Ein Gläschen an mehreren Tagen pro Woche ist o.k.
sup.- Die Risiken und Vorteile der gesundheitlichen Bedeutung des Alkoholkonsums gehören seit vielen Jahren zu den am häufigsten kontrovers diskutierten Themen der Ernährungsmedizin. Unbestritten ist: In höheren Mengen wirkt Alkohol zweifelsfrei als Gift, beinhaltet ein Suchtpotenzial und ist mit zahlreichen kontinuierlich steigenden Risiken verbunden, insbesondere für Mund-, Gaumen-, Kehlkopf-, Speiseröhren-, Brust- sowie Darmkrebs.
Tausende Studien sind in den letzten Jahrzehnten durchgeführt worden, um den Effekt des Alkoholkonsums auf die Gesundheit der Menschen zu erforschen. “Doch wie Paracelsus bereits wusste, ist es immer eine Frage der Dosis, ob etwas zu Gift wird”, daran erinnert der renommierte Ernährungswissenschaftler Prof. Nicolai Worm von der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement in Saarbrücken (DHfPG) in seinem aktuellen Editorial als Herausgeber des lifestyle-telegramms. Für leichten bis moderaten Alkohol-Verzehr zeigt die Mehrzahl der epidemiologischen Untersuchungen insbesondere im kardiometabolischen Bereich Vorteile: Das Risiko für das metabolische Syndrom, Typ-2-Diabetes sowie Herz-Kreislauferkrankungen ist bei geringer Dosis niedriger als bei Abstinenz. “Eine Vielzahl von Stoffwechselstudien hat dabei den “Schutzeffekt” des moderaten Genusses plausibel erklärt, denn in niedriger Dosis entfaltet der Alkohol günstige Effekte auf den Fett- sowie Zuckerstoffwechsel und mindert die Thrombose- sowie Entzündungsneigung im Körper”, erläutert Prof. Worm.
Immer wieder zeigte sich allerdings bei den Untersuchungen, dass die akzeptable Dosis bei Frauen geringer ist als bei Männern, was nicht nur durch den langsameren Abbau des Alkohols beim weiblichen Geschlecht bedingt ist, sondern auch durch ihr typischerweise geringeres Blutvolumen. Aber welche Dosis ist bei Frauen akzeptabel? Die beiden weltweit bekanntesten Langzeitstudien zum Einfluss des Lebens- und Ernährungsstils auf die Gesundheit von Frauen (Nurses” Health Study I und II) kommen in ihrer aktuellen Auswertung (www.lifestyle-telegramm.de) zu der Quintessenz: Ein Gläschen an mindestens drei Tagen pro Woche ist für viele Aspekte und nicht zuletzt bezüglich der Gesamtsterblichkeit die sinnvollste Variante.
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