Wesentlicher Nachhaltigkeitsaspekt bei Palmölplantagen

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Ökologische Intensivierung der Produktivität

Wesentlicher Nachhaltigkeitsaspekt bei Palmölplantagen
Grafik: Supress (No. 5944)

sup.- Fettliefernde Nutzpflanzen bilden einen unverzichtbaren Grundpfeiler zur Ernährungsversorgung der kontinuierlich wachsenden Weltbevölkerung. Die größte Herausforderung beim Anbau dieser landwirtschaftlichen Rohstoffe besteht darin, einen möglichst hohen Ertrag auf einer möglichst geringen Fläche zu erzielen. Eine Begrenzung der notwendigen Anbauflächen für den steigenden Bedarf an Pflanzenölen durch eine ökologische Intensivierung der Produktivität muss laut Dr. Alain Rival vom Zentrum für internationale Zusammenarbeit in der Agrarforschung für Drittländer (CIRAD) deshalb ein dominanter Aspekt aller Nachhaltigkeitsstrategien sein.

Die beste Ertrag-pro-Fläche-Bilanz unter den relevanten fettliefernden Nutzpflanzen bieten Ölpalmen. Im weltweiten Durchschnitt wird auf Palmölplantagen ein Ölertrag von 3,8 Tonnen pro Hektar (t/ha) erzielt. Der vergleichbare Ertrag beträgt nach Zahlen des Center for International Foresty Research (CIFOR) hingegen z. B. bei Sojabohnen nur 0,37 t/ha, bei Sonnenblumen 0,8 t/ha und bei Raps 1,0 t/ha. Nachhaltig bewirtschaftete Palmölplantagen kommen sogar bereits auf eine Ertragsbilanz von knapp 6 t/ha. Und in Forschungseinrichtungen wurden Spitzenwerte von 10 t/ha erreicht.

Priorität bei Nachhaltigkeits-Konzepten sollte laut Dr. Rival das Ziel haben, dass alle Plantagenbesitzer, Kleinbauern ebenso wie große Agrarbetriebe, Zugang zu ausgewähltem und zertifiziertem Saatgut erhalten. Verbessertes Saatgut und beste landwirtschaftliche Praktiken steigern Qualität wie Quantität der Ernte und reduzieren gleichzeitig den notwendigen Einsatz von Düngemitteln. Entsprechende Schulungs- und Innovationstransfers gehören deshalb zu den vorrangigen Aufgaben des „Runden Tischs für nachhaltiges Palmöl“ (RSPO), einer Multistakeholder-Initiative mit inzwischen etwa 3.300 Mitgliedern. Rund 3,3 Mio. ha Plantagenland sind mittlerweile RSPO-zertifiziert, im Jahr 2008 waren es hingegen erst magere 106.000 ha.

Wesentlicher Motor bei allen Nachhaltigkeitsbemühungen sind nach Informationen von Dr. Rival die Industrienationen, allen voran Deutschland. Fatal ist es deshalb, wenn ausgerechnet Konsumenten hierzulande glauben, sie würden ethisch verantwortungsvoll und ökologisch korrekt handeln, wenn sie sich gezielt für Produkte mit dem Hinweis „ohne Palmöl“ entscheiden. Damit erweisen sie Nachhaltigkeitsbestrebungen einen Bärendienst. Stattdessen sollten sich Konsumenten mit Hilfe von Etiketten-Kennzeichnungen sowie Verbraucher-Websites informieren und Ware von Unternehmen bevorzugen, die sich für nachhaltig zertifiziertes Palmöl stark machen.

Supress
Redaktion Ilona Kruchen

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