Raucher haben lebenslang erhöhtes Risiko für Aortenaneurysma – auch nach Rauchstopp
Dass Rauchen das Risiko kardiovaskulärer Erkrankungen erhöht, ist allseits bekannt. Während einige Ereignisse, zum Beispiel der plötzliche Herztod, bei Rauchern aber nicht signifikant häufiger vorkommen, gibt es andere Krankheiten, durch die Raucher extrem gefährdet sind. Dazu gehört neben der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit insbesondere das Aortenaneurysma. Für die Entwicklung eines Bauchaortenaneurysmas gilt Rauchen als der wichtigste modifizierbare Risikofaktor.
Insbesondere Raucherinnen deutlich gefährdet durch Aortenaneurysma
Der Einfluss von Nikotinkonsum auf die Entwicklung von abdominellen Aortenaneurysmen wurde in vielen großen Studien untersucht. Eine amerikanische Studie stellte fest, dass bei Patienten über 65 Jahren die Inzidenz eines Aortenaneurysmas pro 100.000 Männern bei 198,5 liegt für Männer, die nie geraucht haben. Ex-Raucher haben eine Inzidenz von 369,4 und weiterhin rauchende Männer von 563,3. Bei Frauen sind die Zahlen noch wesentlich eindrücklicher. Während die Inzidenz bei niemals rauchenden Frauen generell deutlich unterhalb der Männer liegt (50,8), ist das Risiko für Ex-Raucherinnen mehr als vierfach erhöht. Am meisten durch ein Aortenaneurysma gefährdet sind durchschnittlich aber nicht Männer, sondern rauchende Frauen. Bei ihnen liegt das Risiko für ein Aortenaneurysma bei 843,4 pro 100.000 Frauen und ist damit gegenüber den Nicht-Raucherinnen um mehr als das 16-fache erhöht.
Aortenaneurysma Patienten sollten immer zum Verzicht auf das Rauchen angehalten werden
Die geschilderten Inzidenzen zeigen, dass das Erkrankungsrisiko des Aortenaneurysma lebenslang mit dem Nikotinkonsum zusammenhängt, während bei vielen anderen kardiovaskulären Erkrankungen das Risiko nach zehn rauchfreien Jahren denen eines Nichtrauchers gleicht. Das konnte auch eine englische Studie mit über einer Million Patienten bestätigen. Eine wichtige Aufgabe der behandelnden Ärzte, insbesondere auch der Spezialisten wie im Aortenzentrum des Diakonie Klinikums Jung-Stilling, besteht daher in der Aufklärung und Beratung zum Rauchstopp. Das gilt nicht nur für stabile Patienten, sondern insbesondere auch nach der Operation eines Aortenaneurysmas.
Bei Dr. med. Ahmed H. Koshty, Chefarzt der Klinik für Gefäßchirurgie, liegt der Schwerpunkt auf der Therapie aller Erkrankungen der Aorta. Die Klinik ist in einem Wachstumsprozess und arbeitet eng mit Ärzten, Pflegepersonal und Physiotherapeuten zusammen.
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