Mit dem Thema Hebammen beschäftigt sich jede schwangere Frau im Verlauf ihrer Schwangerschaft.
Hierbei entstehen viele Fragen. So zum Beispiel, in welcher Schwangerschaftswoche (SSW) man mit der Suche der Hebammen beginnen sollte. Aber auch welche Kriterien bei der Auswahl der Hebamme eine Rolle spielen. Viele schwangere Frauen sind sich nicht bewusst, wie umfangreich das Leistungsportfolio einer Hebamme ist. So ist sie schon ab einem frühen Zeitpunkt der Schwangerschaft eine hilfreiche Begleitung.
Wie findet man die passende Hebamme?
Im ersten Schritt macht es Sinn zu recherchieren, welche Hebammen es in der Umgebung gibt. Dies ist zum einen über das Internet möglich, aber auch bei Ärzten und Ämtern liegen Listen mit den örtlichen Hebammen aus. Zusätzlich findet man beim Hebammenverband Informationen über Hebammen in der Region.
Im nächsten Schritt nimmt man Kontakt zu Hebammen auf, die in Frage kommen. Es empfiehlt sich, gleich mehrere zu kontaktieren, da jede Hebamme immer nur eine bestimmte Anzahl an Frauen betreut und zum errechneten Geburtstermin verfügbar sein muss.
Das erste Kennenlernen
Nun gibt es das erste Vorgespräch. Besonders wichtig ist hier zu spüren, ob zwischenmenschlich die Chemie stimmt. Da Hebammen viele verschiedene Menschen betreuen mit unterschiedlichen Vorstellungen, sind sie aber in der Regel in der Lage, sich gut auf andere Menschen einzustellen. Dennoch, Sympathie und Grundvertrauen sind unverzichtbar. Man muss allerdings auch sagen, dass es immer schwieriger wird, eine Hebamme zu finden. Also sind Sympathie und Vertrauen sehr wichtig, aber man muß Bedenken, dass es sich nicht um ein Casting für eine neue beste Freundin handelt.
In welcher Schwangerschaftswoche (SSW) sollte man mit der Suche der Hebamme beginnen?
Da es wie gesagt immer schwieriger wird, überhaupt eine Hebamme zu finden, ist es nie zu früh, mit der Suche nach einer Hebamme zu beginnen. Die Anzahl ist begrenzt und die Entlohnung sind schlecht. Das hat das Angebot in den letzten Jahren stark schrumpfen lassen. Deshalb empfehlen wir, ohne Bedenken zu einem frühen Zeitpunkt der Schwangerschaft mit der Suche nach einer Hebamme zu beginnen. Zum einen bieten Hebammen ein weit größeres Leistungsportfolio, als nur die Begleitung bei der Geburt. Sie haben ein großes und umfassendes Wissen rund um das Thema Schwangerschaft und können z.B. auch rund um die Ernährung gut beraten und viele Fragen beantworten. Denn was bringt es, wenn man erst in der 20. SSW erfährt, dass man besser auf Rohmilchkäse und Gehacktes verzichtet hätte?! Weshalb also sollte man nicht schon in einem frühen Stadium der Schwangerschaft, Rat und Hilfe einer Hebamme in Anspruch nehmen. Gleichzeitig besteht so die Möglichkeit sich besser kennen zu lernen und die Hebamme kann sich sehr gut auf die schwangere Frau einstellen.
Nach welchen Kriterien wählt man eine Hebamme aus?
Im Verlaufe der Schwangerschaft entwickelt sich in der Regel ein enger Kontakt zur Hebamme. Sympathie ist bei der Auswahl daher ein besonders wichtiges Kriterium. Man sollte sich schon vorab damit auseinandersetzen, ob man eher eine gleichaltrige oder lieber eine mütterliche Hebamme sucht und welche Leistungen einem wichtig sind. Auch ist es wichtig, sich zu überlegen, wie man sich die Geburt vorstellt. Dazu gehört, ob man mit einer Beleghebamme in der Klinik oder möglicherweise zu Hause entbinden möchte.
Die Leistungen einer Hebamme sind sehr breit gefächert und meistens haben sie noch verschiedene Zusatzqualifikationen, die man als Schwangere in Anspruch nehmen kann. Man kann sich dieses Leistungsportfolio wie ein Baukastensystem vorstellen, aus dem man sich die Angebote, die für einen in Frage kommen, individuell zusammenstellt.
Das reicht von den klassischen Vorsorgeuntersuchungen in der Schwangerschaft, die größtenteils auch durch die Hebamme durchgeführt werden können, Geburtsvorbereitung, Begleitung bei der Geburt, bis hin zur Wochenbettbetreuung und Rückbildungskurse – um nur einige zu nennen. Schon bei diesen Leistungen gibt es verschiedenste Variationen, die je nach Hebamme unterschiedlich sein können. Hier sollte man sich informieren, welche Leistungen in welcher Form von der Krankenkasse getragen werden und welche privat gezahlt werden müssen.
Auch Aktivitäten wie Schwangerschaftsyoga, Schwangerschaftsgymnastik Schwangeren schwimmen und Massagen werden häufig durch Hebammen angeboten. Diese sind allerdings keine offiziellen Hebammenleistungen und müssen privat bezahlt werden.
Wichtige Fragen für das Erstgespräch mit der Hebamme
Um sich gut auf den ersten Termin mit der möglichen Hebamme vorzubereiten, sollte man sich möglichst einige Fragen bereits vorab überlegen.
o Wie läuft die Betreuung ab?
o Wie viel Berufserfahrung hat die Hebamme?
o Wie es die Hebamme zwischendurch erreichbar bei eventuellen Fragen?
o Wie oft und wie lange kommt die Hebamme zu Terminen?
o Hat sie zum Beispiel bei Krankheit eine Vertretung?
o Was sind die Leistungsschwerpunkte?
o Wie steht die Hebamme zu Themen wie z.B. Akupunktur, Homöopathie, Naturheilkunde und hat sie in diesem Bereich eventuell Zusatzqualifikationen?
Grundsätzlich sollte man natürlich auch offen für Fragen seitens der Hebamme sein. Auch sie möchte ein Gefühl dafür bekommen, ob man zueinander passt. Ein Abtasten und Ausloten sollte also von beiden Seiten stattfinden.
Wenn die Chemie stimmt und man sich gerne durch die Hebamme begleiten lassen möchte, kann man dann auch gleich einen Termin für einen Ersttermin vereinbaren. Hat man das Gefühl, dass es nicht passt, sollte man weitere Gespräche mit anderen Hebammen führen. Achtung: die Krankenkasse bezahlt in der Regel nur einen Termin für ein Vorgespräch. Die Kosten für ein Erstgespräch liegen übrigens aktuell bei 15,- EUR pro angefangene 15 Minuten. 30 Minuten sind Minimum, plus Fahrtkosten.
Der erste Termin mit der Hebamme
Nun kann das erste richtige Treffen mit der Hebamme stattfinden, wo es dann auch tatsächlich um die Schwangerschaft geht. Die Hebamme schaut sich den Mutterpass an, stellt Fragen zur Schwangerschaft und führt erste Untersuchungen wie das Abtasten des Bauches durch.
Im weiteren Gespräch fragt sie auch häufig nach Ängsten, Befürchtungen und Wünschen. Gleichzeitig gibt sie einen Einblick darauf, wie sie arbeitet und beantwortet offene Fragen.
Wo diese Treffen stattfinden ist abhängig davon, wie die Hebamme arbeitet. Einige machen Hausbesuche, andere wiederum arbeiten in ihrer Praxis oder bieten Termine im Geburtshaus an.
Fazit zur Hebammensuche
In der Regel ist häufig so, dass die Chemie zwischen der schwangeren Frau und der Hebamme auch schon beim ersten Aufeinandertreffen gut passt. Hebammen können sich gut auf andere Menschen einstellen und sind meist einfühlsame Menschen. Wenn man also das Gefühl hat, dass man gut miteinander zurechtkommt, sollte man sich darauf verlassen. Aktuell ist die Situation leider auch so, dass die Auswahlmöglichkeit zwischen verschiedenen Hebammen sehr gering ist. Letztlich ist es empfehlenswert, sich auf sein Bauchgefühl zu verlassen und sich auf den ersten Termin mit einer Checkliste mit allen für einen relevanten Fragen vorzubereiten.
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