Was Probiotika versprechen – und was sie erreichen können

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Prof. Dr. Christine Lang beim Mikrobiom-Kongress in Heidelberg

Was Probiotika versprechen - und was sie erreichen können
Christine Lang ist Mikrobiologin und Vizepräsidentin der Mikrobiologie-Vereinigung VAAM (Bildquelle: Organobalance)

Heidelberg, 14. September 2017 – Die Nachfrage nach Probiotika zum Beispiel als Bestandteil von Nahrungsergänzungsmitteln steigt, doch um ihre Wirkweise zu verstehen, müssen Verbraucher genau hinschauen. Darauf weist die Mikrobiologin Prof. Dr. Christine Lang hin. Sie erforscht die positive Wirkung von Bakterien unter anderem zur Entwicklung neuer Stoffe, die der Erhaltung der Haut- und Darmgesundheit dienen sollen. Beim Mikrobiom-Kongress am 16. September in Heidelberg spricht sie über aktuelle Erkenntnisse der Probiotika- und Mikrobiom-Forschung.

“Für eine gesunde Balance der zahlreichen verschiedenen Darm-Bakterien kann es sinnvoll sein, Probiotika-Präparate zu sich zu nehmen”, erklärt Prof. Lang im Vorfeld. Wichtig sei es darauf zu achten, dass sie spezifische und gut erforschte Probiotika-Stämme enthalten und klinische Studien vorliegen, die eine positive Wirkung nachweisen.

Da die Zusammensetzung der Darmflora von Mensch zu Mensch unterschiedlich sein kann, gebe es bereits vielversprechende Ansätze zunächst die spezifische Zusammensetzung der eigenen Darmflora oder Darm-Mikrobiota bestimmen zu lassen und Präparate und Therapien darauf anpassen. “Es ist wichtig, dass wir darüber noch mehr wissen und dies dann bei der Nutzung von Probiotika anwenden können.”

Das von Christine Lang geleitete Forschungs-Unternehmen Organobalance hat zum Beispiel aus einer eigenen mehrere tausend Bakterien umfassenden Sammlung den speziellen Stamm Lactobacillus reuteri DSM17648 identifiziert – basierend auf seiner spezifischen Bindefähigkeit an das Magenbakterium Helicobacter pylori. “Ein solch intensiver Screening-Prozess ist optimal”, kommentiert Prof. Lang, “allerdings auch zeitintensiv. Die Forschung ist in den vergangenen Jahren sehr weit gekommen, einen großen Teil des Mikrobioms kennen wir aber noch nicht.”

Zu dem Kongress unter dem Titel Beeinflussung des Mikrobioms als therapeutische Option in der Stadthalle Heidelberg werden Ärzte, Heilpraktiker und Unternehmen erwartet.

Die Organobalance GmbH ist ein Forschungs- und Entwicklungsunternehmen der Biotechnologie mit Standorten in Berlin und Flensburg. Es wurde 2001 gegründet und entwickelt Produkte auf Basis probiotischer Bakterienkulturen sowie Hefeproduktionsstämme für die industrielle Biotechnologie. Eines der bekanntesten Produkte ist Pylopass™, ein natürliches Milchsäurebakterium, das spezifisch an den Magenkeim Helicobacter pylori bindet. Zu den Kunden zählen deutsche und internationale Unternehmen aus den Branchen Lebensmittel, Kosmetik, Futtermittel, Landwirtschaft und Pharma. Das Unternehmen verfügt über eine umfassende Sammlung von Hefe- und Milchsäurebakterien-Kulturen, die bis in die 1920-er Jahre zurückreicht. Geschäftsführerin Christine Lang lehrt außerdem als Professorin für Mikrobiologie und Molekulargenetik an der TU Berlin und wurde mit mehreren Unternehmer-Preisen ausgezeichnet. Sie ist zudem Vorsitzende des deutschen Bioökonomierates. Seit September 2016 ist Organobalance Teil der dänischen Novozymes A/S.

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