Öko-soziale Kriterien für den Kakaoanbau

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Vorzeigeprojekt für Nachhaltigkeitsstrategien

Öko-soziale Kriterien für den Kakaoanbau
Foto: Fotolia / tycoon101 (No. 5773)

sup.- Das Gemeinschaftsprojekt „Forum Nachhaltiger Kakao“ gilt als vorbildliche Initiative zur Förderung von öko-sozialen Kriterien beim Anbau von nachwachsenden Rohstoffen. Es ist von der Bundesregierung deshalb als Leuchtturmprojekt der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie für das Jahr 2016 ausgezeichnet worden. Die Bilanz dieses 2012 gegründeten Forums, zu dessen Mitgliedern Unternehmen der Schokoladen- und Süßwarenindustrie, des Lebensmittelhandels, Nichtregierungsorganisationen sowie standardsetzende Vereinigungen (z. B. Fair Trade, Rainforest Alliance, UTZ Certified) gehören, ist in der Tat beeindruckend. Im Jahr 2011 wurde lediglich für drei Prozent der in Deutschland verkauften Schokoladenprodukte nachhaltig gewonnener Kakao verwendet. Von der Ausnahme fast schon zur Regel: Heute kommt bei 40 Prozent der Süßwaren mit Schokolade Kakao zum Einsatz, der aus kontrollierten Anbauregionen stammt. Bei den Mitgliedern des Forums wie z. B. Ferrero, Lindt, Mars und Nestle liegt der Anteil noch deutlich höher, angestrebt wird von diesen Unternehmen mit Vorbildfunktion in naher Zukunft eine ausschließliche Verwendung von entsprechend zertifiziertem Kakao.

Kakaobäume werden im tropischen Regenwald, vor allem in Westafrika, Indonesien und Südamerika, zu rund 90 Prozent von Kleinbauern gepflanzt. Eine große Herausforderung besteht darin, durch die Vermittlung und Unterstützung von nachhaltigen Bewirtschaftungsmethoden beim Kakaoanbau bessere Erträge, eine bessere Qualität und damit eine bessere wirtschaftliche Grundlage für die Kakaobauern und ihre Familien zu erreichen. Bei der Umsetzung dieser Ziele nimmt die Förderung von Kakaobäuerinnen einen besonderen Stellenwert ein. Sie verwenden nachweislich einen großen Teil ihres Verdienstes für Ausgaben in Ernährung und Bildung ihrer Kinder. Deshalb spielt das Engagement der Frauen eine wesentliche Rolle im Kampf gegen missbräuchliche Kinderarbeit.

Das „Forum Nachhaltiger Kakao“ ist auch konkret mit Initiativen in den Anbauregionen aktiv. In Zusammenarbeit mit der ivorischen Regierung werden im Rahmen eines Pilotprojektes (PRO-PLANTEURS) rund 12.000 westafrikanischen Kakaobauern Trainingsmaßnahmen u. a. im nachhaltigen, ressourcenschonenden Kakaoanbau sowie in wirtschaftlicher Betriebsführung angeboten.

Auch die Verbraucher können durch ihr Konsumverhalten dazu beitragen, dass Unternehmen bei ihrer Einkaufspolitik verstärkt auf zertifizierte Rohstoffe setzen. Unter www.kakaoforum.de sind die Mitglieder der Schokoladen- und Süßwarenindustrie aufgelistet, die sich für eine Forcierung der Nachhaltigkeitsziele beim Kakaoanbau stark machen.

Supress
Redaktion Ilona Kruchen

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