Camper sollten sich gut vorbereiten
Quelle: ERGO Group
Die wahre Camping-Leidenschaft brennt auch im Winter: Immer mehr Reisende entscheiden sich für einen Winterurlaub im Wohnwagen. Allerdings erfordern Kälte und Schnee etwas mehr Vorbereitung als ein Campingurlaub im Sommer. Was Camper bei der Ausstattung und bei der Reiseplanung im Winter beachten sollten, weiß Birgit Dreyer, Reiseexpertin der ERV (Europäische Reiseversicherung).
Von Skikursen über Trockenräume für die Skikleidung bis hin zu Wellness- und Saunalandschaften: Viele Campingplätze haben sich speziell auf die Bedürfnisse von Wintercampern eingestellt. Allerdings ist die Auswahl an Campingplätzen im Winter nicht so groß wie im Sommer. Das führt dazu, dass gerade an den Feiertagen und in den Ferien die Plätze schnell ausgebucht sind. Birgit Dreyer, Reiseexpertin der ERV (Europäische Reiseversicherung), empfiehlt daher Wintercampern, sich frühzeitig um einen Platz zu bemühen. Die meisten Campingplätze informieren auf ihrer Website, ob sie im Winter geöffnet haben und welche Ausstattung sie anbieten.
Die richtige Ausrüstung
Neben der üblichen Campingausrüstung sind im Winter Schaufel, Besen und Leiter unerlässlich. Sie werden dringend benötigt, wenn die Urlauber etwa das Dach des Wohnmobils vom Neuschnee befreien müssen oder die Wege zugeschneit sind. „Auf vielen Campingplätzen wird der Schnee nur auf den Hauptwegen geräumt, für die einzelnen Parzellen sind die Camper selbst zuständig“, so die Erfahrung der ERV Reiseexpertin. Große Bedeutung hat im Winter auch das Vorzelt: Je kälter und nässer es draußen ist, umso wichtiger wird die Schnee- und Nässeschleuse vor der Eingangstür. Das Vorzelt isoliert den Wohnwagen auch zusätzlich. Speziell für den Winter konzipierte Vorzelte haben ein steil nach vorne abfallendes Dach (Pultdach), sodass Neuschnee schnell abrutscht. Wichtig ist es, im Vorzelt einen Boden zu verlegen. „Sonst tragen die Camper trotz Vorzelt Nässe und Schnee in den Caravan“, erklärt Birgit Dreher. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten, angefangen von selbst gebauten Holzböden bis zu fertigen Klickböden.
Welches Gas ist für Wintercamping geeignet?
Damit es auch bei winterlichen Minusgraden wohlig warm im Wohnwagen bleibt, benötigen Camper wesentlich mehr Gas als im Sommer. Grundsätzlich werden beim Campen zwei Arten von Gas verwendet: Propan oder Butan. Allerdings verliert Butangas ab Temperaturen von unter null Grad Celsius seine Brennfähigkeit – ein Problem, das bei Propangas nicht besteht. Im Dauerbetrieb der Heizung hält eine 11-Kilogramm-Flasche Propangas durchschnittlich zwei bis drei Tage. Einige Campingplätze bieten vor Ort die Möglichkeit an, Gasflaschen aufzufüllen und zu tauschen oder verlegen sogar eine Gasleitung bis zum Stellplatz. „Daher ist es wichtig, sich im Vorfeld genau über die örtlichen Begebenheit am Campingplatz zu informieren“, sagt Birgit Dreyer.
Kälte als größte Herausforderung
Zugleich ist es wichtig, den Wohnwagen von außen gut vor Kälte, Zugluft und Schnee zu schützen. So helfen Thermomatten, den Wärmeabfluss über die Fenster einzudämmen. Die Matten werden mit Druckknöpfen oder Bändern befestigt und können tagsüber eingerollt werden. Auch über das Kühlschrankgitter kann viel kalte Luft in den Wohnwagen eindringen. Im Fachhandel gibt es spezielle Winterabdeckungen, die dem entgegenwirken. Ebenso sollten Wintercamper den Staukasten im Bug – der Bereich, in dem die Gasflaschen aufbewahrt werden – mit einer Thermoschutzplane abdecken. Denn wenn die Klappe zufriert, sind die Gasflaschen nicht mehr zugänglich. Was häufig vergessen wird, aber spätestens bei der Abreise zu bösen Überraschungen führen kann: Auch die Anhängevorrichtung benötigt einen Kälteschutz, da deren Mechanik anfällig für Eis ist. Und wenn trotz guter Isolierung der Boden des Caravans einfach nicht warm wird? Für diesen Fall hat Birgit Dreyer einen guten Tipp: „Effektiven Schutz bietet ein Schneewall rund um den Campingwagen. Er mindert den Luftzug und damit die Kälte von unten.“
Richtig Lüften auch im Winter
Auch wenn die Kälte draußen und die Wärme drinnen bleiben soll – viele Camper unterschätzen die Bedeutung des Lüftens. Und das kann Schwitzwasser zur Folge haben. Daher gilt: Mindestens zweimal am Tag alle Fenster und Türen mindestens fünf Minuten lang aufreißen. Je kälter und trockener die Luft von außen ist, umso mehr Feuchtigkeit kann sie bei der Erwärmung aufnehmen. Zur guten Planung des Hüttenzaubers im Wohnwagen gehört auch, sich auf mögliche Krankheiten vorzubereiten. Neben einer gut ausgestatteten Reiseapotheke empfiehlt sich ein RundumSorglos-Versicherungspaket, wie es zum Beispiel die ERV anbietet. Es enthält eine Reiserücktritts-, Reiseabbruch-, Reisekranken- und Reisegepäckversicherung.
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