„Wenn der Wind des Wandels weht…“ – Praxis macht Mut

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Ingenics Hamburg im Dialog 2016: „Vision wird Wirklichkeit – intelligente Lösungen für die digitale Transformation von Montage, Produktion und Logistik durch Industrie 4.0“ – Erste Ergebnisse der neuen 4.0-Studie

"Wenn der Wind des Wandels weht..." - Praxis macht Mut
B. Aunkofer, Dr. C. Bönsch, Prof. O. Herkommer, U. Brucker, Prof. T. Bauernhansl, A. Hoberg (Bildquelle: Ingenics AG (Fotografin: Ulrike Schacht))

(Hamburg/Ulm) – Mit topaktuellen Themen und hochkarätigen Experten hat sich die Ingenics AG bei ihrem 6. Hamburg im Dialog einmal mehr als Partner für alle innovativen Unternehmungen im Zusammenhang mit der digitalen Transformation von Montage, Produktion, Logistik und Services empfohlen. Konkrete Beispiele aus der Praxis von Industrie 4.0-Anwendungen spielten bei diesem Event am 23. Juni erstmals die Hauptrolle. Darüber hinaus bekamen die 60 Gäste die ersten Ergebnisse der zweiten großen Industrie 4.0-Studie, die Ingenics gemeinsam mit dem Fraunhofer IAO durchgeführt hat, präsentiert. Die vollständige Auswertung soll in einigen Wochen zur Verfügung stehen.

Die rund 60 Führungskräfte aus der Wirtschaft, die der Einladung der Ingenics AG nach Hamburg gefolgt waren, erlebten eine faszinierende Mischung aus hochkarätigen Expertenvorträgen, Diskussionen über Top-Themen und jener außergewöhnlichen Atmosphäre, die vielen Teilnehmern früherer Hamburg-im-Dialog-Veranstaltungen unvergesslich geblieben ist: Im schwimmenden Konferenz- und Eventcenter „The Floating Experience“ (Postanschrift: „Am Kai 10“ mit Tagungsraum „Kaizen“, was bekanntlich kontinuierliche Verbesserung bedeutet, eine japanische Managementmethode und ein Kernelement vieler Ingenics Strategien) – entsteht die ideale Verbindung aus Konzentration und Kommunikation wie von selbst.

Als Andreas Hoberg, Ingenics Partner und Leiter der Niederlassung Hamburg, die Gäste offiziell willkommen hieß, hatte sich die produktive Arbeitsatmosphäre bereits eingestellt. Das Interesse am Ingenics Jahresthema „Die digitale Transformation für Montage, Produktion und Logistik – Chancen und Herausforderungen“, das aktuell im Mittelpunkt der Unternehmenskommunikation steht und für Hamburg mit dem Zusatz „Vision wird Wirklichkeit“ endgültig zur programmatischen Aussage wurde, war förmlich greifbar.

Andreas Hoberg nutzte die Begrüßung zu einer kurzen Standortbestimmung der Ingenics Unternehmensgruppe – insbesondere machte er deutlich, warum es ebenso logisch wie konsequent war, die Marken Ingenics Management Consulting, Ingenics Interim Management, Ingenics Engineering und Ingenics Services durch die neue Ingenics Digital Solutions zu ergänzen, die sich mit neuen digitalen Geschäftsmodellen beschäftigt und umfangreiche Angebote zu den Themenfeldern Digitalisierung, Industrie 4.0, Business Intelligence, Lean Data Management, Lean Data Logistics sowie Lean IT Management macht.

Zukunftsthema wird entlang der gesamten Supply Chain angepackt

Die beinahe inflationär anmutende Verwendung der Begriffe Industrie 4.0, Internet der Dinge, Big Data etc. sei keinem Selbstzweck geschuldet, sagte Andreas Hoberg. „Wir werden heute nicht das Hohelied der Visionen anstimmen, sondern Ihnen konkrete Anwendungsbeispiele von Industrie 4.0 zeigen und darüber diskutieren.“ Weil die Kernkompetenzen von Ingenics das Planen, Optimieren und Qualifizieren seien, werde das einzigartige Innovations- und Zukunftsthema entlang der gesamten Supply Chain konsequent angepackt. „In Deutschland wird immer viel über neue Entwicklungen geredet, allerdings fehlt dann oft der Mut, sie auch umzusetzen“, so Andreas Hoberg. „Es ist höchste Zeit, zu erkennen, was in vielen Unternehmen bereits ‚State of the art‘ ist und sich über konkrete Umsetzungsmodelle und deren systematische Verbesserung auszutauschen.“

Deshalb durften die von Andreas Hoberg vorgestellten Experten als Garanten für den angemahnten Austausch auf höchstem Niveau gelten: Prof. Dr.-Ing. Thomas Bauernhansl, Leiter des Fraunhofer Instituts für Produktionstechnik und Automatisierung IPA in Stuttgart sowie des Instituts für Industrielle Fertigung und Fabrikbetrieb (IFF) der Universität Stuttgart; Dr. Christof Bönsch, Geschäftsführer der Komet Group mit Sitz in Besigheim (Baden-Württemberg); Benjamin Aunkofer Geschäftsführer der DatanomiQ aus Berlin. Als Novum bei Hamburg im Dialog stellte der Gastgeber die kleine aber hoch interessante Ausstellung wichtiger Ingenics Partnern vor, darunter das Laserzentrum Nord mit Beispielen aus der Praxis additiver Fertigungsverfahren (3D-Druck); Mojix als Pionier aktiver und passiver RFID-Technologien; iTiZZiMO, u. a. Anbieter von Datenbrillen für Augmented Reality Anwendungen.

Bei Übergabe des Moderatoren-Mikrofons an Ute Brucker (ARD Weltspiegel) hatte Andreas Hoberg bereits die Linie vorgegeben und die Erwartungen weiter in die Höhe getrieben.

Falls sich jemand noch gefragt haben sollte, warum Prof. Bauernhansl seit Jahren zu den Themen- und Meinungsführern zum Thema Industrie 4.0 gehört, dürfte die Antwort bereits nach wenigen Minuten gefunden haben. An der Schwelle zur 4. Industriellen Revolution führe die steigende Komplexität zu neuen Wertschöpfungssystemen in der durchgängig digitalisierten der Welt des Internet of Everything und der neuen Business Ecosystems. Dabei werde sich die Zahl der Internetnutzer von drei Milliarden Menschen im Jahr 2014 bzw. der 17 Milliarden über das Internet vernetzten Dinge bis 2020 mindestens verdoppeln. In den entstehenden neuen Formen des Wirtschaftens, vorangetrieben beispielsweise durch den sich am Personalisierungsprozesses beteiligenden Kunden („Prosumer“), zu dem sich in der „Shared Economy“ der Consumer entwickelt, komme es bei zunehmende Vernetzung und Personalisierung zum Wandel der gesamten Produktarchitektur, so Prof. Bauernhansl. Offene Architekturen in Verbindung mit cyberphysischen Systemen legten die Basis für „Big Bang Disruptions“.

Als erstes Beispiel für den Aufbau eines Business Ecosystems berichtete Prof. Bauernhansl von „365FarmNet“, einer von 27 Partnern getragenen Initiative aus dem Landmaschinenbranche zur Digitalisierung durch Vernetzung von Maschinen, Auswertung der Kundendaten zur Optimierung des landwirtschaftlichen Betriebs und Nutzung von Serviceapplikationen im Farmmanagement.

Geschäftsmodell-Innovation – Wandel hin zu offenen servicebasierten Plattformen

Heutige IT-Systemarchitekturen seien gekennzeichnet durch über Schnittstellen gekoppelte starre Systeme. Das mache die Einführung bzw. Änderung einer übergreifenden Zusammenarbeit schwierig, so Prof. Bauernhansl. Deshalb müssten zukünftige IT-Architekturen alle notwendigen Anforderungen abbilden, schnelle und einfache Anpassung ermöglichen und den gemeinsamen Zugriff auf relevante Daten sicherstellen.

Als weiteres Praxisbeispiel führte Prof. Bauernhansl den Greifsystemehersteller Schunk (Lauffen/Neckar) an, wo seit Anfang 2015 durch Integration von Kunden in den Entwicklungsprozess eine erhebliche Verkürzung der Bestell- und Lieferzeiten bei gleichzeitig erhöhtem Kundennutzen realisiert wurde. Die Kommunikation erfolgt über eine Online-Plattform, die eigentliche Fertigung im 3D-Druck-Verfahren übernimmt ein Partnerunternehmen.

Ebenfalls 2015 machte Trumpf (Ditzingen) mit der in Karlsruhe angesiedelten digitalen Geschäftsplattform für Fertigungsunternehmen Axoom einen bedeutenden Schritt auf dem Weg des Wandels zum Softwareanbieter. Das Ecosystem mit acht Partnern (u. a. Klöckner, Linde, Sick, Zeiss) rund um die Blechfertigung wird zum offenen, herstellerunabhängigen Betriebssystem für Datentransport sowie Speicherung und Analyse von Daten für die durchgängige Auftragsbearbeitung. „Die Digitalisierung der Geschäftsmodelle verändert die Industriesektoren insgesamt“, so Prof. Bauernhansl. „Rechenleistung und Vernetzung bestimmen heute und künftig die Möglichkeiten und den Wert eines Unternehmens.“

Guter Rat in zehn Folgen

Um die Gestaltung von wandlungsfähigen Wertschöpfungssystemen zu optimieren, rät Prof. Bauernhansl zur Beachtung von zehn Richtlinien:

1. Integriere Produktions- und Logistiksystem zu einem Wertschöpfungssystem.
2. Löse Band und Takt in Abhängigkeit der Wertschöpfungskomplexität auf (universelle Prozessmodule, keine klassischen Gewerkegrenzen, keine organisatorische Zergliederung in Linien und Bandabschnitte).
3. Gestalte Prozesse und Strukturen mobil und skalierbar.
4. Gestalte intelligente Systeme (sich selbst steuernde Elemente des Wertschöpfungssystems mit Fähigkeit zur Selbstheilung).
5. Mache Hilfsprozesse wertschöpfend.
6. Ersetze Material- durch Informationsfluss (Reduzierung von Beständen und Verschwendung).
7. Verlagere Prozesskomplexität an die Stelle, an der sie am effizientesten handhabbar ist (mit Integration von Lieferanten und Kunden als produktiv tätige Partner).
8. Bilde Systemelemente und Prozesse kontinuierlich im digitalen Schatten ab (z. B. Cloud).
9. Optimiere die Produktion mit Big Data Analysemethoden (in komplexen Systeme ist Korrelation wichtiger als Kausalität; smarte Optimierung der Produktivität, z. B. automatisierte Erkennung von Abhängigkeiten zwischen Prozessen und Ableiten von Verbesserungspotenzialen).
10. Fokussiere die Rolle des Menschen auf Gestaltung und Optimierung

Auch zu diesen wohl begründeten Richtlinien hatte Prof. Bauernhansl Beispiele parat; z. B. zu These 2 – mobile Objekte in der Fabrik – die Audi R8-Fertigung mit dem Fahrerlosen Transportsystemen (FTS), das Karosserien ohne Fließbänder autonom durch die Montagelinie transportiert.

Den Wandel im Verhältnis von Mensch und Arbeitswelt sieht Prof. Bauernhansl als Entwicklung vom Beherrscher zum Kapitän und schließlich zum Dirigenten – wobei ein Schiff mit mehreren Kapitänen fahrtüchtig bleiben kann, ein Orchester aber definitiv nicht mehr als einen Dirigenten benötigt. So werden durch das Zusammenwachsen der Aufgaben von Produktions- und Wissensarbeitern neue Formen der Kooperation und Kommunikation entstehen und die Entscheidungsspielräume der mit umfassender Digitalkompetenz ausgestatteten Mitarbeiter sehr viel größer. Höherwertigere Arbeitsplätze entstehen, ihre Zahl aber wird begrenzt sein. „Alle Experten erwarten von Industrie 4.0 eine Gesamt-Performance-Steigerung von 30 bis 50 Prozent in der Wertschöpfung; Deutschland hat alle Chancen, weltweit vorne dabei zu bleiben“, fasste Prof. Bauernhansl zusammen – und bringt mit einem chinesischen Sprichwort die Optionen auf den Punkt: „Wenn der Wind des Wandels weht, bauen die einen Mauern, die anderen Windmühlen.“

In der digitalen Welt ändern sich die Geschäftsmodelle

Daran, dass er ein entschiedener Verfechter der digitalen Transformation durch Industrie 4.0 ist, lässt Dr. Christof Bönsch von Anfang an keinen Zweifel aufkommen. Im Bereich der zerspanenden Fertigung hat die Komet Group, Technologie- und Innovationsführer bei der Bohrungsbearbeitung, längst Produkte im Portfolio, die ohne additive Fertigung auf der Basis von präzisen Kundendaten nicht denkbar wären. „Kundenorientierung durch Digitalisierung“, nennt das Dr. Bönsch, der es geschafft hat, individualisierte Standardprodukte mit Losgröße 1 zu realisieren und dabei die Kosten um 30 Prozent senken. „Bei Komet ist die Digitalisierung der Innovationsmotor; wir entwickeln uns vom Produktanbieter zum Anbieter von Prozesslösungen“, erklärt Dr. Bönsch, der vier Ansätze für eine erfolgreiche Digitalisierung nennt:

1. Einsatz von Assistenzsystemen von der Kollisions- bis zur Qualitätsüberwachung
2. Digitalisierung der Produktentstehung
3. Additive Fertigung
4. Einsatz von Risikokapital für die Frühphasenfinanzierung von Start-ups, um interessante Entwicklungen voranzubringen.

Hacker-Mentalität und künstliche Intelligenz für Data Science

Benjamin Aunkofer brachte ein wenig Start-up-Flair aufs Schiff. Sein Thema, die Instrumente und Möglichkeiten von Big Data Analytics und Data Science in der Industrie 4.0 und der Aufbau von künstlichen neuronalen Netzen erweiterte den Blickwinkel noch einmal erheblich. Die Arbeit von Data Scientists bei DatanomiQ erfordere eine Art Hacker-Mentalität – etwa bei der Schwachstellenanalyse von Systemen und dem auf Prozesse ausgerichteten Data Mining. Dass Menschen angesichts der Potenz von Big Data Anwendungen Vorbehalte haben können – „alles zwischen Phobie und Euphorie“, – versteht Benjamin Aunkofer. An dem Umstand, dass künstliche neuronale Netze und dezentrale Produktionssteuerung Fertigung und Jobprofile grundlegend verändern und Unternehmen künftig auch nach Umfang und Qualität der zur Verfügung stehenden Daten bewertet werden, lässt er aber ebenso wenig Zweifel aufkommen wie an dem Umstand, dass die Zeit der herkömmlichen ERP-Systeme bald vorbei sein dürfte. Die folgenreichste Erkenntnis ist aber wohl die, dass künstliche neuronale Netze trainierbar sind und zur Reduzierung von Durchlaufzeiten, zur Optimierung von Lagerbeständen, zur Optimierung von Gewährleistungskosten bis hin zur Vorhersagbarkeit von Maschinenausfällen sehr viel beitragen können. „Industrie 4.0 generiert Big Data und die wirklich entscheidenden Schritte zur Smart Factory bestehen aus der Nutzung von Daten“, so Benjamin Aunkofer.

Podiumsdiskussion: Ab 2030 bauen Maschinen Maschinen

Im Mittelpunkt der von Ute Brucker moderierten Podiumsdiskussion mit Prof. Bauernhansl, Dr. Bönsch, Ingenics CEO Prof. Oliver Herkommer und Benjamin Aunkofer stand zunächst die Frage: Wo steht Deutschland?

Prof. Bauernhansl ist sich sicher, dass die deutsche Industrie, insbesondere die Maschinenbauer, deutlich weiter ist als die Wettbewerber in den USA. Wenn es aber darum gehe, gemeinsame Plattformen zu schaffen, laufe man durchaus Gefahr, „von den Amis abgehängt zu werden“. Die Unternehmen müssten entschlossener und konsequenter kooperieren, wofür es allerdings aktuell vielversprechende Ansätze gebe.

Dr. Bönsch sieht sich mit seinem Engagement von der Politik nicht angemessen unterstützt. „Die Infrastruktur hinkt weit hinter dem Bedarf her; dass in Baden-Württemberg heute noch Kupferkabel verlegt werden, ist unfassbar. Aber wir gehen Schritt für Schritt voran, da den Deutschen das disruptive Denken offenbar nicht liegt.“

Menschen seien zwar in kreativen Problemlösungsprozessen den Maschinen überlegen, räumte Prof. Bauernhansl ein. Dennoch glaubt er, dass „ab 2030 Maschinen Maschinen bauen“.

Arbeitgeber und Gewerkschaften müssen den Umgang mit Daten neu austarieren

Abgesehen davon, dass die Folgen sich selbst optimierender Maschinen noch nicht ausreichend untersucht sind, müssten die deutschen Unternehmen in erster Linie schnell genug ihre Lernfähigkeit weiterentwickeln, sagte Prof. Herkommer. Gleichzeitig müssten Arbeitgeber und Gewerkschaften den Umgang mit Daten ganz neu austarieren.

Dass es beim Vorantreiben der Digitalisierung nicht nur erfreuliche Entwicklungen geben kann, räumt Dr. Bönsch ein: „Aber der Nutzen ist viel größer als der Schaden, selbst da wo bei der Digitalisierung der gesamten Wertschöpfungskette so hohe Investitionen erforderlich sind, dass sie sich rein betriebswirtschaftlich gesehen vielleicht nicht rechnen.“ Letzteres hält Benjamin Aunkofer allerdings für ausgeschlossen. Wer Recht behalten wird, lässt sich aktuell nicht sagen, da es inzwischen zwar viele erfolgreiche Industrie 4.0-Anwendungen gibt, die vollständige Digitalisierung der Wertschöpfungskette aber noch in keinem Unternehmen vollzogen ist. Dr. Bönsch ist mit einem Start in einzelnen Bereichen und in kleinen Schritten durchaus einverstanden, dabei aber überzeugt: „Am Ende werden alle alles digitalisieren.“

Prof. Herkommer sieht kein Problem darin, dass ein großer Teil der heutigen Industrie 4.0-Projekte bei Investitionsvolumina unter 20.000 Euro liegen. Auch Prof. Bauernhansl rät zu einem nutzenorientierten Vorgehen. Beide betonen, wie wichtig es sei, die Studiengänge der Hochschulen umzubauen und zum Beispiel die Integration von Mathematik, Informatik und Maschinenbau anzubieten.

Die Studie – Hinweise, wo es sich weiterzumachen lohnt

In seinem umfangreichen Schlusswort berichtete Prof. Herkommer erstmals ausführlich von den ersten Auswertungen der neuen Industrie 4.0-Studie, die Ingenics gemeinsam mit dem Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO durchführt.

Im Vergleich zur ersten Ingenics IAO Studie von 2013/14 haben sich diesmal fast doppelt so viele Unternehmen (ca. 900 nach 518) aller Größen beteiligt. Mehr als die Hälfte hat eine explizite Industrie 4.0-Strategie, somit 22 Prozent mehr als zum Zeitpunkt der ersten Studie. Auch die Zahl der genannten Industrie 4.0-Anwendungsfälle ist beeindruckend und reicht von 326 Projekten in einer Größenordnung von über 1 Mio. Euro bis zu 1.005 Projekten mit einem Volumen von unter 10.000 Euro.

Möglicherweise überraschend ist die Erkenntnis, dass Projekte in etwas mehr als der Hälfte aller Fälle vom Management angeregt wurden, der Anteil der von Mitarbeitern vorgeschlagenen Projekte aber kaum geringer ist. Zu den wichtigsten Ergebnissen der erfassten Projekte gehören die verbesserte Transparenz und Informationsbereitstellung bei knapp 50 Prozent und die reduzierten Durchlaufzeiten von durchschnittlich über 14 Prozent. „Schon die ersten Auswertungen sind sehr aufschlussreich“, sagt Prof. Herkommer und verspricht, die gesamte Studie auf der Ingenics Homepage zum Download bereitzustellen, sobald sämtliche Ergebnisse vorliegen und aufbereitet sind. Außerdem werden sie bei den „Ulmer Gesprächen“ im Oktober eine wichtige Rolle spielen. „Gerade die Zahlen zu den kleinen Projekten zeigen, wie wichtig es ist, erste Pilotanwendungen zu initiieren, die dann auch Hinweise darauf geben, wo es sich weiterzumachen lohnt“, so Prof. Herkommer. „Wir sind längst umgeben von Industrie 4.0-Ideen und Industrie 4.0-Anwendungen, die ebenso von großen Industrieunternehmen kommen wie von innovationstreibenden Mittelständlern. Als Beispiele für interessante Projekte, die Ingenics zuletzt betreut hat, nannte er das Projekt Mensch-Roboter-Kollaboration bei der Audi AG und das Big Data-Projekt bei BMW. Mit der Botschaft „Unser Anliegen ist es, unseren Kunden einen echten Mehr-Wert zu vermitteln, wir stecken mitten in der 4. industriellen Revolution und sind alle gefordert, sie auszugestalten. Bei diesem Schritt werden wir gerne strategischer Partner, Berater und Projektmanager sein“, bedankte sich der Ingenics CEO und lud die Gäste zum Abendessen an Bord des schwimmenden Konferenz-Centers ein.

Die Ingenics AG ist ein international tätiges innovatives technisches Beratungsunternehmen, das weltweit erfolgreich führende Unternehmen aus verschiedenen Branchen bei Planungs-, Optimierungs- und Qualifizierungsaufgaben entlang der gesamten Wertschöpfungskette berät. Der Fokus liegt dabei vor allem auf den Kernbereichen Fabrik, Logistik und Organisation. Zu den Kunden gehört die Elite der deutschen und europäischen Wirtschaft. Über nationale Projekte hinaus ist die Ingenics AG ein gefragter Partner für die Planung und Realisierung weltweiter Produktionsstandorte, beispielsweise in Mexiko, China, den USA und Osteuropa. Derzeit beschäftigt Ingenics 420 Mitarbeiter unterschiedlichster Ausbildungsdisziplinen. Mit hoher Methodenkompetenz und systematischem Wissensmanagement wurden in über 35 Jahren mehr als 5.300 Projekte erfolgreich durchgeführt. Ingenics begleitet seine Kunden durch das komplette Projekt, von der Konzeption bis zur praktischen Umsetzung der Pläne.

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