Zufallsbefund operieren, ja oder nein? Neurochirurg für Dortmund informiert
DORTMUND. Ungefähr ein Prozent der Bevölkerung hat ein Aneurysma im Gehirn – eine ballonartige Erweiterung eines arteriellen Gefäßes. Meistens verursacht ein Aneurysma keine Beschwerden und wird zufällig im Rahmen einer CT- oder MRT-Untersuchung entdeckt. Wenn sich damit plötzlich die Frage stellt, einen bisher unbekannten, asymptomatischen Befund behandeln zu lassen, ist Expertenrat gefragt. „In der Neurochirurgie des Diakonie Klinikums Jung-Stilling in Siegen behandeln wir regelmäßig betroffene Patienten aus dem Großraum Dortmund“, stellt. Chefarzt Prof. Dr. med. Veit Braun heraus. Er nennt eine akute Hirnblutung als größte Gefahr eines unbehandelten Aneurysmas. Trotzdem ist nicht jeder Zufallsbefund gleich behandlungsbedürftig. Entscheidend sind Größe und Lage des Aneurysmas.
Aneurysma Patienten Großraum Dortmund: Behandlungsoptionen
Bei der Behandlung eines Aneurysmas im Gehirn ist es wichtig, das Risiko einer Ruptur mit dem Risiko der Behandlung abzuwägen. Dabei sollte auch der individuelle Patientenwunsch berücksichtigt werden. Es gibt verschiedene Risikofaktoren, die eine Ruptur des Aneurysmas und damit eine Hirnblutung deutlich wahrscheinlicher machen. Dazu gehören eine Größe über zehn Millimeter (leicht erhöhte Wahrscheinlichkeit bereits ab sieben Millimeter), Größenzunahme, unregelmäßige Form oder eine bereits stattgehabte Blutung aus einem anderen Aneurysma. Kardiovaskuläre Risikofaktoren wie Rauchen oder hoher Blutdruck erhöhen das Risiko weiter. Liegt kein Risikofaktor vor, liegt das jährliche Rupturrisiko bei etwa 0,5 bis 1 Prozent. Viele Risikofaktoren können die Rupturwahrscheinlichkeit auf über zehn Prozent erhöhen.
Aneurysma im Gehirn behandeln
Die Therapieoptionen eines Aneurysmas sind mikrochirurgisches Clipping oder endovaskuläres Coiling. Beim Clipping wird der Aneurysmasack durch einen kleinen Zugangsweg über der Schädelbasis mit einem Clip vom gesunden Gefäß getrennt. Beim Coiling wird mittels Katheter eine kleine Spirale in das Aneurysma eingebracht und dieses damit wie durch einen Thrombus verschlossen. Bei beiden Therapieoptionen liegt das Komplikationsrisiko bei etwa 5 bis 6 Prozent und umfasst insbesondere Blutungen, bleibende epileptische Anfälle oder einen Schlaganfall, im schlimmsten Fall aber auch bleibende schwere Schäden oder sogar den Tod. „Das passende Verfahren wird je nach Lokalisation und Form des Aneurysmas ausgewählt. Die Frage, ob ein Aneurysma beobachtet werden kann oder vorbeugend operiert werden muss, bleibt eine Einzelfallentscheidung“, betont Prof. Dr. Veit Braun, Chefarzt der Neurochirurgie am Jung-Stilling-Krankenhaus, wo Patienten auch aus Dortmund behandelt werden.
Professor Dr. med. Veit Braun ist Chefarzt an der Neurochirurgie am Diakonie Klinikum Jung-Stilling in Siegen. Kopfoperationen wie bei Hirntumor, Aneurysma, Angiom oder Jannetta werden in hochmodernen Operationssälen mit 3D-Bildwandler, Neuronavigation, Fluoreszenz und Neuromonitoring durchgeführt. Das gesamte Spektrum der modernen Neurochirurgie wird geboten. Das ärztliche Team der neurochirurgischen Abteilung innerhalb des Klinikums besteht aus 13 Mitarbeitern, von denen 6 Fachärzte für Neurochirurgie sind.
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