In jedem Jahr gehen weltweit rund 10 Mio. Hektar Ackerflächen unwiederbringlich durch Wind-, Wasser- und Bearbeitungserosion verloren.
Laut UNEB – Universidade do Estado da Bahia /93/ (2007) darüber hinaus verliert der weltweite Pflanzenbau jährlich ca. 5,0 Mio. ha LN durch Bodendegradation.
Hinzu kommen nach AUTORENKOLLEKTIV /24/ 1-2012, S. 7) enorme Ackerlandverluste durch die Ausdehnung von Siedlungs- und Verkehrsflächen. Laut einem Beitrag bei n-tv (vgl.: ANONYM /18/ 15.02.2021, S. 1+3) sind nach Berechnungen von US-Forschern, seit der Ansiedlung der Europäer im Mittleren Westen der USA, rund 1,4 Mrd. t Boden, hauptsächlich auf den Erhebungen und an den Hängen im Maisgürtel bzw. bei rund 35% der Ackerflächen, der ursprüngliche Mutterboden durch Bearbeitungs-, Wind- und Wassererosion verloren gegangen.
Allein weil die hierfür erforderlichen Ackerflächen schon heute nicht mehr zur Verfügung stehen, kann die in den letzten Jahren viel gepriesene ökologische Landwirtschaft nicht die grundlegende Lösung für die Gesamtheit der weltweiten Ernährungsprobleme sein. In Anbetracht der vorhandenen Hungersituation in der Welt, sind die von den Verfechtern der vegetarischen, veganen Esskultur und der ökologischen Landwirtschaft vorgetragenen Denkansätze, dass sich die Menschen künftig ausschließlich auf pflanzenbaulicher Basis erzeugten Lebensmitteln ernähren sollen und damit auf den Verzehr tierischer Lebensmittel, insbesondere von Fleisch- und Milchprodukten, verzichten sollen, als absolut untauglich, ja geradezu zynisch und verantwortungslos einzuschätzen (vgl. u.a.: ANONYM /14/ 26.11.2016).
Vor der weltweiten Landwirtschaft steht folglich die schwierige Aufgabe, mit den vorhandenen hochleistungsfähigen Produktionsmitteln sowie mit leistungsfähigen, gentechnikfreien Pflanzen und Nutztieren, die erforderlichen Mengen an hochwertigen Lebensmitteln zu produzieren. Dabei sollten die Lebensmittel nicht nur regional, umwelt- und tiergerecht hergestellt werden, sondern sie sollten auch mit weniger Nutztieren, mit weniger Ackerfläche und unter sparsamstem Wasser- und fossilem Rohstoffeinsatz produziert werden.
Schlussendlich sind die Einkommen der Bäuerinnen und Bauern grundlegend zu verbessern. Die vorhan-denen Ackerflächen sind deshalb so zu kultivieren und zu verbessern, dass ausreichend natürliche, viel-fältige, gesunde und vor allem bezahlbare Lebensmittel für alle Menschen der Erde in ausreichender Menge hergestellt werden können.
Autoren: Dr. agr. habil. Werner Baumgart und Steffen Baumgärtel, Projektentwickler (IHK)
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