Stau: So verhalten Sie sich richtig

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ARAG Experten über einen möglichst stressfreien Urlaubsstart

Stau: So verhalten Sie sich richtig

Zu Beginn der Ferienzeit wird es auf Deutschlands Autobahnen erfahrungsgemäß besonders eng. Wer gerne mit dem eigenen Pkw in den Urlaub fährt, stellt dann mitunter die eigenen Nerven und die der Mitreisenden auf eine harte Zerreißprobe. ARAG Experten geben ein paar Tipps, wie Sie dennoch erholt ans Ziel kommen.

Den Stau umfahren?
Staus kann man mit den heutigen Navigationsgeräten oft umfahren. Wichtig ist dabei aber auch, Ruhe zu bewahren. Navis reagieren schon auf kurze Staus mit der unnötigen Empfehlung, auf Nebenstrecken auszuweichen. Stauforscher haben ermittelt: Wenn nur zehn Prozent der Autofahrer abfahren, ist jede Ausweichstrecke schon nach kurzer Zeit dicht. Auch Radioinformationen können veraltet sein.

Abstand halten und eine Rettungsgasse bilden
Wenn das Stauende in Sicht ist, bleibt nur eins: Warnblink-Anlage einschalten, runter vom Gas gehen und zur Stoßstange des Vordermanns ausreichend Abstand halten. Auf mehrspurigen Straßen und Autobahnen besteht die Pflicht, eine Rettungsgasse zu bilden – bei zwei Fahrstreifen pro Richtung in der Mitte. Autos auf dem linken Fahrstreifen müssen also an den linken Fahrbahnrand fahren, die auf der rechten Spur an den rechten. Bei drei und mehr Fahrstreifen muss die Rettungsgasse zwischen der äußersten linken und der direkt rechts daneben liegenden Fahrspur freigehalten werden. Bei Verstößen droht ein Bußgeld. Schlaumeier, die direkt nach dem Blaulichtfahrer durch die Gasse preschen, riskieren viel. Sie können wegen Straßenverkehrsgefährdung den Führerschein verlieren. Im Extremfall endet die Fahrt sogar im Gefängnis.

Macht ein Spurwechsel Sinn?
Besonders Clevere versuchen, die Wartezeit abzukürzen, indem sie fleißig auf die scheinbar schnellere Spur wechseln. Doch verschiedene Studien zeigen: Ständiges Spurwechseln führt meistens nicht schneller ans Ziel. Genauso wenig profitieren häufig diejenigen, die auf Nebenstrecken ausweichen und sich dann durch kleine Ortschaften qualvoll ans Ziel schlängeln.

Standstreifen nutzen?
Der leere Standstreifen lädt eilige Verkehrsteilnehmer dazu ein, schnell an den anderen Autos vorbeizuhuschen. Doch Vorsicht! Das Manöver kann Sie 75 Euro Bußgeld und einen Punkt in Flensburg kosten. Wenn dabei auch noch ein Unfall passiert, müssen Sie zudem die Kosten der Schadensregulierung unter Umständen allein tragen. Das gleiche gilt, wenn der Standstreifen zum Überholen genutzt wird. Auch dann riskiert man bei einem Unfall eine erhebliche Mithaftung. In einem konkreten Fall hatten ein Pkw- und ein Lkw-Fahrer den gleichen verbotenen Gedanken und nutzten den Standstreifen, um den Stau zu umgehen. Der Lkw hatte das Auto beim Ausscheren jedoch übersehen und es war zum Crash gekommen. Zwei Drittel des Schadens musste der Lkw-Fahrer übernehmen, weil er seine besonders hohe Sorgfaltspflicht bei einem Fahrspurwechsel nicht beachtet hatte. Auf einem Drittel des Schadens blieb der Pkw-Fahrer allerdings sitzen, da die Nutzung der Standspur verboten ist (Landgericht Bochum, Az.: 11 S 44/15).

Dürfen Motorräder rechts am Stau vorbeifahren?
Keiner steht gerne im Stau – auch Motorradfahrer nicht. Geht auf allen Fahrstreifen nichts mehr, dürfen sie aber trotzdem nicht rechts an den stehenden Autos vorbeifahren oder sich zwischen den Fahrstreifen durchschlängeln. Denn rechtlich ist klar: Das Rechtsüberholen – auch beim Durchschlängeln – ist grundsätzlich unzulässig und kann als Verstoß gegen die StVO mit einem Bußgeld und einem Punkt in Flensburg geahndet werden. Kommt es zum Unfall, rechnen die Gerichte dem Fahrer außerdem ein Mitverschulden an (LG Tübingen, Az.: 5 O 80/13). Auch das Ausweichen auf den Seitenstreifen ist nicht zulässig. Der gilt nämlich laut StVO nicht als Fahrbahn und darf deshalb nicht zum Fahren benutzt werden. Links überholen dürfen Motorradfahrer zwar grundsätzlich, aber nur innerhalb der Fahrbahnmarkierung – und das dürfte oft am fehlenden Platz scheitern. Anders sieht die Lage nach der StVO für Mofa- und Radfahrer aus: Sie dürfen einen Stau oder wartende Fahrzeuge an der Ampel vorsichtig rechts überholen.

So vermeiden Sie Staus
Entscheidend, ob Sie in einem Stau landen oder nicht, ist die Zeit, zu der Sie losfahren. Wenn man zum Beispiel die Staus am ersten Ferienwochenende vermeiden möchte, die es auf jeden Fall geben wird, dann sollte man möglichst einen oder zwei Tage später fahren und sich dann möglichst früh auf den Weg machen, so ARAG Experten.

Mehr zum Thema unter:
https://www.arag.de/service/infos-und-news/rechtstipps-und-gerichtsurteile/auto-und-verkehr/

Die ARAG ist das größte Familienunternehmen in der deutschen Assekuranz und versteht sich als vielseitiger Qualitätsversicherer. Neben ihrem Schwerpunkt im Rechtsschutzgeschäft bietet sie ihren Kunden in Deutschland auch attraktive, bedarfsorientierte Produkte und Services aus einer Hand in den Bereichen Komposit, Gesundheit und Vorsorge. Aktiv in insgesamt 17 Ländern – inklusive den USA und Kanada – nimmt die ARAG zudem über ihre internationalen Niederlassungen, Gesellschaften und Beteiligungen in vielen internationalen Märkten mit ihren Rechtsschutzversicherungen und Rechtsdienstleistungen eine führende Position ein. Mit über 4.000 Mitarbeitern erwirtschaftet der Konzern ein Umsatz- und Beitragsvolumen von rund 1,8 Milliarden EUR.

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