Erlebnisraum „Innenstadt“: Wie städtebauliche Gefüge eingebunden werden?
„Die Herausforderungen für die Kommunen sind groß. Wie Innenstädte und Ortszentren funktionsfähig, gemischt, lebendig und zukunftsfähig halten?“ begrüßt Eric Mozanowski die Diskussionsteilnehmer in Bremen. Der Stuttgarter Immobilienexperte und Autor des Fachwerks „Investieren in Denkmale“ (Immobilien Manager Verlag IMV; Auflage 1., ISBN_10:3899842413) Eric Mozanowski greift in regelmäßigen Seminar- und Weiterbildungsveranstaltungen bundesweit aktuelle Themen rund um den Immobilienmarkt und Denkmalschutz auf. „Der Immobilienmarkt befindet sich im stetigen Wandel. Zu den Faktoren und Auswirkungen zählen neben dem demographischen Wandel, das Nachhaltigkeitsbewusstsein, Internet und Online-Shopping, neue Wohnarten, die Einzelhandelsagglomerationen bis hin zum anwachsenden Wirtschaftsverkehr, der Elektromobilität und nicht zu vergessen die zu erwartenden neuen Verkehrsformen. Betroffen sind nicht nur die Metropolen wie Bremen, Hamburg, Kiel, Berlin, München, Stuttgart, sondern Mittel- und Kleinstädte im Besonderen. Stadtentwicklung ist ein dynamischer Prozess mit permanenter Weiterentwicklung. Perspektive, Richtung und Ziel klar definieren, damit „Visionen für die City“ relevant umgesetzt werden“, Eric Mozanowski.
Bremen City – Innenstadt gilt als wichtigster Wirtschaftsstandort
So wird Bremen gesehen, gefühlt und wahrgenommen: Dr. Halves, Geschäftsführer der Cityinitative Bremen Werbung e.V. Zitat: „Die Innenstadt ist Bremens wichtigster Wirtschaftsstandort und bietet zugleich einen attraktiven Mix aus Handel, Kultur, Gastronomie und Freizeitangeboten.“ Die Stadt Bremen hat sich zum Ziel gesetzt, den Anteil der in der Innenstadt lebenden Menschen um 10 Prozent bis 2020 zu steigern. „Damit wird zum Lebensraum Innenstadt beigetragen und neben der Identifizierung von Baulücken im erweiterten Stadtkern ist vor allem die Umwandlung ungenutzter Büroflächen gefordert. Wohnungsbauprojekte wie die Stadtterrassen im Stephaniquartier und weiteren Neubauten direkt an den Wallanlagen sollten zu mehr Wohnbevölkerung in der City führen“, diskutieren die Teilnehmer mit Eric Mozanowski die zentralen Leitlinien des Innenstadtkonzeptes Bremens.
Nachnutzung leerstehender Großstrukturen
Eric Mozanowski gibt zu bedenken, dass es auszutarieren gilt, inwieweit für die Immobilien flexible Anpassungsstrategien entwickelt werden, damit diese in ihre strategische Innenstadtentwicklung eingebettet und auf eine Umsetzung hingewirkt wird. Hierzu erläutert der Stuttgarter Immobilienexperte das Forschungsvorhaben „Nachnutzung leerstehender Großstrukturen“. Das Bundesbauministerium hat acht Modellstädte ausgewählt, die beispielhaft innovative Strategien im Umgang mit innerstädtischen Großleerständen umsetzten haben. Eric Mozanowski erläutert kurz die Studie: „Hierzu zählten Bocholt, Elmshorn, Dessau-Roßlau, Illingen, Mülheim an der Ruhr, Nürnberg, Offenbach und Peine. In vier Städten standen ehemalige Warenhäuser im Fokus der Aktivitäten, vier Kommunen hatten sich die Revitalisierung von groß flächigen Gewerbeeinheiten oder Verwaltungsgebäuden zur Aufgabe gemacht. Der betreffende Zeitraum betrug Oktober 2011 bis Oktober 2014. Die Kommunen wurden während dieser Zeit fachlich unterstützt und begleitet. Ausgangspunkt der kommunalen Aktivitäten waren die innerstädtischen Großleerstände. Darüber hinaus ging es um eine integrierte Betrachtung der Wechselwirkung der Objekte mit den umliegenden Quartieren sowie der Innenstadt. Es stand die Anwendung innovativer bzw. experimenteller Strategien, Konzepte und Maßnahmen im Vordergrund. wie z. B. außergewöhnliche Beteiligungsverfahren oder neue Modelle zur Zwischennutzung. Im Ergebnis ging es um die Suche bzw. die Anwendung nach Instrumenten, die eine dauerhafte Umnutzung der betroffenen Immobilien fördern.
Verlust von Erlebnisraum, aktivem Stadtleben, Lebensqualität
„Die Kommunen erkennen, dass auf Grund der funktionalen Bedeutungsverluste durch ökonomischen Strukturwandel die Zentren vielerorts an Attraktivität verlieren und damit dem Innenstadtsterben Vorschub leisten. Betroffen vom ökonomischen Strukturwandel sind alle Städte. Hilfe durch langfristige Entwicklungskonzepte unter Berücksichtigung des ganzheitlichen Blickes auf die verschiedenen Funktionen und Anforderungen ist die Aufgabenstellung“, erläutert Eric Mozanowski die Entwicklung. Das Interesse in den betroffenen Städten ist grundsätzlich groß und verstärkt sich zukünftig besonders in nachfrageschwachen Räumen. Jede Umsetzbarkeit von Projekten zur Weiterentwicklung braucht den gesellschaftlichen Trend von der „Rückkehr in die Innenstadt“. Die Funktionsvielfalt und die räumliche Nähe von Gewerbe, Handel, Wohnen und Freizeit zieht die Themen Verkehr und Mobilität in der Innenstadt nach sich. „Gerade beim Thema Nachnutzung der Immobilien herrscht enormer Wachstumsdruck im Besonderen auf den Regionen, da dieser nicht automatisch und ohne fremde Hilfe umzusetzen ist. Die Gebäude befinden sich in privatem Eigentum, was eine aktive Steuerung der Umnutzungsprozesse durch die Kommunen erschwert“, gibt Eric Mozanowski seine Erfahrungen an die Teilnehmer in der Diskussionsrunde weiter.
Fazit: Stadtentwicklung, stetige Wettbewerbsfähigkeit und erhöhte Lebensqualität in Bündelung der Interessenvielfalt und Schnelllebigkeit – geht jeden an.
Finanziell sind die Kommunen zusätzlich deutlich abhängig und einschränkt. Wie bewältigen die Städte und Gemeinden konstruktiv die komplexen und langwierigen Umnutzungsprozesse? „Alle Interessenvertreter werden mit ins Boot geholt. Die Begegnung auf Augenhöhe und der Austausch von Informationen und Ideen generieren den Mehrwert, um eine langfristige zukünftige Gestaltung der Lebensräume in der schnelllebigen Zeit zu gewährleisten“, das Schlusswort dieser gutbesuchten Veranstaltung von Eric Mozanowski.
V.i.s.d.P.
Eric Mozanowski
Immobilienfachmann
Der Verfasser ist für den Inhalt verantwortlich
Eric Mozanowski führte in Berlin / Leipzig sowie Stuttgart im Rahmen von Seminarveranstaltungen die Vortragsreihe zum Themengebiet Denkmalschutz in Deutschland fort. Wichtige Wissensmodule werden auf Wunsch auch im Internet veröffentlicht. Ein besonderer Schwerpunkt liegt in der Geschichte von Denkmalimmobilien und der Wandel in die heutige Zeit mit den gegebenen Veränderungen und Ansprüchen, die Modernisierung und Sanierung von Denkmalimmobilien mit sich bringen. Weitere Informationen unter: www.immobilien-news-24.org
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