Durchstöbert man das Internet zum Thema Naturkosmetik, fällt auf, das viele Seiten nicht die Vorzüge ihres kosmetischen Produktes herausstellen, sondern sich viel Mühe geben, die “böse” Chemie zu verteufeln. Warum?
Der Begriff Naturkosmetik ist nicht geschützt. Es gibt sowohl vom Bundesgesundheitsministerium als auch vom Europarat Ansätze für eine Definition, aber letztlich hat sich keine Definition durchgesetzt. Wikipedia bezeichnet Naturkosmetik so: “Als Naturkosmetik werden Kosmetika bezeichnet, die dem Anspruch nach schonender für Mensch und Umwelt und aus “natürlicheren” Rohstoffen hergestellt sind als herkömmliche Kosmetika.” Der interessierte Leser sieht hier leicht, dass es auch den Verfassern von Wikipedia schwer fällt, eine genaue Definition zu geben. Im Wesentlichen spielen bei allen Definitionen die Herkunft der Rohstoffe, die Gesundheitsgefährdung und die Schonung der Umwelt eine Rolle.
Gesundheitsgefährdung durch Kosmetika
Das Thema Gesundheitsgefährdung wird durch einschlägige Verordnungen in Europa geregelt. Die Kosmetikverordnung erlaubt nur Rohstoffe, die nach dem Stand der Technik nicht gesundheitsgefährdend sind oder schreibt die erlaubte Konzentration vor. Die Kosmetikverordnung schützt die Konsumenten weitgehend vor Verletzungen durch eingesetzte Rohstoffe. Ein großes Problemfeld unserer Tage wird durch die Kosmetikverordnung allerdings nicht vollständig erfasst: die stark steigenden Zahlen von allergischen Reaktionen.
Dermatologen und Wissenschaftler beschreiben die Reaktionen von verschiedenen Chemikalien auf die Haut, auf die Atemwege auf die Schleimhäute. Manchmal können sie die auslösende Substanz identifizieren. Aber es ist bis heute nicht gelungen, den Mechanismus einer Allergie zu beschreiben. Was führt zu der beobachteten Reaktion? Wie entwickelt sich diese Reaktion beim Menschen? Solange die Wissenschaft dieses Phänomen nicht umfassend beschreiben kann, solange kann sich der Patient nur teilweise gegen die Allergie schützen. Deshalb gibt es Informationen über allergieauslösende Substanzen, die den Ärzten und Wissenschaftlern zur Verfügung stehen. Der Patient wird über seinen Arzt davon in Kenntnis gesetzt, was eventuell seine Allergie ausgelöst hat. Manchmal stimmt die Diagnose, manchmal aber auch nicht. Der Allergiker kann nun aufgrund der Kosmetikverordnung in der Liste der Inhaltsstoffe, auf den Kosmetika als Ingredients bezeichnet, nachsehen, ob diese allergieauslösende Substanz enthalten ist.
Bekanntermaßen erzeugt die Natur selber die meisten bekannten Allergene. Die bekanntesten Naturprodukte sind Zitrusfrüchte und Nüsse. Natürlich gibt es auch synthetisch hergestellte Allergene, denn der Sinn der Chemie liegt ja darin, einen Rohstoff möglichst ohne Nebenprodukte zu produzieren. Der Chemiker schaut der Natur ab, wie die Natur einen Stoff synthetisiert und versucht diesen Prozess zu kopieren. Durch die Verbesserung der Synthesen werden die Stoffe zunehmend reiner. Der bekannte Ausspruch von Paracelcus – allein die Menge macht das Gift, gilt für alle Substanzen, egal ob natürlich, biologisch oder chemisch synthetisiert.
Herkunft der Rohstoffe
Die Verfechter der Naturkosmetik argumentieren damit, dass die Natur sauber und friedlich ist, sie nicht zerstört. In Wahrheit ist die Natur das grausamste auf der Welt. Schauen Sie sich den Mikrokosmos mal an, jede Pflanze, jedes Tier kämpft ums Überleben. Da ist kein Platz zum Kuscheln. Gleichzeitig sorgt die Natur dafür, dass alles im Gleichgewicht ist. Aas wird verzehrt bevor es gefährliche Keime hervorruft. Blätter werden kompostiert und über einen längeren Zeitraum zu Öl und Gas verarbeitet. Mit welchem Recht wird die pflanzliche Welt als natürlich, die zu Öl umgesetzten Bestandteile dagegen als “unnatürlich” bezeichnet? Ist es der einzige Grund, dass Pflanzen schneller die benötigten Rohstoffe liefern als Mutter Erde?
Jeder Rohstoff, den uns die Natur liefert, wird vor seinem Einsatz bei Kosmetika chemisch und / oder physikalisch aufbereitet. Am natürlichsten sind noch die Rohstoffe, die direkt aus der Natur gewonnen werden können, wie Öle. Durch Pressung, also einem physikalischen Vorgang, werden native Öle gewonnen, die in dieser Form auch in Kosmetika eingesetzt werden. Der Nachteil des physikalischen Vorganges ist, dass nicht nur die gewünschten Öle gesammelt werden, sondern auch Nebenbestandteile wie Fruchtfleisch oder unerwünschte Allergene. Bei einem weiteren wichtigen physikalischen Trennvorgang, der Extraktion, wird der Rohstoff mit Wasser oder Alkohol aus der Maische extrahiert. Dabei werden wasserlösliche oder alkohollösliche Nebenbestandteile ebenfalls mit dem Rohstoff im kosmetischen Produkt verarbeitet. Viele dieser Nebenbestandteile werden erst durch verbesserte analytische Methoden erkannt. Als Beispiel sei der Kaffee genannt, bei dem inzwischen über 1000 Nebenbestandteile identifiziert wurden.
Die meisten, auch in der Naturkosmetik eingesetzten Rohstoffe werden chemisch aufgearbeitet. Alle Tenside kommen in der Natur nicht natürlich vor. Sie müssen chemisch synthetisiert werden und sind unverzichtbar. Um kosmetische Produkte haltbar zu machen, sind Konservierungsmittel erforderlich. Die eingesetzten Benzoate, Benzoesäure und andere sind zwar in der Naturkosmetik geduldet, aber letztlich doch wieder chemisch synthetisiert.
Bleiben noch die Erdölderivate. Erdöl ist ein natürliches Produkt unserer Erde, wird aber mit Argwohn gesehen, wenn es in kosmetischen Produkten verarbeitet wird. Erdölprodukte werden chemisch aufbereitet, da Rohöl in seiner Form nicht für Kosmetika geeignet ist. Weißöle und Vaseline sind die bekanntesten Vertreter dieser Gruppe. Sie sind chemisch gereinigt und entsprechen unserem Arzneimittelgesetz. Warum ist ein Arzneimittel als kosmetisches Produkt ungeeignet?
Noch eine Anmerkung zu denen, die die Chemie verteufeln. Vielfach sind diese Verfasser chemische Laien, die nicht immer verstehen, wovon sie reden. Oder wie ist es erklärbar, dass im Internet hartnäckig immer wieder Dioxan und Dioxin verwechselt wird? Um die angebliche Bedenklichkeit eines Rohstoffes zu beweisen wird auch das Sicherheitsdatenblatt des Rohstoffes herangezogen. Das Sicherheitsdatenblatt gilt nur für den gewerblichen Gebrauch. Die gefährliche Wirkung eines kosmetischen Produktes wird durch die Sicherheitsbewertung aufgezeigt, sofern es gefährlich ist. Die Sicherheitsbewertung ist für jedes kosmetische Produkt in der EU obligatorisch und entspricht dem Stand der Technik. Ein kosmetisches Mittel mit gefährlichen Eigenschaften darf nicht verkauft werden. Die meisten Tenside sind nach den festgelegten Kriterien für den Umgang mit Chemikalien reizend, die etherischen Öle gesundheitsschädlich. Sie müssen für den Umgang mit ihnen entsprechend gekennzeichnet werden, denn diese Rohstoffe liegen in einer anderen Konzentration vor als im kosmetischen Produkt. Wieder Paracelsus!
Schonung der Umwelt durch Naturkosmetik
Jedes kosmetische Mittel wird am Körper eines Menschen eingesetzt. Sei es als fettlösendes Duschgel oder Shampoo, als pflegende Creme, als gleitendes Massageöl, als Wimperntusche oder Lippenstift. Und jedes künstlich auf die Haut aufgebrachte kosmetische Produkt wird entweder beim Duschen wieder abgewaschen oder mittels anderer Hilfsmittel beim Abschminken entfernt und über den Restmüll entsorgt. Das was wir der Natur entnehmen, führen wir ihr wieder zu. Leider ist dieser Satz nicht ganz so einfach. Die Entnahme aus der Natur bedingt Züchtung von Pflanzen oder Förderung von Erdöl. Das beides nicht so einfach ist, ist aus der Presse bekannt genug. Die Entsorgung letztlich ist auch nicht trivial. Durch Abwasseraufbereitung und Müllberge müssen die entsorgten kosmetischen Produkte behandelt werden, damit sie unsere Umwelt nicht übermäßig strapazieren. Und in diesem Kreislauf tun sich Naturkosmetik und herkömmliche Kosmetik rein gar nichts.
Jeder Anwender von kosmetischen Produkten möchte letztlich eines – er möchte die ausgelobte Wirkung spüren, aber keine gesundheitlichen Schäden nehmen. Der eine ist Verfechter der Naturkosmetik, der andere sucht ein billiges Produkt mit gleicher Wirkung und der dritte braucht ein Produkt was er persönlich gut verträgt.
Fekunda entwickelt kosmetische Produkte nach ihren Wünschen. Egal, welche Vorlieben Sie haben. Sie entscheiden, ob Sie reine Naturkosmetik wünschen oder klassische Kosmetik. Wir arbeiten mit einem Lohnfertiger für kleine und Kleinstserien zusammen, so dass Anbieter von Kleinserien dies auch realisieren lassen können. Oder Sie benötigen das Weihnachts-Duschgel für ihre Belegschaft. Auch solche Wünsche sind realisierbar, aber nicht kurzfristig, denn auch solche Produkte müssen mikrobiologisch getestet werden und eine Sicherheitsbewertung ist ebenfalls obligatorisch.
Fekunda (http://fekunda.de) ist auf kosmetische Produkte spezialisiert. Entwicklung von Kosmetika, Produktmanagement, Produktionslogistik bis zur Vermarktung. Fekunda (http://fekunda.de/?page_id=26) übernimmt auch die Notifizierung von kosmetischen Produkten, also die EU-weite Anmeldung in Brüssel. Fekunda sorgt mit Partnern für die mikrobiologischen Untersuchungen und die Sicherheitsbewertung.
Über Fekunda
Fekunda – Projektmanagement – mit Sitz in Garching bei München wurde Ende 2009 als Einzelunternehmen gegründet. Das Unternehmen hat sich auf das Projektmanagement
und Consulting im Bereich Chemie / Kosmetik spezialisiert. Entwicklung von kosmetischen Rezepturen, Produktmanagement, Produktionseinführung, Supply Chain Management, Beratung zur Erlangung des EU-Umweltlabels, Gefahrstoffrecht, Gefahrgut
Kontakt
Fekunda
Herr Klaus Lanfermann
Postfach 1051
85738 Garching
01743434874
info@fekunda.de