Wissenschaftskritik hätte vor einseitigen Ursachenbetrachtungen und tendenziösen Konklusionen bewahrt!
Man bemerkt nicht nur bei „Twitter“, sondern in unserer Gesellschaft im Allgemeinen, das Phänomen der mehr oder weniger latenten Doppelmoral. So empfinde ich es auch beim Thema Klimawandel. Besonders Menschen, die stets mit ihrem Bekenntnis zur Demokratie auf sich aufmerksam machen, sind offenbar nicht bereit, wesentliche Grundsätze dieser Staatsform in aller Konsequenz zu verteidigen. Diese Auffassung vertritt der Leiter der Beratungsstelle für Nachhaltige Entwicklung und Change Management, Dennis Riehle (Konstanz), der entsprechend hierzu ausführt: „Zur Freiheit als unabdingbarem Wert eines pluralistischen Miteinanders gehört es daneben auch, Kritik selbst gegenüber proklamierten Wahrheiten zuzulassen und wertzuschätzen. Dass diejenigen, die sich für eine reflektierte Hinterfragung der Ursachen der Erderwärmung einsetzen und nicht allein auf sogenannte ‚Fakten‘ vertrauen, als Leugner der Klimaveränderung dargestellt werden, entspricht einem Denunziantentum, wie man es eigentlich nur aus diktatorischen Systemen kennt. Schließlich bedeutet Wissenschaftsfreiheit ausdrücklich auch, dass Forschung ergebnisoffen sein und sich völlig selbstverständlich Skepsis aussetzen muss. Der Versuch der Darstellung, wonach die überwiegende Mehrheit der Experten die anthropogenen Einflüsse auf das Klima als allein kausal für die perspektivische Wetterveränderung ansieht, muss gerade in liberalen Gesellschaften zu Zweifeln führen. Immerhin suggeriert ein anscheinender Absolutheitsanspruch – der nur dann zustande kommen kann, wenn gegenteilige Auffassungen unterdrückt oder überstimmt werden – eine unverrückbare Tatsache, die es angesichts der zahlreichen klimatischen Anomalien dieser Tage beim Thema der ‚Erderhitzung‘ ausgerechnet nicht geben kann. Nicht der Temperaturanstieg ist das Strittige, sondern die von einer Menge an diskussionsfreudigen – aber mit Blick auf weltanschauliche Auffassungen nicht besonders toleranten – Menschen vermittelte Wirklichkeit über die letztendliche Ätiologie einer Entwicklung, deren Mechanismen wir bis heute nicht abschließend begreifen. Wer sich dennoch multifaktoriellen Betrachtungen verweigert und sich ausschließlich auf abduktive Schlussfolgerungen, Computersimulationen und das industrielle Zeitalter fokussierte Messwerte beschränkt, darf nicht damit rechnen, als unvoreingenommen zu gelten – und muss in einer Demokratie Widerspruch ertragen“, erklärt der 38-jährige Psychologische Berater vom Bodensee in seinem Statement.
Riehle erläutert seine Haltung darüber hinaus wie folgt: „Die Wissenschaft hat wesentliche Fehler in der Konklusion gemacht. Sie hat sich nicht nur der Einbeziehung von das Klima ebenfalls erheblich beeinflussenden Variablen verwehrt. Gleichsam hat sie voreilige Rückschlüsse gezogen und der Zivilisation die ausschließliche Schuld für die Temperaturveränderung gegeben. Diese von ideologischen Scheuklappen getriebene, beanspruchte und vorgezeichnete Deutungshoheit hat mittlerweile dazu geführt, dass die Menschheit durch Moralisierung und den erhobenen Zeigefinger in ihren Denk- und Verhaltensweisen nach politischen Vorstellungen manipuliert, gegängelt und erzogen wird. Dass sie durch ihr ausbeuterisches Verhalten gegenüber den Ressourcen ihrer Schöpfungsverantwortung nicht gerecht geworden ist und den Umweltschutz ad absurdum geführt hat, ist dabei vollkommen unstrittig. Allerdings versagt die anthropogene Hypothese bei einer unideologischen Herangehensweise auch deshalb, weil sie sich transhumanistisch anmaßt, letztinstanzlich das Geheimnis von Natur und Evolution entschlüsselt zu haben“. Schlussendlich habe diese Sichtweise auch zu politischen Fehlentwicklungen geführt, meint Riehle abschließend: „Tatsächlich haben wir sehr viel Zeit und Geld in den Kampf gegen die Klimaveränderung gesteckt, obwohl wir bis heute nicht abschließend sagen können, inwieweit sie sich von Einflüssen des Menschen beeindrucken lässt. Stattdessen wäre es sinnvoll gewesen, gleichzeitig in Maßnahmen der Anpassung zu investieren, beispielsweise in ein besseres Wassermanagement. Sehr viel mehr Entsalzungsanlagen, Wassertransportwege, Rückhalte- und Auffangbecken, Stauseen, Flutungsflächen, Anleitungen zum geringeren Wasserverbrauch oder heimische Sammelmöglichkeiten sind dabei nur einige Ideen. Gleichzeitig nutzen wir bis heute die Möglichkeiten von Innovation und Fortschritt zu wenig, um unter anderem mit Möglichkeiten des Geoengineering zu arbeiten. Wir verharren in einer Schockstarre vor einem Wandel, den man deutlich besser hätte beherrschen können, wenn man früher auf andere Prioritäten als die Bevormundung gesetzt hätte, die Kreativität und Entwicklung die Luft zum Atmen nimmt. Wir sind gegenüber den Herausforderungen ja keinesfalls hilflos, solange wir uns nicht von sinnfreier Hysterie anstecken lassen“.
Die Beratungsstelle für Nachhaltige Entwicklung ist überregional kostenlos erreichbar unter www.beratung-riehle.de.