Der offizielle Börsenhandel in Deutschland ist auf die Geschäftszeiten beschränkt.
In Frankfurt kann werktags zwischen 8.00 und 20.00 Uhr gehandelt werden. Die Öffnungszeiten der Berliner Börse, in München und in Düsseldorf orientieren sich daran. Nur in Stuttgart kann bis 22.00 Uhr gehandelt werden.
Es besteht aber auch am Wochenende die Möglichkeit, Wertpapiere zu kaufen oder zu verkaufen. Zudem können die Zeitverschiebungen genutzt werden, um in Sydney, New York und Tokio aktiv zu werden. Auch hierzulande öffnen sich immer mehr Broker flexibleren Handelszeiten.
Außerbörslicher Handel
Der Handel am Wochenende läuft außerbörslich als Direkthandel ab. Die Börse an sich ist nicht involviert, die Abläufe bleiben aber dieselben. Allerdings können sich die Konditionen etwas verschieben.
Die Assets stehen nur eingeschränkt zur Verfügung. Ohne Börse entfällt die regulatorische Instanz, die gesetzlichen Bestimmungen für den Wertpapierhandel greifen aber trotzdem.
Wie funktioniert der Direkthandel?
Stellt der Käufer eine Anfrage, leitet der Broker diese weiter. Ist ein Emittent gefunden, nennt dieser den Preis für das Finanzprodukt. Der potenzielle Käufer entscheidet sich in der Regel binnen Sekunden, ob ihm das Angebot zusagt. Der Emittent oder Market Maker hat dann noch einmal die Chance, abzulehnen, wenn der Preis des Produkts inzwischen Änderungen unterworfen war. Bei Zusage schließt der Broker als Kommissionär den Vertrag mit dem Emittenten und das Geschäft ist in trockenen Tüchern.
Neben dem Handel außerhalb der Geschäftszeiten wird der Direkthandel von Tradern im Dark Pool genutzt, um börsennotierte Papiere außerbörslich und anonym zu handeln. Zudem kommen _Assets_ zum Einsatz, welche keine Börsenzulassung besitzen. Beliebte Handelsobjekte sind Finanzderivate und Kryptowährungen.
Bekannte Handelsplattformen für den Direkthandel sind BDSwiss oder Lang & Schwarz. Auch Global Player wie J.P.Morgan und Goldman Sachs haben inzwischen das Geschäftsfeld entdeckt.
Vor- und Nachteile des Direkthandels am Wochenende
Da die Börse außen vor bleibt, werden einige Gebühren eingespart und der Handel wird günstiger, auch wenn manche Broker etwas mehr verlangen. Allerdings schlägt die geringe Markttransparenz zu Buche. Vor allem Einsteiger könnten überfordert sein, wenn die Börsenaufsicht bei Ungereimtheiten nicht eingreift.
Veröffentlicht auf kreiszeitung-wochenblatt.de: https://www.kreiszeitung-wochenblatt.de/buxtehude/c-service/boersenhandel-am-wochenende-trading-ist-mit-einschraenkungen-durchgehend-moeglich_a191398
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