Sexuell übertragbare Krankheiten verhindern
Mainz – Sexuell übertragbare Krankheiten (STI), die früher Geschlechtskrankheiten genannt wurden, werden von Betroffenen häufig als peinlich erlebt. Dabei ist es gerade bei diesen Erkrankungen wichtig, rasch zu reagieren und gegebenenfalls auch ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Der Welttag der sexuellen Gesundheit am 4. September will das Thema aus der Tabu-Ecke herausholen. Es ist wichtig öffentlich darüber zu informieren, wie man sich und Partner:innen vor diesen Infektionen schützen kann, hebt Apothekerverband Rheinland-Pfalz – LAV hervor.
Genaue Zahlen zu sexuell übertragbaren Krankheiten liegen nicht vor, da nur ein Teil der Erkrankungen einer Meldepflicht unterliegt. Auch sind die Symptome manchmal uncharakteristisch, weiß Petra Engel-Djabarian, Mitglied im Vorstand des Apothekerverbandes Rheinland-Pfalz – LAV: „Betroffene haben beispielsweise Juckreiz, Brennen und Schmerzen beim Wasserlassen oder auch Ausfluss. Manchmal tritt leichtes Fieber, Schmerzen im Unterbauch oder eine Schwellung der Lymphknoten auf. Oft wird dahinter zuerst sowas wie ein Blaseninfekt oder eine vaginale Pilzinfektion vermutet.“ Die Grenzen zu ernsthafteren Erkrankungen seien fließend. Aus diesem Grund sollten am besten auch schon leichtere Symptome ärztlich abgeklärt werden.
Die Infektion mit Chlamydien gehört weltweit und auch in Deutschland zu den häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen (STI). Sie wird durch Bakterien verursacht, die vor allem beim ungeschützten Sex über die Schleimhäute weitergegeben werden. Betroffen sind vor allem Jugendliche und junge Erwachsene. Etwa 80 Prozent der Chlamydien-Infektionen bei Frauen verlaufen symptomlos. Bleibt sie aber unbehandelt, kann die Infektion bis zur Unfruchtbarkeit führen. Die Apothekerin weiter: „Ich appelliere darum an alle, gerade bei Veränderungen im Intimbereich wie Hautrötungen, Jucken oder Brennen keine falsche Scham an den Tag zu legen. Sexuelle Erkrankungen können Jede und Jeden treffen, so wie wir uns über Bakterien oder Viren mit Schnupfen oder einer Grippe anstecken. Auch in Apotheken kann das Thema angesprochen werden, denn jede Apotheke hat gerade für solche sensiblen Themen einen abgetrennten Bereich. Dort ist eine diskrete Beratung sichergestellt und alle Fragen können gestellt werden.“
Einen guten Schutz vor den Erkrankungen bietet die Nutzung von Kondomen. Genauso wichtig ist, dass betroffene Personen immer auch den oder die Geschlechtspartner:in über eine mögliche Erkrankung informieren. „Es reicht oft nicht aus, wenn nur eine Person behandelt wird. In der Regel müssen Sexualpartner:innen mit behandelt werden. Sonst kann es immer wieder zu neuerlichen Ansteckungen kommen“, empfiehlt Petra Engel-Djabarian.
Der Apothekerverband Rheinland-Pfalz e. V. – LAV vertritt die Interessen der selbstständigen Apothekerinnen und Apotheker in Rheinland-Pfalz. Er ist Vertragspartner der Krankenkassen und schließt mit diesen Verträge ab. Von den gut 1.000 Apothekenleitern sind rund 95 Prozent freiwillige Mitglieder im Verband.
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