Aktuelle Studie: Autopreise könnten europaweit 3 – 6 Prozent steigen

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Aktuelle Studie: Autopreise könnten europaweit 3 - 6 Prozent steigen
Gudrun Meierschitz, Acredia-Vorständin (Bildquelle: Acredia/M. Draper)

> Halbleiter-Knappheit führt zu Preissetzungsmacht der Automobilhersteller
> Angebot und Nachfrage klaffen auseinander, Normalisierung erst im 1. Halbjahr 2022 erwartet
> Preise könnten europaweit 3 bis 6 % zulegen, in Deutschland sogar 4 bis über 10 %

Die europäischen Autobauer könnten in den kommenden Monaten deutlich an der Preisschraube drehen. Grund dafür: die noch nie dagewesene und sich verschärfende Materialknappheit, insbesondere bei Halbleitern. Dies führt zu einem Missverhältnis zwischen Angebot und Nachfrage im europäischen Automobilsektor, das bis zum ersten Halbjahr 2022 anhalten könnte. Damit bietet sich den Automobilherstellern eine einmalige Gelegenheit, die Preise nach fast 20 Jahren anzuheben und ihre Margen deutlich zu verbessern. Zu diesem Schluss kommt die aktuelle Studie von Österreichs führender Kreditversicherung Acredia und Euler Hermes.

„Die europäischen und deutschen Autobauer sitzen durch die Chip-Knappheit aktuell am längeren Hebel“, sagt Acredia-Vorständin Gudrun Meierschitz. „Drei bis sechs Prozent Preissteigerung sind europaweit deshalb aktuell möglich, zumindest bis sich der Ausnahmezustand bei den Halbleitern wieder normalisiert. Dieser dürfte allerdings noch bis ins erste Halbjahr 2022 hinein andauern.“ In Deutschland könnte die Preissteigerung sogar vier bis über zehn Prozent betragen.

Die Automobilbranche profitiert bereits von der steigenden Nachfrage nach der großen Wiedereröffnung nach dem Lockdown in zahlreichen Ländern. Die Neuzulassungen in Europa stiegen im ersten Halbjahr 2021 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um +25,2 Prozent auf fast 5,4 Millionen Pkw (+1,354 Millionen Einheiten).

+ Die Branche gibt wieder Gas – und muss dringend Weichen für die Zukunft stellen
„Der Nachhol-Boom ist im vollen Gange und die Branche gibt wieder Gas“, so Meierschitz. „Zwar längst noch nicht auf Vorkrisenniveau, aber mit deutlich zweistelligen Zuwachsraten bei den Neuzulassungen in allen wichtigen europäischen Märkten, insbesondere in Italien (+51 %) und Spanien (+34 %). Diese Erholung sowie die steigende Preissetzungsmacht ist für die gesamte Branche ein Hoffnungsschimmer für die baldige Rückkehr in eine neue Normalität. Das ist auch für die Zulieferer ein wichtiges Signal. Die Branche muss jetzt allerdings auch dringend über den Tellerrand hinausschauen und wichtige Weichen stellen, um beim Thema Nachhaltigkeit und alternative Antriebstechniken nicht weiter ins Hintertreffen zu geraten. Engpässe in der Lieferkette sind nur ein Beispiel für eine neue Realität, deren Komplexität weiter zunehmen wird. Unternehmen müssen sich daher bewusst machen, welche Risiken und auch Chancen hieraus erwachsen“, unterstreicht Meierschitz.

Hier finden Sie die vollständige Studie (Englisch): „Chip shortages to boost carmakers“ pricing power in Europe“.

Wien, 11. August 2021

Acredia ist mit einem Marktanteil von über 50 % und einem Gesamtobligo von 27,1 Milliarden Euro Österreichs führende Kreditversicherung und schützt offene Forderungen im In- und Ausland.
Acredia steht im Eigentum einer Managementholding – 49 % hält die Euler Hermes AG, Hamburg und 51 % die Oesterreichische Kontrollbank AG, Wien. Der Umsatz der Acredia-Gruppe beträgt insgesamt 79,7 Millionen Euro. Acredia ist Mitglied der Informations- und Dialogplattform „Unternehmen Zukunft“: Zeitgemäßes Arbeiten sowie Vereinbarkeit von Familie und Beruf sind zentrale Themen, die in der Unternehmensidentität fest verankert sind. www.acredia.at

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