Vergleich der weltweiten und der deutschen Nutzung
sup.- Das Pflanzenfett von Ölpalmen ist ein Allround-Genie. Palmöl ist aufgrund seiner vielseitigen Produkteigenschaften für etliche Anwendungen derzeit kaum ersetzbar. Hinzu kommt: Ölpalmen sind äußerst effiziente fettliefernde Nutzpflanzen, ihre Ertrag-pro-Fläche-Bilanz ist unschlagbar. Laut einer Studie der Umweltschutzorganisation WWF werden von den weltweit rund 60 Mio. Tonnen Palmöl pro Jahr rund 68 Prozent für die Produktion von Nahrungsmitteln (inklusive Futtermittel für Nutztiere) verwendet, 27 Prozent gelangen in den industriellen Einsatz z. B. für Kosmetika sowie Reinigungsmittel und fünf Prozent werden bioenergetisch, vor allem für Bio-Kraftstoffe genutzt.
Für Deutschland zeigt sich hingegen ein ganz anderes Bild: Von den jährlich ca. 1,8 Mio. Tonnen Palmöl werden laut dem WWF 41 Prozent für Bioenergie benötigt, 40 Prozent für Nahrungsmittel und 17 Prozent für Industriebedarf (zwei Prozent sonstige Verwendungen). Der Einsatz von Palmöl unterscheidet sich in Deutschland also deutlich vom globalen Durchschnitt. Zwar darf gemäß der Nachhaltigkeitsverordnung der Bundesregierung für Bioenergie ausschließlich nachhaltig erzeugtes und entsprechend ausgezeichnetes Palmöl genutzt werden. Dennoch ist der energetische Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen, die zugleich weltweit wichtige Nahrungsmittel sind, äußerst kritisch zu sehen. Auch die Erwartung, dass sich durch Beimischungsquoten für Biokraftstoffe der Treibhausgasausstoß im Verkehrssektor senken lässt, ist nicht aufgegangen. In der u. a. von der Deutschen Umwelthilfe sowie dem Südwind Institut für Ökonomie und Ökumene unterstützten so genannten „Legauer Erklärung“ ist deshalb auch die Forderung enthalten: „Kein Einsatz von Palmöl für den Energiesektor.“
Bei der Verwendung von Palmöl für Nahrungsmittel sowie Industriebedarf mahnen Umweltschutzorganisationen eine konsequente Umsetzung der Prinzipien des ökologischen Landbaus sowie des fairen Handels an. Eine Südwind-Studie zeigt, dass der Anteil an entsprechend zertifiziertem Palmöl mit der Nähe des Endproduktes zum Konsumenten steigt. Bei Nahrungsmitteln liegt in Deutschland der Anteil von nachhaltig hergestelltem Palmöl bei 52 Prozent. Einen ähnlich hohen Wert erreichen mit 47 Prozent Wasch-, Reinigungs- und Körperpflegemittel. Hingegen kommt die Chemie/Pharmazie-Branche nur auf einen Anteil von 14 Prozent und der Sektor Futtermittel auf lediglich ein Prozent.
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Redaktion Ilona Kruchen
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