„Krisen bieten auch Investitionschancen“, sagt Hannes Dolzer, Obmann des Fachverbands Finanzdienstleister. 3 Tipps, wo sich Veranlagungen lohnen.
„Prognosen sind schwierig, vor allem, wenn sie die Zukunft betreffen“ – dieses Bonmont bringt die aktuelle Situation für Finanzexpert:innen und Anleger:innen sehr gut auf den Punkt. „Ukrainekrieg, Inflation und Kurseinbrüche bei Aktien – wie sich die Wirtschaft weiter entwickelt, hängt von diesen Faktoren ab. Vorhersagbar sind sie kaum, die Meinungen der Wirtschafts- und Finanzanalysten reichen von sehr zurückhaltend bis optimistisch“, sagt Hannes Dolzer, Obmann des Fachverbands Finanzdienstleister WKÖ. Diese 3 Tipps zeigen, wo sich Investitionen in Krisenzeiten dennoch lohnen können.
1) Krisenzeiten sind Kaufzeiten
Das gilt in der Regel für die Börse. Denn hier wird die Zukunft gehandelt. Daher sollte man die aktuell trüben Aussichten als Chance wahrnehmen. „Wenn eine Rezession ausgerufen wird, ist die Börse schon wieder einen Schritt weiter und blickt mit Hoffnung in die Zukunft“, sagt Hannes Dolzer, Obmann des Fachverbands Finanzdienstleister. Voraussetzung ist, dass die Notenbanken mit ihrer schärferen Geldmarktpolitik, allen voran in den USA und Europa, die Inflation in den Griff bekommen. Laut EZB-Chefvolkswirt Philip Lane könnte der Inflations-Peak aber bereits spätestens Anfang 2023 erreicht sein. Für Anleger:innen bedeutet dies: Die Investition in breit gemischte, globale Aktienfonds, deren Spektren viele Branchen abdecken, kann eine lohnende Option sein. „Wichtig ist in unruhigen Zeiten, dass Anleger:innen ihre Risikobereitschaft und Anlagestrategie mit fachkundigen Expert:innen beraten“, betont Dolzer.
2) Anleihen als sichere Bank
Wer weniger Risiken eingehen möchte als beim Aktienkauf, für den können Anleihen von Interesse sein. „Risikoscheue Anleger:innen sollten auf sichere Anlageformen setzen, bei denen der Werterhalt des Vermögens im Vordergrund steht“, erklärt Dolzer. Im Gegensatz zu Aktienkursen sind Anleihen wesentlich weniger von Kursschwankungen betroffen. Als sichere Bank gelten Staatsanleihen mit guter Bonität wie Anleihen in der Euro-Zone. Sie haben allerdings auch geringere Renditen. Mehr Ertrag bei höherem Risiko bieten Unternehmensanleihen mit guter Bonität aus der Euro-Zone. Wenn die Anleihen festverzinst sind, sind kurze Laufzeiten ratsam, um eventuell steigende Zinsen nicht zu verpassen.
3) Festgeldkonten und Edelmetalle
Festgeldkonten könnten angesichts steigender Zinsen für Anleger:innen wieder interessant werden. In Zeiten der Nullzinspolitik waren sie für Sparer:innen wenig attraktiv, da über einen längeren Anlagezeitraum die Rendite von der Inflation quasi „aufgefressen“ wurde. Inzwischen hat sich das Zinsumfeld jedoch stark geändert. Der Vorteil von Festgeld ist, dass die Einlagen bis 100.000 Euro pro Kund:in pro Bank durch die staatliche Einlagensicherung abgesichert sind. Aber auch hier gilt, dass man eher kurze Laufzeiten wählen sollte, um eventuelle weitere Zinsverbesserungen nicht zu verpassen. Und wie steht es um Gold? Als zinsloses Investment in Zeiten stark gestiegener Zinsen ist Geldanlage in Gold weniger attraktiv. Allerdings bietet es eine Möglichkeit, einen langfristigen Vermögenswert anzulegen, da es keinerlei Zinsverluste gibt.
Geprüfte Berater garantieren fundierte Kenntnisse
Rund 6.300 Gewerbliche Vermögensberaterinnen und -berater stehen österreichweit für Fragen und detaillierte Beratungen in Finanzfragen zur Verfügung. Gewerbliche Vermögensberatung ist in Österreich ein reglementiertes Gewerbe. Das heißt, dass für die Ausübung des Berufs eine strenge Befähigungsprüfung absolviert werden muss. Zusätzlich unterliegen die Berufsangehörigen einer Weiterbildungsverpflichtung im Ausmaß von 20 Stunden pro Jahr.
Weitere Infos auf der Website https://wko.at/finanzdienstleister
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