Viele Unternehmen haben noch eine diffuse digitale Strategie. Das hilft den Angreifern aus dem Silicon Valley. Digitale Chancen müssen deshalb noch deutlich konsequenter genutzt werden.
Unternehmen, die auch morgen erfolgreich sein wollen, müssen bereits heute die Chancen noch konsequenter nutzen, die ihnen die Digitalisierung bietet. Denn die Digitalisierung verspricht niedrigere Kosten, erhöhte Produktqualität, mehr Flexibilität und Effizienz und kürzere Reaktionszeiten auf die Wünsche der Kunden und die Anforderungen des Marktes. Digitalisierung eröffnet nicht zuletzt neue innovative Geschäftsfelder. Dies unterstreicht eine jetzt bei Tredition/Hamburg erschienene neue Zukunftsstudie.
Die Angreifer aus dem Silicon Valley zielen nicht nur auf die Autohersteller, den Maschinenbau oder die großen Banken und Versicherungen, sondern auf viele weitere Branchen wie zum Beispiel die Pharmaindustrie. Disruption bedeutet, dass die Zerstörung nicht langsam kommt, sondern plötzlich und abrupt. Für die Manager in traditionellen Branchen ist es die größte Herausforderung, die Gefahr der Disruption rechtzeitig zu erkennen und den digitalen Wandel zu gestalten.
In der Studie „Unsere Zukunft. Wie leben wir 2050?“ weist der Autor Thies Claussen darauf hin, dass die Manager Treiber des digitalen Wandels sein müssen. Jedoch sei es häufig umgekehrt: Digitaler Wandel treibt die Manager. Claussen: „Viele Unternehmen räumen selbst ein, dass ihre digitale Strategie unklar und diffus ist. Jedoch verhilft nur eine gründliche Analyse von technischen Möglichkeiten, der Strategie und von Anforderungen und Prozessen dazu, komplexe Managementaufgaben wie die Einführung einer Digitalisierungsstrategie erfolgreich umzusetzen.“
Ein Gutachten der Expertenkommission Forschung und Innovation hat ergeben, dass deutsche Unternehmen bei der Nutzung neuer digitaler Möglichkeiten derzeit allenfalls internationales Mittelmaß sind. Eine Umfrage von Crisp Research unter 503 Führungskräften in Deutschland hat zudem gezeigt, dass die große Mehrheit (70%) der Manager in die Gruppe der „digitalen Anfänger“ einzustufen ist.
Thies Claussen, früherer Abteilungsleiter Außenwirtschaft im Bayerischen Wirtschaftsministerium und zuletzt Vizechef der LfA-Förderbank Bayern, geht in seiner neuen Zukunftsstudie nicht nur auf die Digitalisierung und Industrie 4.0 ein, sondern auch auf weitere wichtige Zukunftsthemen. Claussen betont, dass zwar keiner die Zukunft exakt vorhersagen könne. Viele Trends und Megatrends würden sich jedoch abzeichnen.
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Dr. Thies Claussen
war als Ministerialdirigent Leiter der Abteilung Außenwirtschaft im Bayerischen Wirtschaftsministerium.
Seine letzte Funktion war Stellvertretender Vorstandsvorsitzender der LfA Förderbank Bayern.
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