Nicht jede Unterfunktion der Schilddrüse braucht eine Ersatztherapie, betont Endokrinologe aus Mainz
MAINZ. Eine latente Hypothyreose, also eine Mangelversorgung des Körpers mit Hormonen aus der Schilddrüse kann mit einer Substitutionstherapie mit dem Medikament Levothyroxin behandelt werden. Doch ob diese Form der Therapie immer die richtige ist, wird in Fachkreisen diskutiert. Denn wenn die TSH-Werte, also die Werte, die eine Schilddrüsenunter- oder -überfunktion anzeigen, nur leicht erhöht sind und eine Substitution des Hormons mit L Thyroxin eingeleitet wird, kann dies eine sogenannte iatrogene Hypothyreose auslösen. Dabei handelt es sich um Funktionsstörungen der Schilddrüse, die durch ein Zuviel oder Zuwenig einer Schilddrüsenhormon-Substitution ausgelöst wird. Gleichzeitig kann ohne eine Therapie eine Schilddrüsenunterfunktion entstehen, die sich begünstigend auf Herz-Kreislauferkrankungen auswirkt, erklärt Endokrinologe Prof. Dr. med. Dr. h.c. Christian Wüster.
Schilddrüse – Endokrinologe aus Mainz erklärt, wann latente Hypothyreose behandelt werden sollte
Prof. Wüster verweist auf eine Studie der Medizinischen Fakultät der Technischen Universität Dresden, die sich erst dann für eine Therapie ausspricht, wenn der TSH-Wert größer sechs mU/l ist und ein Antikörpertest gegen thyreoidale Peroxidase positiv ist. Zudem sei es notwendig, einen erhöhten TSH-Wert im Blut durch Kontrolluntersuchungen mit gleichen Bedingungen zu bestätigen. Denn der TSH-Spiegel im Blut kann zum Beispiel durch die Einnahme bestimmter Medikamente beeinflusst werden. Dazu gehören u.a. Lithium oder Dopaminatagonisten. Zudem sind die TSH-Werte auch in der Pubertät leicht erhöht. Sind Ultraschall der Schilddrüse und Untersuchung unauffällig, ist auch diese Situation keine Behandlungsindikation für L-Thyroxin.
Leicht erhöhte TSH-Werte – Funktion der Schilddüse beim Facharzt in Mainz kontrollieren lassen
“Eine Entscheidung für oder gegen eine Therapie ist immer eine Entscheidung im individuellen Einzelfall. Dabei spielen auch das Körpergewicht und das Alter eine Rolle”, erklärt Prof. Dr. med. Dr. h.c. Wüster. Der TSH-Wert steigt nämlich mit zunehmendem Taillenumfang und Body-Mass-Index. Fällt die Entscheidung gegen eine Therapie leicht erhöhter TSH-Werte, ist eine Kontrolle nach sechs bis zwölf Monaten wichtig. In jedem Fall sollte bei Patienten mit latenter Hypothyreose und diagnostizierter Hashimoto-Thyreoiditis eine Therapie eingeleitet werden, wenn ein positiver Antikörper-Status nachgewiesen werden kann. Zu beachten dabei ist, dass in der Schwangerschaft andere Normwerte gelten, stellt der Endokrinologe heraus.
Ihr Endokrinologe in Mainz. Prof. Dr. med. Christian Wüster beschäftigt sich mit allen Disziplinen der Endokrinologie: Schilddrüse, Hirnanhangsdrüse (Hypophyse), Knochenstoffwechsel und hier besonders mit der Osteoporose. Haben Sie Fragen zur Knochendichte? In der Praxis befindet sich u.a. ein modernstes Gerät zur Messung der Knochendichte. Osteoporose ist heute keine Krankheit, die man hinnehmen sollte, sondern die sehr gut geheilt werden kann. Prof. Dr. med. Christian Wüster ist auch zuständig bei Hashimoto, Schilddrüsenunterfunktion und Schilddrüsenüberfunktion, sowie Hormonen und Stoffwechsel im Allgemeinen.
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