Fantasievolle Geschichte und Konzept zur Integration: Julia Wolters „Die Superheldinnen SuperStory“ kann beides
Das Buch „Die Superheldinnen SuperStory“ von Julia Wolter ist in mehrfacher Hinsicht etwas ganz Besonderes: Es ist nicht nur eine spannende Fantasy-Geschichte für Jugendliche ab 12 Jahren, sondern zugleich ein integrationsförderndes Projektkonzept für Kinder- und Jugendgruppen.
Denn die Autorin hat das Buch nicht alleine erdacht. Es entstand aus den Einzelgeschichten verschiedener „Superheldinnen“ in einer interkulturellen Mädchengruppe und wurde mit Hilfe von Julia Wolter zu einer durchgängigen Geschichte, der „SuperStory“, verwoben. Jedes Mädchen ersann für sich eine Superheldin, und bei jedem Treffen der Gruppe wurde die Geschichte weiterentwickelt.
In diesem kreativen Zusammenspiel der Kinderfantasien wurde nicht nur die SuperStory vorangebracht, sondern vor allem die gegenseitige Wahrnehmung und Achtung wurden geschärft. Den oftmals schwierigen eigenen Erfahrungen der Mädchen, die in die Geschichten einflossen, wurden Aufmerksamkeit und Verständnis entgegengebracht.
Surika ist eine Superkriegerin und lebt im Superheldinnenland. Mit ihren Raketenschuhen und ihren Schwertern – eindrucksvoll dargestellt auf dem Einband des Buches – bewegt sie sich schnell von Ort zu Ort, denn es wird ihr schnell langweilig, wenn sie länger an einer Stelle verharren muss. Eines Tages, sie ist gerade in Italien, trifft sie dort auf eine schwierige Situation: Drei Tigermenschen wollen Daleia angreifen, eine immer gut gelaunte und supernette Superheldin, die gerade auf dem Heimweg durch den Wald ist. Eigentlich ist Daleia durch einen roten Punkt auf der Stirn und ihren besonderen Schmuck gut geschützt.
Und ein Zauber sorgt dafür, dass sie Gedanken lesen kann und unsterblich ist. Doch als sie so durch den Wald unterwegs ist, ist sie unaufmerksam, und sie kann die bösen Gedanken der Tigermenschen nicht wahrnehmen. Es kommt zum Angriff, bei dem Surika verletzt wird, zwei Tigermenschen sich ergeben und Daleia mit dem Schrecken davonkommt. Während der dritte Tigermensch Verstärkung holt, passiert etwas Wunderbares: Surika, Daleia und die beiden zurückgebliebenen Tigermenschen beginnen, miteinander zu reden. Daleia und Surika verstehen die Aggression der Tigermenschen, helfen ihnen aus ihrer traurigen Situation und gewinnen neue Freunde. Und jetzt fängt das Abenteuer erst richtig an!
Die 76 Buchseiten von „Superheldinnen SuperStory“ umfassen neben der spannenden, voller Ideen steckenden Geschichte von Daleia, Surika und den anderen auch eine Konzeption für ähnliche pädagogische Projekte mit Kindern und Jugendlichen. Es kann Fantasie, Eigenständigkeit, Selbstbestimmung und die Achtsamkeit gegenüber anderen und sich selbst fördern. Julia Wolter, die in Schweden lebt und in Deutschland und Schweden kunsttherapeutische Seminare anbietet, ist begeistert von der Kreativität und dem Ideenreichtum von Kindern. Hier nutzt sie diese Kreativität, um in der Gruppe ein WIR-Gefühl zu schaffen.
Der jungen Autorin gelingt es mit den Superheldinnen aufzuzeigen, welche Kraft in jeder kindlichen Persönlichkeit steckt, dass es wichtig ist diese Kraft individuell zu entwickeln und wie zugleich so viel Kraft aus einer Gemeinschaft erwächst.
Julia Wolter
Die Superheldinnen SuperStory
Taschenbuch, 76 Seiten
ISBN: 978-3-86196-612-8
Das Buch kann über den Verlag und den Buchhandel bezogen werden.
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