Brand im Kölner Zoo

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Mehr als 130 Tiere tot

Brand im Kölner Zoo
Photoshop/Archiv GAP

Brand im Kölner Zoo

Im sogenannten „Tropenhaus“ des Kölner Zoos brach am Dienstagabend (15.3.2022) nach Dienstschluß ein Feuer aus, bei dem nach ersten Angaben des Zoos „einige Vögel“ zu Tode kamen. Zur Brandursache wurde zunächst nichts mitgeteilt.

Tags darauf wurde ein Kabelbrand in einer Zwischendecke als möglicher Brandursache angegeben; auch die Zahl der zu Tode gekommenen Tiere wurde auf 132 konkretisiert (Aquarien-/Terrarientiere, Vögel und Flughunde).

Laut Feuerwehr brach der Brand in einem holzvertäfelten Seminar-/Vortragsraum im Untergeschoß des „Tropenhauses“ aus. Es gab in diesem Raum offenbar kein automatisches Brand- oder Rauchmeldesystem; ebensowenig gab es das im darüberliegenden Bereich, in dem zahlreiche Tiere verschiedenster Arten untergebracht sind. Hätten nicht zufällig Anwohner des Zoos die aufsteigende Rauchwolke über dem Zoogelände entdeckt – das Feuer mußte zu diesem Zeitpunkt bereits eine ganze Weile gebrannt haben -, und die Feuerwehr alarmiert, hätte das gesamte Gebäude abbrennen können, was für sämtliche Tiere den sicheren Tod bedeutet hätte.

Welche und wieviele Tiere über die 132 zu Tode gekommenen hinaus Schaden genommen haben – es steht anzunehmen, dass eine noch weitaus größere Anzahl durch die Hitze des Brandes und/oder durch die ausströmenden Brandgase Schäden davongetragen haben – , ist nicht bekannt.

Es war nicht das erstemal, dass im Kölner Zoo ein Brand ausbrach: am 18.11.2013 brannte ein Lagerhaus komplett ab. Angeblich waren damals keine Tiere zu Schaden gekommen. Ein paar Jahre später brannte es im Aquarien-/Terrarienhaus.

Wie in den meisten Zoos hierzulande gibt es auch in den Tierhäusern des Kölner Zoos – mit Ausnahme des Elefantenhausese – bis heute keine oder keine ausreichenden Brand- oder Rauchmeldesysteme, von automatischen Sprinkleranlagen o.ä. ganz zu schweigen. An den wenigsten Tierhäusern gibt es C-Anschlüsse für Feuerwehrschläuche, wenn überhaupt welche vorhanden sind. Gesetzliche Vorschriften dazu fehlen.

Gerade vor dem Hintergrund der Brandkatastrophe im Krefelder Zoo vor zwei Jahren (Silvesternacht 2019/20) – auch in dem dort abgebrannten „Tropenhaus“ mit mehr als 50 bei lebendigem Leib verbrannten Tieren gab es keinerlei Brand- oder Rauchmeldevorkehrungen – war davon auszugehen, dass die deutschen Zoos zur Sicherheit der in ihrer Obhut stehenden Tiere entsprechend nachrüsten würden. Tatsächlich wurde solche Nachrüstung in KEINEM EINZIGEN Zoo hierzulande im erforderlichen Maße vorgenommen; noch nicht einmal im Zoo Krefeld selbst.

Grundrechte für Menschenaffen / Zookritik

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