3D-Computertomographie bestätigt mysteriöse Geheimsignaturen auf Peter Henleins Bisamapfeluhr von 1505

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Akkreditiertes Prüfzentrum führt erfolgreich Untersuchung an Taschenuhr mit modernster Technik durch

Düsseldorf, 26. September 2014 – Das TPW-Prüfzentrum Neuss bestätigt nun endlich, was der Besitzer der über 500 Jahre alten Bisamapfeluhr seit mehreren Jahren zu beweisen versucht. Mittels einer 3D-Computertomografie konnte das akkreditierte Prüflaboratorium in Neuss unzählige der bisher bei einigen Wissenschaftlern umstrittenen winzigen „PH“ („Peter Henlein“)- Signaturen in Werks- und Gehäuseteilen der Bisamapfeluhr nachweisen. Sie sind teilweise unter 0,05 Millimeter groß. Das hochprofessionelle und technisch moderne Werkstoffprüflabor TPW arbeitet seit 2006 mit dem computertomografischen 3D-Scan.

Bei diesem Verfahren, welches primär in der Medizin verwendet wird, werden mithilfe von Computerscans dreidimensionale Abbilder von verschiedensten Objekten rekonstruiert. Die Objekte werden während der Messung einmal um 360 Grad gedreht und in zweidimensionalen Projektionen aufgenommen. Im Anschluss wird die dreidimensionale Rekonstruktion mithilfe mathematischer Algorithmen berechnet. Der 3D-Scan kann Objekte um das 200-Fache vergrößern und am Computer in alle Einzelteile zerlegen. So auch die Bisamapfeluhr, gefertigt vom Nürnberger Uhrmacher Peter Henlein im Jahr 1505. Das hochmoderne 3D-Computertomographie-System „phoenix nanotom m“ untersuchte einen lediglich 9,1 Millimeter langen Splint der Uhr. Allein hier finden sich unzählige der Signaturen „PH“ (für Peter Henlein) beziehungsweise „PHN“ (Peter Henlein Nürnberg). Das verwendete Gerät wird häufig in der wissenschaftlichen Forschung verwendet. Seine spezielle Röntgenröhre ermöglicht das Scannen von stark absorbierenden Materialien wie Metall und Keramik. Die so genannte „Voxel-Auflösung“ bei dieser Untersuchung lag bei 1,47 Nanometern, das entspricht 10-9 Metern, bei den Detailuntersuchungen sogar knapp 1 Nanometer.

Die Uhr sitzt auf einem Drehteller und wird mit Röntgenstrahlen in 1000 bis 2000 Schritten durchleuchtet. Die einzelnen Bilder, die ein Detektor aufnimmt, werden nachher mit einer Software ausgewertet. Die Ergebnisse des mehrstündigen Scans sind beeindruckend: Die Signaturen sind auf den CT-Aufnahmen des TPW Prüfzentrums deutlich zu identifizieren. Bereits auf den ersten Aufnahmen sind auf dem Splint von der Aufzugsperre winzige Buchstaben erkennbar. Hermann Griep, Uhrmachermeister und leidenschaftlicher Sammler, ist sich nach intensiver Begutachtung der Uhr sicher: „Da ist nichts dran gebastelt, das ist sie. Das weiß man als Uhrmacher mit etwas Berufserfahrung, ob so ein Gegenstand echt, nachgebaut oder gefälscht ist“.

Feststeht, dass dies nicht irgendeine Uhr ist – die nur 92 Gramm schwere, mit einem Durchmesser von 4,5 cm große Taschenuhr ist eine wissenschaftliche Sensation, hat eine spannende Geschichte hinter sich und wird Wissenschaftlern noch viele Rätsel aufgeben. Nach Informationen des Eigentümers fand ein Uhrmacherlehrling sie im Jahr 1987 auf einem Flohmarkt in London und erwarb sie neben anderen Uhr-Ersatzteilen für nur wenige Pfund. Später kaufte sie der jetzige Besitzer, dem erst nach zwei Jahren bewusst wurde, wie alt und selten die Uhr wirklich sein könnte. Er fand heraus, dass neben dieser neu entdeckten Uhr nur noch ein einziges weiteres Exemplar einer Bisamapfeluhr mit Uhrwerk existiert, nämlich im Walthers Art Museum in Baltimore. Bei weiteren Untersuchungen wurden die winzigen Signaturen entdeckt. Aus diesem Grund war für ihn der professionelle 3D-Mikrocomputerscan die beste Methode, um Gewissheit über die mysteriösen Geheimsignaturen zu erhalten. Die zweifelsfreie Bestätigung ist eine echte wissenschaftliche Sensation, denn es hat in der Geschichte bisher nichts Vergleichbares mit Geheimsignaturen gegeben. Es bleibt die Frage, wie Henlein diese unzähligen Mikrogravuren in das Metall einbringen konnte und natürlich die Frage nach dem „Warum“.

Weitere Informationen unter www.peterhenlein.de.

Es dämmert noch, als ein Uhrmacher-Lehrling im Jahre 1987 in London auf einem Flohmarkt nach verborgenen Schätzen stöbert. Plötzlich findet er eine Kiste mit alten Metall- und Ersatzteilen und kauft sie für 10 Britische Pfund – eine Spottsumme in Anbetracht des geschätzten Wertes des Inhaltes. Später entdeckt der Lehrling unter den Metallteilen eine kleine kugelförmige Uhr. Lange schenkt er der damals verrosteten und defekten Uhr keine Beachtung und kommt erst im Jahr 2001 auf die Idee, sie sich genauer anzuschauen und wieder in Gang zu bringen. 2002 verkauft er diese Bisamapfeluhr auf einer Uhrenbörse. Der Käufer kontaktiert einen „Spezialisten für Renaissance-Uhren“, der diese Uhr als „Fälschung“ beziehungsweise „Kopie“ abstempelt – ein fataler Irrtum, wie sich später zeigt. Denn auf Grund dieser Aussage konnte der jetzige Besitzer diesen Zeitmesser günstig erwerben und später die sensationelle Entdeckung machen, dass es sich hierbei um die älteste Taschenuhr der Welt, erschaffen von Peter Henlein im Jahr 1505, handelt.

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