Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha: “100 Jahre Caritasverband der Diözese Rottenburg-Stuttgart: Das sind 100 Jahre sich stark machen für die Schwachen.”
Mit einem großen Festgottesdienst beging der Caritasverband Rottenburg-Stuttgart am Sonntag sein 100-jähriges Jubiläum: Auf den Tag genau 100 Jahre zuvor – am 15. Juli 1918 – hatte sich der “Caritasverband für Württemberg” gegründet. Bischof Dr. Gebhard Fürst machte in seiner Predigt darauf aufmerksam, dass es zu allen Zeiten Menschen gegeben habe, die Hilfe benötigten. “Zu den Mittellosen, Kranken oder Behinderten sind heute die Arbeitslosen, die jungen Familien, die Alleinerziehenden und die Flüchtlinge gekommen. Ihnen die nötige Unterstützung zukommen zu lassen, ist unsere Pflicht. Nicht zuletzt aus Verantwortung unseren Mitmenschen gegenüber.” Für die Kirche sei der Liebesdienst am Nächsten, die Caritas, in gleicher Weise wesentlich wie die Verkündigung und die Liturgie, sagte er vor rund 400 Gästen aus Politik, Kirche und Gesellschaft in der Kirche St. Antonius von Padua in Stuttgart-Hohenheim.
“Wir alle, Politik und Wirtschaft, Verbände und Zivilgesellschaft haben in diesen von Populismus, nationalen Egoismen und sprachlicher Verrohung geprägten Zeiten miteinander einen gemeinsamen Auftrag zu erfüllen: den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken”, sagte Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha in seinem Grußwort. “Als eine der tragenden Säulen unseres Sozialstaats nehmen die Wohlfahrtsverbände und darunter natürlich auch die Caritas eine herausragende Rolle ein. 100 Jahre Caritasverband der Diözese Rottenburg-Stuttgart: Das sind 100 Jahre Solidarität und Barmherzigkeit, Wertschätzung und Achtung, Menschlichkeit und Nächstenliebe. 100 Jahre sich stark machen für die Schwachen.”
Dass konkrete Hilfe immer auch eine gute und dennoch kritische Zusammenarbeit mit Behörden und anderen Wohlfahrtsverbänden braucht, sei schon zu Gründungszeiten klar gewesen, betonte Prälat Dr. Peter Neher, Präsident des Deutschen Caritasverbandes, in seinem Grußwort. “Das gilt bis heute. Daraus speist sich das politische Selbstverständnis der verbandlichen Caritas, die Menschen nicht nur helfen, sondern auch die politischen Rahmenbedingungen und die Gesellschaft aktiv mitgestalten will. Der Caritasverband für die Diözese Rottenburg-Stuttgart belegt dies aktuell eindrücklich mit seiner Kampagne “Kinderarmut wohnt nebenan”.”
Für Oberkirchenrat Dieter Kaufmann, Vorstandsvorsitzender des Diakonischen Werks Württembergs, treten Diakonie und Caritas für die Stärkung des Zusammenhalts und für Solidarität ein. “Diakonie und Caritas stehen mit ihrer direkten Verbindung zur Kirche und ihren Gemeinden für ein gutes Miteinander von Jung und Alt, Migranten und Einheimischen und Menschen mit und ohne Behinderung”, so Kaufmann in seinem Grußwort.
Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst von den Mitarbeitenden des Caritasverbandes, u.a. durch die “Missa brevis Nr. 7” von Charles Gounod.
Der Caritasverband Rottenburg-Stuttgart e.V. ist der Wohlfahrtsverband der katholischen Kirche in der Diözese Rottenburg-Stuttgart und feiert in diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen. Als Spitzenverband der Freien Wohlfahrtspflege in Baden-Württemberg engagiert er sich politisch für die Interessen von armen, benachteiligten und hilfebedürftigen Menschen und tritt gegen deren Ausgrenzung ein. Regional und landesweit vertritt er die Interessen von 1.740 katholischen Einrichtungen und Diensten in wichtigen Fragen pflegerischer und sozialer Arbeit. Insgesamt arbeiten unter seinem Dach 33.000 hauptamtliche und genauso viele ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. In neun Caritasregionen bietet der Caritasverband soziale Dienstleistungen für Kinder, Jugendliche und Familien, alte und pflegebedürftige Menschen, Menschen mit Behinderung, Arbeitslose, Wohnungslose, Menschen mit Fluchterfahrung oder mit einer Suchterkrankung an.
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