Kalenderlesung statt großer Jubelfeier
In einem Leipziger Wohnzimmer gegründet, kann der Buchkinder Leipzig e.V. im September auf eine nunmehr 15-Jährige Geschichte zurückblicken. Fernab von schulüblichen Abläufen hat der Buchkinder Leipzig e. V. seit 2001 Tausende von Kindern auf ihrem Weg zu eigenen Geschichten begleitet. Aktuell sind es 211 Kinder, die wöchentlich über die offenen Kurse am Nachmittag oder die Schul-, Hort und Kindergartenkooperationen an ihren Buchprojekten arbeiten. Das Verlagsprogramm umfasst mittlerweile 502 verschiedene Buchtitel als Einzelautoren- und Gemeinschaftsbücher; 10.307 Bücher wurden in der vereinseigenen Buchmanufaktur von Hand hergestellt. Der Buchkinder Leipzig e.V. hat mit seinen ehrenamtlich Tätigen, Praktikanten, Honorarkräften und Festangestellten insgesamt 23 Mitwirkende.
Die Buchkinderarbeit basiert auf den Ideen des Reformpädagogen Celestin Freinet, dessen Ziel es war, den persönlichen Ausdruck der Kinder zu befördern und sie damit am gesellschaftlichen Leben teil haben zulassen. Er hat bereits in den 1920er Jahren Schülern ermöglicht, eigene Texte zu setzen, Klassenzeitungen und Bücher zu drucken.
Eine aktive Ausstellungstätigkeit und ein kontinuierliches Angebot von Workshops und Seminaren für Multiplikatoren seit 2004, brachte ein Netzwerk von über 25 autorisierten Initiativen und Vereinen hervor, welches die Buchkinder-Philosophie im In- und Ausland lebt, darunter in 18 deutschen Städten, aber auch in Frankreich, Polen, Kenia und Südafrika.
Seit 2008 sind die Buchkinder im Leipziger Osten mit einer eigenen Werkstatt vertreten. Das Angebot hier erreicht Kinder aus Deutschland, Afghanistan, der Türkei, Russland und Pakistan. In diesem Jahr hat der Verein mit dem Projekt „Sprachbrücken bauen“ seine Arbeit mit Menschen mit Fluchthintergrund aufgenommen.
Seit März 2013 belebt Deutschlands erster BuchKindergarten den Leipziger Westen und begleitet 119 Jungen und Mädchen im Alter von 1 bis 6 in ihrer Entwicklung.
Kalenderlesung
Zum Jubiläum plant der Verein keine große Jubelfeier. „Stattdessen wollen wir gemeinsam in die Buchkindergeschichte(n) zurückblicken. Mit Buchkindern von heute und einst lassen wir in einer Kalenderlesung noch einmal besondere Momente und Motive lebendig werden“, erklärt Geschäftsführerin Birgit Schulze Wehninck. Zur Lesung am 23. September sind auch zahlreiche Partner und Förderer aus Stadt, Land und Bund eingeladen.
Aus diesem Grund stehen auch die traditionellen Buchkinder-Kalender ganz im Zeichen des Jubiläums. Unter dem Motto „Wie ales entStAND“ versammeln der Wandkalender und der beliebte Postkartenkarten-Kalender für das Jahr 2017 in einer grafisch-literarischen Zeitreise ausgewählte Buchkinder-Zitate aus dem Buchkinder-Universum von den Anfängen bis heute. Darunter die bekannten Klassiker „Mein Kopf ist auch „ne Schule“ sowie „Und der Könik wollte di Prinzesin nicht hergeben. Das Schwain.“
Die Kalender-Lesung beginnt am 23. September 2016 um 17 Uhr in der Buchkinder-Werkstatt in der Alten Post in Leipzig-Lindenau, Endersstraße 3, 04177 Leipzig.
Schreibwerkstatt für Kinder und Jugendliche
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