Arbeitnehmer soll Arbeit eines Kollegen mit erledigen – geht das?

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Ein Beitrag von Alexander Bredereck, Fachanwalt für Arbeitsrecht Berlin und Essen.

Arbeitnehmer soll Arbeit eines Kollegen mit erledigen - geht das?
Fachanwalt Bredereck

Die Anzahl der Überstunden, die Arbeitnehmer in Deutschland jährlich leisten, ist enorm. Um die 1,7 Milliarden sollen es z.B. im Jahr 2016 laut eines Berichts der Zeit gewesen sein. Die Mehrheit dieser Überstunden bleibt unvergütet. Einer der Hauptgründe dafür dürfte die freiwillige Motivation der Arbeitnehmer sein, Überstunden zu leisten, um sich beim Arbeitgeber hervorzutun. Problematisch wird es aber immer dann, wenn ein Arbeitnehmer eigentlich schon überlastet ist und dann auch noch die Vorgabe vom Arbeitgeber erhält, Überstunden zu leisten, um etwa den Ausfall eines Kollegen zu kompensieren.

Zulässigkeit der Überstundenanordnung: Überstunden anordnen darf der Arbeitgeber nur dann, wenn dies im Arbeitsvertrag oder einem einschlägigen Tarifvertrag oder einer Betriebsvereinbarung geregelt ist oder ein besonderer Notfall vorliegt. Der Ausfall eines Kollegen oder ein erhöhtes Arbeitsaufkommen stellt in aller Regel keinen solchen Notfall dar. Auf vertraglicher Grundlage wird eine Überstundenanordnung aber oft wirksam sein, wenn die Grenzen nach dem Arbeitszeitgesetz eingehalten werden.

Arbeitsverweigerung problematisch: Wer deshalb auf Arbeitnehmerseite über Arbeitsüberlastung klagt, sollte in erster Linie das Gespräch mit dem Arbeitgeber suchen. Einfach die Arbeit zu verweigern, ist problematisch. Ist der Arbeitgeber berechtigt, die Überstunden zu verlangen, liefert man so ggf. einen Grund für eine Abmahnung oder sogar Kündigung. Jedenfalls wird der Arbeitgeber eine solche Haltung des Arbeitnehmers nicht wohlwollend aufnehmen. Wer offen über das Problem kommuniziert, findet im Optimalfall eine einvernehmliche Lösung mit dem Arbeitgeber.

Überlastung nachweisbar anzeigen: Gelingt das nicht, sollten Arbeitnehmer dennoch die Überlastung nachweisbar gegenüber dem Arbeitgeber anzeigen (z.B. per E-Mail). Konstante Arbeitsüberlastung kann immer wieder zu Erkrankungen führen, die dann zu einer nachhaltigen Belastung für das Arbeitsverhältnis werden. Die Anzeige dient dann der Absicherung z.B. für den Fall, dass der Arbeitnehmer in Folge der Überlastung Fehler macht und der Arbeitgeber wiederum darauf arbeitsrechtliche Konsequenzen (Abmahnung, Kündigung) stützt. Hat der Mitarbeiter hier möglichst frühzeitig und vor allem nachweisbar auf die Überlastung hingewiesen, kann der Arbeitgeber sich später jedenfalls nicht mehr darauf berufen, er hätte davon nichts gewusst.

Wo finden Sie weitere Informationen zum Thema Kündigung und Aufhebungsvertrag: Hier finden Sie als Arbeitnehmer alle Informationen zum Thema Kündigungsschutzklage: www.kuendigungsschutzklage-anwalt.de Hier finden Sie als Arbeitnehmer alle Informationen zum Thema Kündigung, Aufhebungsvertrag und sonstige Beendigung des Arbeitsverhältnisses: www.kuendigungen-anwalt.de

Was wir für Sie tun können: Wir vertreten Arbeitnehmer und Arbeitgeber deutschlandweit im Zusammenhang mit dem Abschluss von arbeitsrechtlichen Aufhebungsverträgen, Abwicklungsverträgen und dem Ausspruch von Kündigungen.

Besprechen Sie Ihren Fall zunächst mit dem Fachanwalt für Arbeitsrecht: Rufen Sie Fachanwalt für Arbeitsrecht Alexander Bredereck unter 030/40004999 oder unserer Hotline 0176/21133283 an und besprechen Sie zunächst telefonisch, kostenlos und unverbindlich die Erfolgsaussichten eines Vorgehens im Zusammenhang mit der Kündigung oder dem Abschluss eines Aufhebungsvertrages. Wie hoch sind Ihre Chancen? Wie hoch sind Ihre Risiken? Und welche Fristen gibt es zu beachten.

30.01.2018

Videos und weiterführende Informationen mit Praxistipps zu allen aktuellen Rechtsfragen finden Sie unter: www.fernsehanwalt.com

Alles zum Arbeitsrecht: www.arbeitsrechtler-in.de

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