Anerkennung für Stammzellspende von Fußballer

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Rettung eines Patienten wichtiger als Ligapunkte

Anerkennung für Stammzellspende von Fußballer
Foto: Fotolia / Ralf Geithe (No. 6029)

sup.- Es gab einen guten Grund dafür, dass der Profi-Fußballer Lennart Thy nicht am Spiel seines Vereins VVV Venlo bei der PSV Eindhoven teilnehmen konnte. Zu diesem Zeitpunkt war Thy nämlich als Stammzellspender im Einsatz, um einem anderen Menschen möglicherweise das Leben zu retten. Bereits vor sieben Jahren hatte sich der gebürtige Frechener als Stammzellspender registrieren lassen, indem er bei einer Typisierungsaktion eine DNA-Probe abgegeben hatte. Und jetzt hatte sich tatsächlich als passender Empfänger ein Patient gefunden, der dringend eine Stammzelltransplantation benötigte. In solch einem Fall muss meistens alles möglichst schnell gehen. Deshalb ließ sich der Stürmer im Krankenhaus Stammzellen entnehmen, während seine Kollegen um Punkte kickten. Die verdiente Anerkennung: Lennart Thy wurde zum „Man of the Match“ gewählt, obwohl er gar nicht auf dem Platz gestanden hatte. „Wir sind stolz auf ihn und diese besondere Hilfsbereitschaft“, ließ sein Verein erklären: „Denn manchmal ist der Fußball dann doch nur reine Nebensache.“

Die vielbeachtete Spende eines Sportlers beleuchtet ein zentrales Problem der Stammzellmedizin: Die notwendige Übereinstimmung der Gewebemerkmale zwischen Spender und Empfänger ist leider ein seltener Glücksfall, so dass in vielen Fällen auf diese Behandlungsoption verzichtet werden muss. Eine wachsende Zahl von Eltern nutzt deshalb heute die Möglichkeit, Stammzellen ihrer Kinder unmittelbar nach der Geburt einzufrieren und fachgerecht konservieren zu lassen. Dafür bieten sich die vitalen und unbelasteten Stammzellen aus dem Blut bzw. dem Gewebe der Nabelschnur an. Das Leipziger Unternehmen Vita 34 hat als größte private Stammzellbank in Deutschland bereits mehr als 200.000 solcher Nabelschnur-Stammzelldepots angelegt ( www.vita.34.de). Jede einzelne dieser Einlagerungen könnte sich irgendwann im Leben des Kindes als entscheidende Gesundheitsvorsorge erweisen, wenn eine Erkrankung die Behandlung mit Stammzellen erfordert. Das individuelle Stammzelldepot macht bei vielen Krankheiten außer bei einigen Bluterkrankungen die langwierige weltweite Suche nach dem passenden Spender überflüssig. Und auch das Risiko einer Abstoßung von fremden Zellen besteht nicht.

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Redaktion Andreas Uebbing

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