Afrika entdeckt Potenzial der Palmölproduktion

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Lebensräume der Affen müssen geschützt werden

sup.- Aus Ölpalmen produziertes Pflanzenöl ist als wesentlicher Eckpfeiler für die weltweite Ernährungssicherheit sehr gefragt. Laut Angaben der Umweltorganisation World Wide Fund For Nature (WWF) ist in rund der Hälfte der Waren in unseren Supermärkten Palmöl enthalten – von Lebensmitteln über Kosmetikartikel bis hin zu Reinigungsprodukten. Mittlerweile werden Ölpalmen-Plantagen nicht nur in asiatischen Ländern wie Indonesien und Malaysia angebaut, sondern vermehrt auch in Afrika. Die Plantagen bieten den Regionen große ökonomische Möglichkeiten. Wissenschaftler appellieren aber an die betroffenen Länder in West- und Zentralafrika, die Lebensräume der Affen zu schützen und Ölpalmen-Plantagen auf anderen Arealen anzulegen. „Die Ölpalmindustrie stellt eine bedeutende und stetige Bedrohung für Menschenaffen in Afrika dar“, so Prof. Serge Wich (Universität Liverpool).

In ihrer Studie haben die Experten Kartendaten von Menschenaffenvorkommen, Schutzgebieten, geeigneten Anbauregionen und bereits ausgewiesenen Plantagen verglichen. Demnach liegen 40 Prozent der ungeschützten Lebensräume der Affen in potenziellen Palmölgebieten. Die Forscher fordern deshalb, die Kriterien des „Runden Tisches für nachhaltiges Palmöl“ (RSPO), den unter anderem der WWF mitgegründet hat, anzuwenden. Regierungen sollten Genehmigungen von Plantagen nur an Firmen vergeben, die sich den Grundsätzen des RSPO verpflichtet haben. „Wir befürworten kein striktes Verbot der Ölpalmen-Entwicklung in Afrika“, betonen die Wissenschaftler. Wichtig sei aber, die Plantagen in geeigneten Regionen anzulegen, die nicht von Menschenaffen bewohnt würden. Dazu müsse jedes Land sowohl die Lebensräume der Tiere kartieren als auch die für Palmöl geeigneten Anbauflächen.

Der erste Schritt ist, dieses Anliegen ins öffentliche Bewusstsein zu rücken und Unternehmen dazu zu drängen, nachhaltig zu wirtschaften. Deutschland ist in dieser Hinsicht Vorreiter. Mit 179 Mitgliedern ist es das Land mit den meisten im RSPO engagierten Unternehmen (insgesamt 1.200 Mitglieder). Im Dialog zwischen verschiedensten Interessenpartnern hat der RSPO Richtlinien und Kriterien entwickelt, um eine tropenwaldfreundliche und sozial gerechte Palmölproduktion voranzutreiben, bedrohte Tier- und Pflanzenarten zu schützen und den Einsatz von Chemikalien zu begrenzen.

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