Industrie zahlt mehr für Strom und weniger für Gas

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Die Energiepreise für Industrie und Gewerbe haben sich im Juli unterschiedlich entwickelt. Der von der ISPEX AG monatlich berechnete Energiepreisindex ist im Juli für den Einkauf von Strom gestiegen und für Gas auf einen historischen Tiefstand gefallen.

Bayreuth. Die Energiepreise für Industrie und Gewerbe haben sich im Juli unterschiedlich entwickelt. Der von der ISPEX AG monatlich berechnete Energiepreisindex ist im Juli für den Einkauf von Strom gestiegen und für Gas auf einen historischen Tiefstand gefallen. Die ISPEX-Energieexperten erstellten die aktuelle Analyse auf Grundlage von Daten der Auktionsplattform energie-handelsplatz.de.

Strompreise für Industrie sind im Juli angestiegen

Für den Einkauf von Strom lag der ISPEX-Energiepreisindex als Durchschnittswert der besten Angebote aller bietenden Lieferanten für den Juli bei 4,25 Cent je Kilowattstunde. Dabei lagen die jeweiligen Auktionsgewinner wie üblich teilweise erheblich unter dem Durchschnittswert. Im Juni mussten noch lediglich 3,93 Cent je Kilowattstunde bezahlt werden. Das spiegelt den stärksten Anstieg der Börsenpreise seit Monaten wider sowie die traditionell im Laufe des Sommers steigende Beschaffung für das Frontjahr, das derzeit deutlich über den folgenden Jahren notiert.

Nach der langen Seitwärtsbewegung seit April dieses Jahres stiegen die Strompreise an den Handelsplätzen im Laufe des Julis verhältnismäßig deutlich an. Erst in den letzten Tagen gaben sie wieder etwas nach, liegen aber dennoch über den Vormonaten. Weiterhin unverändert ist der erhebliche Preisunterschied zwischen den drei folgenden Lieferjahren: Der Unterschied zwischen 2015 und 2017 beträgt über zwei Euro je Megawattstunde.

„Der Preisanstieg für Strom geht einher mit den gestiegenen Preisen für Kohle und den steigenden Gaspreisen für die kommenden Jahre. Das ist sicher auch eine Folge der herrschenden Unsicherheit durch die politischen Entwicklungen in der Ostukraine und im Nahen Osten. Sobald sich diese Krisenherde beruhigen, wird auch der Strompreis wieder fallen“, so Stefan Arnold, Vorstandsvorsitzender der ISPEX AG. Im Markt seien Short-Positionen aufgebaut worden. Das heißt, es sind Geschäfte abgeschlossen worden, zu deren Erfüllung die entsprechenden Positionen benötigt und nun gekauft wurden.

Gaspreisindex auf historischem Tiefstand

Nachdem der Index für den Gaseinkauf von Unternehmen nach einem Zwischenhoch im Mai bereits im Juni auf 2,61 Cent je Kilowattstunde gefallen war, nutzten viele Einkäufer die Gelegenheit günstiger Beschaffungspreise für das Jahr 2015, um sich einzudecken. Demzufolge fiel der Index nochmals und ergab im Juli einen Wert von 2,55 Cent je Kilowattstunde. Das stellt den niedrigsten berechneten Wert seit dem Jahr 2011 dar.

Die niedrigen Gaspreise für das Lieferjahr 2015 zu Beginn des Monats nutzten viele Einkäufer, bevor diese im Juli deutlich anzogen. Demzufolge sank der Gaspreisindex für Juli, während der Index für den Stromeinkauf die Aufwärtsbewegung der Strompreise an den Energiebörsen nachzeichnete und höher als im Vormonat ausfiel.

„Die Preisentwicklung deutet darauf hin, dass auf den Märkten keine Sorge vor einer kurzfristigen Gasknappheit herrscht“, analysiert Stefan Arnold. Das zeige auch der Blick auf den Handel für das restliche Jahr 2014. Der jeweilige Frontmonat liegt derzeit rund fünf Euro je Megawattstunde unter dem Terminkontrakt für 2015. Ein Grund dürften die guten Speicherfüllstände in Europa sein. Die deutschen Speicher sind bereits zu 80 Prozent gefüllt, die Speicher in Großbritannien sogar zu knapp 90 Prozent. Hingegen scheinen Bedenken um die Lieferungen aus Russland in die Lieferjahre 2016 und 2017 bereits eingepreist. Diese notierten im Juli deutlich über 2014. Insgesamt stiegen die Gaspreise im Laufe des Julis jedoch an. „Angesichts des jüngsten Anstiegs der Gaspreisnotierungen an den Handelsplätzen könnte es durchaus sein, dass wir bereits im August schon wieder einen gestiegenen Einkäuferindex für Gas erleben“, prognostiziert Stefan Arnold.

In der Indexberechnung ist bereits berücksichtigt, dass einige Einkäufer in Reaktion auf den plötzlichen Preisanstieg die Gasbeschaffung kurzfristig auf einen späteren Zeitpunkt verschoben hatten, um die Beschaffungspreise für das eigene Unternehmen nicht unnötig mit dem Zwischenhoch zu belasten. Mit systemgestützten Online-Auktionen ist eine derartige Verschiebung oder auch die schnelle Reaktion auf ein Preistief jederzeit möglich, da der Gasbedarf binnen kürzester Zeit deutschlandweit ausgeschrieben werden kann. Insbesondere im Hinblick auf die derzeit sehr volatilen Gaspreise empfiehlt es sich, die Gasbeschaffung für die kommenden Jahre bereits jetzt vorzubereiten und bei entsprechenden Preisausschlägen schnell zu reagieren.

 Zur Methodik

Die ISPEX AG berechnet monatlich den ISPEX-Energiepreisindex Industrie für Strom und Gas. ISPEX analysiert die aktuellen Preisentwicklungen beim Strom- und Gaseinkauf für Industrie- und Gewerbebetriebe. Für den ISPEX-Energiepreisindex Industrie werden die jeweils besten abgegebenen Gebote für Sondervertragskunden im Rahmen von Auktionen und Ausschreibungen für Industriekunden zur Strom- und Gasbeschaffung auf der unabhängigen Plattform energie-handelsplatz.de erfasst. Sie werden anonymisiert und aggregiert monatlich ausgewertet.

Der Preisindex stellt den Mittelwert aller im jeweiligen Monat abgegebenen Gebote dar, unabhängig vom zu Grunde liegenden Zeitraum der Belieferung. Es wird ausschließlich der Preis für Lieferstellen von Sondervertragskunden und nur das jeweils beste Angebot der teilnehmenden Energielieferanten für eine Lieferstelle berücksichtigt. Zusätzlich wird der Preisindex für jedes Kalenderjahr berechnet. Dabei gehen nur Preisstellungen in die Berechnung ein, die scharf abgegrenzt für das bestimmte Lieferjahr gültig sind und im entsprechenden Monat des Index abgegeben wurden.

Hintergrundinformationen

Weitere Informationen zum Thema finden Sie hier:

ISPEX AG: www.ispex.de
Energie-Handelsplatz: www.energie-handelsplatz.de

Die ISPEX AG ist eines der bedeutendsten unabhängigen Energieberatungsunternehmen in Deutschland. Seit 2006 betreut ISPEX erfolgreich Kunden aus dem industriellen, gewerblichen und öffentlich-rechtlichen Bereich bei energiewirtschaftlichen Fragen.

Mit über 40 Mitarbeitern in Bayreuth und Hannover bietet ISPEX innovative Beratungsleistungen, gestützt auf gezielt entwickelte Online-Systeme. ISPEX vereint wirtschaftliche und technische Energiekompetenz unter einem Dach und bietet damit umfassende Beratungslösungen aus einer Hand.

Industriekunden kaufen mit ISPEX Strom und Gas schnell, sicher und zu marktgerechten Konditionen. Für seine Kunden führt ISPEX täglich Energieauktionen und Energieausschreibungen durch. ISPEX wählt dabei die Lieferanten aus, die zum Kunden und seinem Abnahmeverhalten passen. Dazu stehen mit einer eigenen Online-Energiehandelsplattform und dem internetbasierten Energie-Controllingsystem die modernsten Beschaffungswerkzeuge zur Verfügung. Darüber hinaus bieten die ISPEX-Experten Beratung in den Bereichen Energieeffizienz, Energiemanagementsysteme und Energieaudits.

Rund 1.000 Unternehmenskunden an etwa 4.500 Standorten und einem jährlichen Energievolumen von knapp drei Terawattstunden vertrauen auf ISPEX und profitieren von leistungsfähigen Energielieferanten und marktgerechten Energiepreisen.

ISPEX AG – Sitz der Gesellschaft: Bayreuth – Handelsregister: Amtsgericht Bayreuth, HRB 4280 – Vorstand: Dr. jur. Stefan Arnold (Vors.), Dipl.-Kfm. Marco Böttger, Dr. Thilo Gans, Dipl.-Ing. Andreas Seegers – Aufsichtsratsvorsitzender: RA Harald Petersen.

ISPEX AG
Jürgen Scheurer
Scheurer
95448 Bayreuth
+49 921 150911-138
presse@ispex.de
http://www.ispex.de

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