Das Laufrad von Karl Drais gab 1817 den Startschuss für den flächendeckenden Individualverkehr. Auch 200 Jahre später hat das Konzept der Laufmaschine noch immer Hochkonjunktur, die Zielgruppe ist aber deutlich jünger geworden. Für Kinder ist die Fahrt mit dem Laufrad heutzutage der Beginn der selbstständigen Mobilität. Der pressedienst-fahrrad bietet einen Ratgeber für Eltern zum Kauf des passenden, altersgerechten Kinderfahrzeugs.
(pd-f/tg) Karl Drais revolutionierte im Juni 1817 mit seiner Laufmaschine die Mobilität. Seine Erfindung hat sich jedoch anfänglich wirtschaftlich kaum durchgesetzt. Da die ungeübten, meist männlichen Radeinsteiger in diverse Unfälle verwickelt waren, wurden die Laufmaschinen schnell verboten und galten auch für Kinder als ungeeignet. Heute ist bekannt, dass gerade das frühe Erlernen der Balance später für die nötige Sicherheit sorgt. Radfahren ist nämlich weit mehr als das schnelle Vorankommen auf zwei Rädern. Es trainiert das Gehirn und die Koordination in Form des Zusammenspiels von Augen, Gleichgewichtssinn, Armen und Beinen. Die Basis für diese koordinativen Fähigkeiten eines jeden Menschen wird in jungen Jahren, genauer gesagt zwischen ca. einem und 14 Jahren, gelegt. Kinder lernen das Fahrradfahren deshalb fast wie von allein – wenn ihnen die entsprechenden Anreize geschaffen werden.
Kinderanhänger als Lernhilfe
Eltern unterstützen ihren Nachwuchs, indem sie ihn früh im Kinderanhänger kutschieren. Denn Kinder nehmen genau wahr, wie sich ihre Eltern mit anderen Verkehrsteilnehmern bewegen und verhalten. So verstehen sie früh, die eigene Geschwindigkeit und die Geschwindigkeit anderer einzuschätzen. „Der Transport im Kinderanhänger hat wesentliche Vorteile: Kinder beobachten aktiv den Straßenverkehr. Sie sehen, dass ihre Eltern Spaß haben und bekommen dadurch Anreize, selbst aktiv zu werden. Und sie lernen, wie sie sich etwa bei Regen verhalten müssen „, erklärt Anne Schmidt vom deutschen Kinderanhängerspezialisten Croozer. Außerdem ist der Fahrradkinderanhänger (z. B. „Kid Plus“ von Croozer, ab 749 Euro) nachweislich das sicherste Gefährt für den Kindertransport.
Eigene Fahrt, wenn das Kind Lust hat
Eine genaue Altersangabe, ab wann anschließend die selbständige Mobilität beginnt, gibt es nicht. Das Kind muss einfach selbst Lust dazu haben. Ab ca. zwei Jahren sind in der Regel kurze, eigene Fahrstrecken denkbar. Bei der Wahl des passenden Fahrzeugs begeben sich Kinder anfänglich auf die Spuren von Karl Drais. Das Laufrad (z. B. „LRM Plus“ von Puky für 74,99 Euro) ist – wie in der Fahrradgeschichte – der Beginn der individuellen Mobilität. Oft entdecken Kinder die Gefährte auf eigene Faust bei Geburtstagen oder Freunden und sammeln ihre ersten Erfahrungen. Gefragt ist dabei das spielerische Erlernen von Gleichgewichtsgefühl und Koordination.
Die lange Zeit favorisierten Stützräder scheinen hingegen aus der Mode gekommen. „Kinder, die ihre ersten Fahrversuche auf Fahrrädern mit Stützrädern machen, lernen das Balancieren nicht. Entfernt man die Stützräder, müssen sie mehr oder weniger wieder von vorne beginnen“, weiß Guido Meitler vom Kinderfahrzeughersteller Puky. Beim Laufradfahren wird hingegen das Gleichgewicht dynamisch erreicht, jede Bewegung erfordert einen entsprechenden Ausgleich. Das kann zwar anfänglich mit Stürzen verbunden sein, diese können jedoch mit ein paar Vorkehrungen abgemildert werden. Puky stattet seine Laufräder beispielsweise mit einer dicken Polsterung und Sicherheitslenkergriffen aus.
Eltern als Vorbild – auch beim Helmtragen
Als weiterer Schutz ist das Tragen eines Helmes bereits beim Erlernen des Radfahrens sinnvoll. „So wird das Fahren mit Helm zur Selbstverständlichkeit. Eltern sollten auch hier ein gutes Vorbild sein und ebenfalls einen Kopfschutz tragen“, meint Torsten Mendel vom Sicherheitsspezialisten Abus. Der Helmhersteller bietet beispielsweise mit dem „Smiley 2.0“ (29,95 Euro) einen Kleinkinderhelm für einen Kopfumfang ab 45 Zentimetern an.
Pedalieren als Umstieg auf das Fahrrad
Im nächsten Schritt kommt dann das Pedalieren hinzu. Auch das gilt sowohl für die Fahrradgeschichte wie für das Fahrradlernen bei Kindern. Ein Problem für Karl Drais war, dass die erwachsene Bevölkerung des frühen 19. Jahrhunderts noch zu viel Angst hatte, die Füße für längere Zeit vom festen Boden zu nehmen. Der Tretkurbelantrieb wurde beim Fahrrad erst 1866 in Frankreich realisiert. Auch kleine Kinder sind mit den Herausforderungen von lenken, auf den Verkehr konzentrieren und in die Pedale treten anfänglich überfordert. Umso wichtiger ist es, hier behutsam vorzugehen und gegebenenfalls zweigleisig zu fahren, indem ein Dreirad (z. B. „Cat 1S“ von Puky / 89,99 Euro) als Alternativfahrzeug zum Laufrad genutzt wird. Dank eines starren Kurbelantriebes werden erste Pedalierbewegungen erlernt. So erfolgt die spätere Umstellung auf das eigene Fahrrad einfacher.
Keine Spitzenleistungen verlangen
Auch hier gilt: Den genauen Zeitpunkt zum Umstieg aufs Rad sollte das Kind selbst entscheiden. „Unsere Modellpalette an Kinderfahrrädern beginnt ab dem dritten Lebensjahr, was wir als vernünftiges Alter mit den richtigen körperlichen Fähigkeiten einschätzen. Die genaue Entscheidung ist jedoch individuell zu treffen“, so Meitler. Aller Ehrgeiz der Eltern in Ehren: Spitzenleistungen dürfen und sollten nicht erwartet werden. Man trainiert keinen Rennfahrer, sondern das Kind muss mit Spaß an das Fahrradfahren herangeführt werden. Längere Strecken, die der Ausdauer des Kindes viel abverlangen, können die noch nicht ausgewachsenen Organe schädigen. Ratsam sind hingegen kindgerechte Hindernis-Parcours zur Schulung des Gleichgewichts.
Komfortabel sitzen selbst mit kleinem Popo
Damit die Lust nicht schnell verloren geht, sollten Eltern darauf achten, dass Kinder schmerzfrei Fahrrad fahren. Der italienische Sattelhersteller Selle Royal präsentiert deshalb eine speziell auf Kinderbedürfnisse abgestimmte Sattelreihe. Die Serie umfasst vier Modelle, je nach Größe und Geschlecht. Mit dem Modell „Froggy“ (ab 9,90 Euro) können bereits bei Rädern ab 16-Zoll-Größe komfortable ergonomische Sättel verbaut werden. Das stärkt die Lust am Radfahren und sorgt für eine passende Körperhaltung.
Anders als vor 200 Jahren sind Kinder heutzutage durch die früh beginnende Mobilität wichtige Verkehrsteilnehmer, deren Bedürfnisse ernst genommen werden müssen. Selle Royal ruft deshalb mit der Kampagne „Mr. Roy“ die Verkehrsneueinsteiger dazu auf, ihre Vorstellung einer lebenswerten, kinderfreundlichen Infrastruktur zu visualisieren. Zudem werden sie auf der Homepage des Unternehmens sowie auf der Rückseite der Verpackungen über Straßenverkehrsregeln informiert. „Kinder lernen dadurch einerseits verkehrssicheres Verhalten und zeigen andererseits, was sie für Erwartungen an den Straßenverkehr haben“, erklärt Monica Savio von Selle Royal. Die Kampagne soll ein Anreiz für Verkehrsplaner werden, von Kindern zu lernen und sie als vollwertige Verkehrsteilnehmer zu integrieren.
Der pressedienst-fahrrad hat es sich zur Aufgabe gemacht, dem guten Fahrrad und dessen Anwendung mehr Öffentlichkeit zu verschaffen. Denn wir sind der Meinung, dass Radfahren nicht nur Spaß macht und fit hält, sondern noch mehr ist: Radfahren ist aktive, lustvolle Mobilität für Körper und Geist. Kurz: Radfahren ist Lebensqualität, Radfahren ist clever und Radfahren macht Lust auf mehr…
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