(Mynewsdesk) Nachhaltiges Reisen ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen: Deutsche Urlauber wünschen sich Alternativen zum Massentourismus. Die diesjährige Internationale Tourismusmesse (ITB) in Berlin wird diesem Trend nicht gerecht – nicht zuletzt, weil hohe Preise für Aussteller kleine und alternative Anbieter fernhalten.
20 Millionen Menschen in Deutschland interessieren sich für Nachhaltigkeit, 43 Prozent der Befragten vermissen Informationen zum Thema Nachhaltigkeit bei der Urlaubsplanung. Im vergangenen Jahr hat das Bundesumweltministerium die Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen e.V. (FUR) beauftragt, das Thema Urlaub und Nachhaltigkeit bei ihrer alljährlichen touristischen Meinungsumfrage zu berücksichtigen. Das Fazit der FUR-Studie: Nachhaltiges Reisen ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Und: Viele Menschen würden beim Reisen gerne auf die Umwelt achten – wenn die entsprechenden Informationen und Angebote leichter zu finden wären.
Dieser neue Trend bietet eine große Chance für die Internationale Tourismusmesse (ITB), die am 9.3. in Berlin wieder ihre Tore öffnet. Bisher lässt sie diese jedoch ungenutzt. Nach Ausstellern mit innovativen Konzepten, Hotels mit besonderem Umweltengagement, Kleinunternehmen, die Alternativen zum Massentourismus entwickeln, sucht man auf der diesjährigen ITB vergeblich. Sie rühmt sich zwar, „international führende Reisemesse“ zu sein und wirbt zu ihrem 50-jährigen Jubiläum mit Superlativen: 10.000 Aussteller, 160.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche, 6,7 Milliarden Euro Umsatz.
Diese Mega-Messe können sich kleine Reiseveranstalter aber leider nicht leisten. Viele reisen gar nicht erst nach Berlin. Denn nicht nur die Preise für einen Messestand sind unbezahlbar. Vielen mangelt es schlicht am Personal, um über fünf Tage auf der Messe präsent zu sein.
„Innovative, kleine Anbieter, die jede Branche zur Erneuerung braucht, fehlen in Berlin“, sagt Regine Gwinner, Chefredakteurin der Reiseplattform Verträglich Reisen . „Dies ist nicht nur für die Besucher ein Verlust, die nachhaltige Angebote suchen. Deutschland vergibt auch die Gelegenheit, sich bei der internationalen Fachöffentlichkeit mit dem Thema ‚Nachhaltiger Tourismus’ als Vorreiter zu positionieren.“
Gwinners Wunsch für die 51. ITB im Jahr 2017: ein auf zwei Tage begrenzter, bezahlbarer und gut sichtbarer Denk- und Ausstellungsraum für alternative Tourismusangebote. Das wäre ein wichtiges Signal in die Branche und für die deutschen Urlauber.
Mehr Informationen zu Angebot und Nachfrage im nachhaltigen Tourismus:
www.vertraeglich-reisen.de
Bei Fragen: Regine Gwinner, Tel.: 0228/98585-47 oder regine.gwinner@fairkehr.de
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