Medigene AG: Positive finale 2-Jahres Topline-Daten aus abgeschlossener Phase-I/II-Studie mit DC-Impfstoff in AML-Patienten

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Unternehmensmitteilung für den Kapitalmarkt

Martinsried/München (10.01.2020) – * Finale Topline-Ergebnisse zu primären Endpunkten: Sichere und machbare Behandlung mit DC-Impfstoffen über 24 Monate
* Topline-Ergebnisse zu sekundären Endpunkten: Gesamtüberlebensrate (overall survival rate, OS) von 80% (16 von 20 Patienten); Progressionsfreie Überlebensrate (progression-free survival rate, PFS) von 55% (11 von 20 Patienten)
* In der Subgruppe der Patienten mit 60 Jahren oder älter: OS von 80% (8 von 10 Patienten), PFS von 50% (5 von 10 Patienten)
* Erfolgreiche Herstellbarkeit des DC-Impfstoffs aus Chemotherapie vorbehandelten AML-Patienten
* Präsentation der detaillierten klinischen Daten auf kommenden wissenschaftlichen Konferenzen

Martinsried/München, 10. Januar 2020. Die Medigene AG (Medigene, FWB: MDG1, Prime Standard), ein Immunonkologie-Unternehmen mit klinischen Projekten fokussiert auf die Entwicklung T-Zell-gerichteter Krebstherapien, veröffentlicht heute die ersten (Topline) Ergebnisse aus der abgeschlossenen offenen klinischen Phase-I/II-Studie mit patienteneigenem (autologem) dendritischen Zell (dendritic cell, DC) -Impfstoff in 20 Patienten mit akuter myeloischer Leukämie (AML). Die Studie wurde am Universitätsklinikum Oslo in Norwegen durchgeführt. Die Daten wurden kurz nach Abschluss der klinischen Studie erhoben, d.h. nach 24 Monaten Impfung und Nachsorge aller Patienten.

Die primären Endpunkte der Studie, die die Machbarkeit der Herstellung/Verabreichung sowie die Sicherheit/Verträglichkeit des DC-Impfstoffs über einen Zeitraum von 2 Jahren beurteilen, wurden erfolgreich erreicht. Die DC-Impfungen wurden gut vertragen, ohne dass es zu schwerwiegenden unerwünschten Ereignissen (serious adverse events, SAEs) im Zusammenhang mit der Behandlung kam.

Die sekundären Endpunkte zur Bewertung der wichtigsten klinischen Parameter der Patienten zeigen, dass nach 24 Monaten Behandlung die Gesamtüberlebensrate (overall survival rate, OS) bei 80% (16 von 20 Patienten, 95% Konfidenzintervall (KI): 55 bis 92%) und die progressionsfreie Überlebensrate (progression-free survival rate, PFS) bei 55% (11 von 20 Patienten, 95% KI: 31 bis 74%) lag.

Häufiger kommen Patienten, die 60 Jahre oder älter sind, unter derzeitigen AML-Behandlungsstandards nicht für eine hämatopoetische Stammzelltransplantation in Frage und haben schlechtere Behandlungsergebnisse. 50% der Patienten in der durchgeführten Studie gehörten dieser Altersgruppe an (Risikogruppen günstig, intermediär, ungünstig: 4, 4, 2) und wiesen nach 24 Monaten eine ausgezeichnete Gesamtüberlebensrate von 80% (8 von 10 Patienten, 95% KI: 41 bis 95%) und eine progressionsfreie Überlebensrate von 50% (5 von 10 Patienten, 95% KI: 18 bis 75%) auf. In der Patientengruppe jünger als 60 Jahre (Risikogruppen günstig, intermediär, ungünstig: 9, 1, 0) wurde ebenfalls eine exzellente Gesamtüberlebensrate von 80% (8 von 10 Patienten, 95% KI: 41 bis 95%) und eine progressionsfreie Überlebensrate von 60% (6 von 10 Patienten, 95% KI: 25 bis 83%) nach 24 Monaten beobachtet.
Wie bereits zur 12-Monats-Zwischenanalyse im Dezember 2018 präsentiert, traten die meisten Krankheitsrückfälle bei den Patienten (5 von 8) innerhalb der ersten 80 Tage nach Beginn der Impfung auf. Diese zeitlich frühen Rückfälle wurden durch molekulare Mutationsanalysen untersucht, die vermuten lassen, dass manche Rezidive auf molekularer Ebene bereits zum Zeitpunkt des Studieneintritts aufgetreten waren.

Dr. Yngvar Floisand, Chefarzt der Hämatologie an der Universitätsklinik Oslo und leitender Prüfarzt der Studie, kommentiert: „Für Patienten mit AML werden dringend neue Behandlungsmöglichkeiten benötigt. Die Krankheit schreitet rasch voran und kann unbehandelt innerhalb weniger Wochen oder Monate tödlich verlaufen. Selbst nach einer Behandlung wird bei der Mehrheit der überwiegend älteren Patienten weiterhin eine minimale Resterkrankung (minimal residual disease, MRD) diagnostiziert, die früher oder später zu einem Rückfall der Erkrankung führt. Die Studie mit Medigenes DC-Impfstoff wurde konzipiert, diesen Patienten möglicherweise eine neue Behandlungsmöglichkeit zu bieten, insbesondere mit dem Ziel, das Risiko für einen Rückfall bei den behandelten Patienten nach Abschluss der konventionellen Chemotherapie zu reduzieren.

Es ist deshalb erfreulich, dass die finalen Topline-Ergebnisse aus dieser klinischen Phase-I/II-Studie mit patienteneigenen DCs die vielversprechenden Zwischenergebnisse bestätigen; nicht nur hinsichtlich eines exzellenten Sicherheits- und Verträglichkeitsprofils, sondern auch in Bezug auf das Gesamtüberleben, wenn die sekundären Endpunkte betrachten werden.“

Prof. Dolores Schendel, Vorstandsvorsitzende und Wissenschaftsvorstand (CEO/CSO) der Medigene AG, kommentiert: „Wir freuen uns über diese positiven und vielversprechenden Ergebnisse der ersten klinischen Studie mit unserem DC-Impfstoff. Unser Dank gilt allen Patienten, die an der Studie teilgenommen haben, sowie dem Studienteam für ihre Bemühungen und ihren Beitrag. Dieser Behandlungsansatz könnte in der Zukunft eine Behandlungsmöglichkeit für diejenigen AML-Patienten bieten, die keine ausreichenden Therapieoptionen und ein hohes Rückfall-Risiko haben. Wir werden weitere Updates veröffentlichen und detailliertere Daten und Analysen auf kommenden wissenschaftlichen Konferenzen vorstellen.“

– Ende der Pressemitteilung –

Ergänzende Pressemitteilungen

10. Dezember 2019, Medigene präsentierte Interimsdaten zu klinischem Immunmonitoring aus der DC-Studie in AML auf ASH 2019 Meeting
17. Juni 2019, Zwischenanalyse aus laufender Phase I/II-Studie mit DC-Impfstoffen bei AML-Patienten auf EHA präsentiert
8. Januar 2019, Weiteres europäisches Patent für Medigenes DC-Impfstoffplattform erteilt
19. Dezember 2018, Medigene veröffentlicht Zwischenergebnisse aus ihrer laufenden Phase I/II-Studie mit DC-Impfstoffen bei AML-Patienten
19. April 2018, Medigene präsentiert auf AACR Konferenz Daten zur erfolgreichen Produktion von AML DC-Impfstoffen

Weitere Informationen

Über Medigenes DC-Vakzine

Neben Medigenes Entwicklungsschwerpunkt, den T-Zell-Rezeptor-modifizierten T-Zellen (TCR-Ts) hat das Unternehmen eine neue Generation antigen-spezifischer dendritischer Zell (DC)-Impfstoffe entwickelt.
Dendritische Zellen (englisch: Dendritic Cells, DC) sind eine bestimmte Art von Immunzellen, die durch unseren Körper patrouillieren. Sie können Antigene aufnehmen, prozessieren und kurze Peptide auf ihrer Zelloberfläche präsentieren. Andere Immunzellen wie T-Zellen oder natürlichen Killerzellen (NK-Zellen) erkennen diese Peptide und werden aktiviert. Auf diese Weise werden die aktivierten Immunzellen in die Lage versetzt, Tumorzellen zu erkennen und zu eliminieren.
Das wissenschaftliche Team von Medigene hat neue, schnelle und wirksame Verfahren entwickelt, um autologe, d.h. körpereigene, dendritische Zellen reifen zu lassen und so aufzubereiten, dass sie eine besonders starke T-Zell- wie auch NK-Zell-Immunantwort generieren. Die dendritischen Zellen können mit unterschiedlichen Tumor-Antigenen beladen werden, um so verschiedene Krebsarten zu behandeln. Während der gesamten Behandlungsdauer mit dem DC-Impfstoff wird eine Immunantwort aufgebaut. Das bedeutet, dass sich diese Form der Therapie insbesondere für Patienten eignet, die an Krebs leiden und deren Tumore mit Chemotherapie bereits soweit reduziert wurden, sodass die Verhinderung des Wiederausbruchs der Tumorerkrankung im Mittelpunkt steht.

Über akute myeloische Leukämie (AML)

Akute myeloische Leukämie (AML) ist eine bösartige Erkrankung des blutbildenden Systems und tritt überwiegend bei Erwachsenen über 60 Jahren auf.
AML ist eine Krebsart mit einem sehr heterogenen Krankheitsverlauf und befällt das Blut und Knochenmark des Patienten. Sie ist gekennzeichnet durch ein unkontrolliertes Wachstum funktionsunfähiger blutbildender Vorläuferzellen im Knochenmark, sogenannter Myeloblasten oder leukämischer Blasten. Diese Zellen behindern die Bildung gesunder blutbildender Zellen und führen dadurch u.a. zu einem Mangel an Erythrozyten und Blutplättchen. Typische Symptome der AML sind Anämie, Fieber, verstärkte Infektanfälligkeit und Blutungen. Die Erkrankung entwickelt sich rasch und kann unbehandelt innerhalb weniger Wochen oder Monate zum Tod führen.
Die AML-Therapie wird in der Regel mit einer intensiven Chemotherapie begonnen, um eine Remission zu erreichen. Einige Patienten können darüber hinaus mit einer weiteren Chemotherapie oder einer allogenen hämatopoetischen Stammzelltransplantation (HSZT) behandelt werden, um möglichst viele restliche Tumorzellen zu eliminieren. Allerdings birgt eine Stammzelltransplantation das Risiko einer hohen Morbidität und Mortalität und kommt nur für weniger als die Hälfte der AML-Patienten überhaupt in Frage.
Besonders ältere Patienten sind möglicherweise aufgrund der hohen toxischen Nebenwirkungen nicht in der Lage, eine intensive Chemotherapie vollständig abzuschließen. Daher bleibt die Mehrheit der älteren Patienten unterbehandelt und leidet weiterhin an einer minimalen Resterkrankung (MRD), die früher oder später zu einem Leukämierückfall führen wird*.

*Webster JA, Pratz KW. „Acute myeloid leukemia in the elderly: therapeutic options and choice.“ Leuk Lymphoma. 2018 Feb;59(2):274-287. Epub 2017 Jun 2. Review.
Löwenberg B, Ossenkoppele GJ, van Putten W, et al. 2009: „High-dose daunorubicin in older patients with acute myeloid leukemia.“ N Engl J Med ;361:1235-48.
Röllig C, Thiede C, Gramatzki M, Aulitzky W, Bodenstein H, Bornhäuser M, Platzbecker U, Stuhlmann R, Schuler U, Soucek S, Kramer M, Mohr B, Oelschlaegel U, Stölzel F, von Bonin M, Wermke M, Wandt H, Ehninger G, Schaich M; Study Alliance Leukemia. „A novel prognostic model in elderly patients with acute myeloid leukemia: results of 909 patients entered into the prospective AML96 trial.“ Blood. 2010 Aug 12;116(6):971-8. doi: 10.1182/blood-2010-01-267302. Epub 2010 May 4.
Wheatley K1, Brookes CL, Howman AJ, Goldstone AH, Milligan DW, Prentice AG, Moorman AV, Burnett AK; United Kingdom National Cancer Research Institute Haematological Oncology Clinical Studies Group and Acute Myeloid Leukaemia Subgroup. „Prognostic factor analysis of the survival of elderly patients with AML in the MRC AML11 and LRF AML14 trials.“ Br J Haematol. 2009 Jun;145(5):598-605. doi: 10.1111/j.1365-2141.2009.07663.x. Epub 2009 Mar 26.

Über Medigenes DC Studiendesign

Die DC-Studie (NCT02405338) wurde als offene (open-label) Studie am Universitätsklinikum in Oslo, Norwegen durchgeführt. Insgesamt 20 Patienten (medianes Durchschnittsalter 59, von 24 bis 73 Jahre) mit AML (Risikogruppen gut, mittel, schlecht: 13, 5, 2), in morphologisch vollständiger Remission oder vollständiger Remission mit unvollständiger hämatopoetischer Regeneration nach Induktions- oder Konsolidierungstherapie, die nicht für eine allogene hämatopoetische Stammzelltransplantation in Frage kamen, wurden in diese Phase-I/II-Studie zur Überprüfung der Sicherheit und Durchführbarkeit aufgenommen.
Die Patienten in dieser Studie litten an einer AML, die das Antigen für Wilms Tumor-1 (WT-1) aufwies, mit oder ohne zusätzlichem Vorliegen des PRAME-Antigens (Preferentially Expressed Antigen in Melanoma). Die Impfung mit dendritischen Zellen, die die Antigene WT-1 und PRAME präsentieren, wurde über einen Zeitraum von 24 Monaten monatlich durchgeführt, wobei die Impffrequenz innerhalb der ersten 6 Wochen höher war. Die Diagnose AML wurde bei den Patienten im Mittel 9,8 Monate vor der ersten Impfung gestellt (in den Bereichen von 4,5 bis 17,5 Monaten), und die letzte Chemotherapie-Infusion wurde im Durchschnitt 6,9 Monate (im Bereich von 2 bis 14,8 Monaten) zuvor verabreicht.

Über Medigene

Die Medigene AG (FWB: MDG1, ISIN DE000A1X3W00, Prime Standard) ist ein börsennotiertes Biotechnologie-Unternehmen mit Hauptsitz in Martinsried bei München.
Das Unternehmen entwickelt hochinnovative Immuntherapien zur Behandlung von verschiedenen Krebsarten und -stadien. Dabei konzentriert sich Medigene auf personalisierte, T-Zell-gerichtete Therapieansätze. Entsprechende Projekte befinden sich in der präklinischen und klinischen Entwicklung.
Mehr zum Unternehmensprofil unter www.medigene.de

Diese Mitteilung enthält bestimmte in die Zukunft gerichtete Aussagen. Diese spiegeln die Meinung von Medigene zum Datum dieser Mitteilung wider. Die von Medigene tatsächlich erzielten Ergebnisse können von den Feststellungen in den zukunftsbezogenen Aussagen erheblich abweichen. Medigene ist nicht verpflichtet, in die Zukunft gerichtete Aussagen zu aktualisieren. Medigene® ist eine Marke der Medigene AG. Diese Marke kann für ausgewählte Länder Eigentum oder lizenziert sein.

Kontakt Medigene AG
Dr. Gary Waanders, Claudia Burmester, Dr. Anna Niedl
+49 89 2000 3333 01
investor@medigene.com
Falls Sie die Zusendung von Informationen über Medigene zukünftig nicht mehr wünschen, bitten wir um eine entsprechende Mitteilung per E-Mail (investor@medigene.com), wir werden Sie dann von unserer Verteilerliste streichen.

(Ende)
Aussender: Medigene AG
Adresse: Lochhamer Straße 11, 82152 Planegg/Martinsried
Land: Deutschland

Ansprechpartner: Medigene PR/IR
Tel.: +49 89 2000 3333 01
E-Mail: investor@medigene.com
Website: www.medigene.de

ISIN(s): DE000A1X3W00 (Aktie)
Börsen: Regulierter Markt in Frankfurt; Freiverkehr in Stuttgart, Freiverkehr in München, Freiverkehr in Hamburg, Freiverkehr in Düsseldorf, Freiverkehr in Hannover; Freiverkehr in Berlin, Tradegate

Verantwortlicher für diese Pressemitteilung:

Medigene AG
Robert Mayer
Lochhamer Strasse 11
82152 Martinsried
Deutschland

email : r.mayer@medigene.com

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Pressekontakt:

Medigene AG
Robert Mayer
Lochhamer Strasse 11
82152 Martinsried

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