Gewinn in der Auszeichnungskategorie „Städte“ beweist erfolgreiche Strategie des engen Dialogs mit der mittelständischen Wirtschaft und deren intensive Förderung sowie engagierte Standort-Entwicklungsprozesse und Netzwerkarbeit
Pirmasens, September 2014. Erneute Prämierung für Pirmasens: Nach dem letztjährigen Gewinn des Deutschen Nachhaltigkeitspreises wurde der westpfälzischen Stadt am 9. September 2014 die Auszeichnung als „Mittelstandsfreundliche Kommune 2014“ in der Kategorie „Städte“ verliehen. Im Rahmen einer Prämierungsveranstaltung im Mainzer Staatstheater erhielten Dr. Bernhard Matheis, Oberbürgermeister von Pirmasens, und Mark Schlick als städtischer Wirtschaftsförderer die Auszeichnung aus den Händen der rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministerin Eveline Lemke. Insgesamt 38 Kommunen hatten sich für den vom Land Rheinland-Pfalz veranstalteten Wettbewerb beworben, aus dem fünf Sieger hervorgingen: die Verbandsgemeinde Wörrstadt (Landkreis Alzey-Worms), die Stadt Pirmasens sowie den Landkreis Vulkaneifel. Den „Tandem-Preis“ für vorbildliche Kooperationsprojekte mit Unternehmen gewannen die Städte Bad Kreuznach und Mayen.
Mit der Stadt Pirmasens wurde eine Kommune ausgezeichnet, die unter schwierigen regionalen Rahmenbedingungen eine Vielzahl an Maßnahmen zur Unterstützung der regionalen Wirtschaft initiiert hat. Die örtliche Wirtschaft schätzt das Engagement der Wirtschaftsförderung für die Entwicklung des Standorts. In den Begründungen der Unternehmen für die Nominierung von Pirmasens wurden die Aufbruchsstimmung, der Innovationsgeist, die kurzen Wege und die proaktive Kommunikation der Wirtschaftsförderung hervorgehoben. Fast 40 Unternehmen aus Pirmasens haben ihre Kommune als besonders mittelstandsfreundlich vorgeschlagen.
Bei der Jury konnte Pirmasens im Bereich des Dialogs mit den Unternehmen vor Ort, der aktiven Einbindung der Unternehmen in Standort-Entwicklungsprozesse sowie die insgesamt sehr aktive Netzwerkarbeit punkten. Das erfolgreich verlaufende Arbeitgebermarken-Projekt „Pro Fachkraft“, WIPPS – Wirtschaftsplattform Pirmasens, Willkommenskultur-Initiative NIPS – Neu in Pirmasens, Netzwerkdialog mit GRIPS, Kreativstammtisch des Netzwerks PS:KREATIV, INPUT – Frauennetzwerk sind einige dieser Initiativen und Plattformen, in denen in Pirmasens zugleich Standortentwicklung und Austausch zwischen mittelständischer Wirtschaft und der Kommune gefördert wird.
„Kreativität und Innovation in einer Verwaltung, in Produktionsprozessen von Betrieben und in den Köpfen der Bevölkerung einer Stadt und Region sind essentiell für deren Zukunftsfähigkeit. Unsere Wirtschaftsförderung hat mit dem Aufgreifen innovativer Themenstellungen wie zum Beispiel dem Projekt PRO FACHKRAFT und den Netzwerken PS:Kreativ sowie PS:NiPS bewiesen, dass wir uns auf dem richtigen Weg befinden. Ebenso beeindruckend ist der positive Rücklauf seitens der Unternehmen. Diese Ansätze werden in Zukunft weiter ausgebaut und vertieft, um auch längerfristig positive Impulse freisetzen zu können. Mit der derzeitigen Erarbeitung einer Wirtschaftsförderungsstrategie 2025 für Pirmasens sollen auf Basis einer umfassenden Bestandserhebung die strategischen Ziele und Leitlinien unserer Wirtschaftsförderung festgelegt werden“, kommentiert Dr. Matheis die vielfältigen Initiativen, die die Grundlage der jetzt erfolgten Prämierung bilden.
Hintergrundinfo zum Wettbewerb
Bis zum 14. März 2014 konnten sich Kommunen um eine Teilnahme bewerben. In einem nächsten Schritt wurden die TOP-5-Kommunen je Auszeichnungskategorie auf Grundlage der Bewerbungs- und Vorschlagsbögen sowie telefonischer Unternehmens-Interviews ermittelt. In einem kurzen telefonischen Vertiefungsgespräch hatten die ausgewählten TOP-5-Kommunen dann die Möglichkeit, ergänzende Angaben zum Fragebogen zu machen und spezifische Aktivitäten nochmals zu konkretisieren. In einem Quick-Voting konnten die Unternehmen am Standort die Arbeit der Wirtschaftsförderung bewerten. Auf Basis der ermittelten Unterlagen hat eine Jury in ihrer Auswahlsitzung im Juli 2014 über die Auszeichnungen entschieden. Ausgezeichnet wurden im Wettbewerb 2014 drei Kommunen aus den jeweiligen Kommunen-Typen Landkreise, Städte und Verbands-/Ortsgemeinden. Die Auszeichnung als „Mittelstandsfreundliche Kommune“ wird durch eine Wandplakette und eine Urkunde dokumentiert.
Ziel des Wettbewerbs „Mittelstandsfreundliche Kommunen“, der zum achten Mal stattgefunden hat, ist es, den Dialog zwischen den Kommunen und der mittelständischen Wirtschaft zu fördern. Positive Beispiele sollen hervorgehoben werden und so andere Kommunen anregen. Mitbeteiligt am Wettbewerb sind die Handwerkskammern und Industrie- und Handelskammern, das Deutsche Forschungsinstitut für öffentliche Verwaltung Speyer, der Landesverband Einzelhandel Rheinland-Pfalz e.V., die Landesvereinigung Unternehmerverbände Rheinland-Pfalz (LVU) und die kommunalen Spitzenverbänden, wissenschaftlich begleitet vom Institut für Mittelstandsökonomie Trier (inmit). Mitglied der Jury ist auch Mittelstandslotse Eckart Helfferich.
Erste urkundliche Erwähnung fand Pirmasens um 850 als „pirminiseusna“, angelehnt an den Wanderprediger Pirminius. Der als Stadtgründer geltende Landgraf Ludwig IX. errichtete im heutigen Pirmasens die Garnison für ein Grenadierregiment, es folgten 1763 die Stadtrechte. Am südwestlichen Rand des Pfälzerwalds gelegen und grenznah zu Frankreich ist das rund 40.000 Einwohner zählende, rheinland-pfälzische Pirmasens wie Rom auf sieben Hügeln erbaut. In ihrer Blütezeit galt die Stadt als Zentrum der deutschen Schuhindustrie und ist in dieser Branche heute noch wichtiger Dreh- und Angelpunkt; davon zeugen unter anderem der Sitz der Deutschen Schuhfachschule, des International Shoe Competence Centers (ISC) oder der Standort der ältesten Schuhfabrik Europas. Zu den tragenden Wirtschaftsbereichen zählen unter anderem chemische Industrie, Kunststofffertigung, Fördertechnik-Anlagen und Maschinenbau. Pirmasens positioniert sich heute als Einkaufsstadt mit touristischem Anspruch und gut ausgestattetem Messegelände. Seit 1965 wird eine Städtepartnerschaft mit dem französischen Poissy gepflegt. Weitere Informationen sind unter http://www.pirmasens.de erhältlich.
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