Die Göttinger Erklärung 2016 wurde von den Tierärztinnen und Tierärzten der 16. AVA-Haupttagung 2016 im Frühjahr 2016 postuliert. Erkrankungsraten bei milchbetonten Rinderrassen von über 50 Prozent und daraus resultierende hohe Abgangsraten in der ersten Laktation sind tiergesundheitlich, aber auch dem Verbraucher gegenüber, nicht mehr akzeptabel und vertretbar. Die anwesenden Nutztierärztinnen und Nutztierärzte der 16. Haupttagung der Agrar- und Veterinär- Akademie (AVA) waren sich einig, dass dringender Handlungsbedarf angezeigt sei, um die unerwünschten Entwicklungen in der Tierzucht zu stoppen, so der Gründer und Leiter der Agrar- und Veterinär- Akademie (AVA), Ernst-Günther Hellwig, selbst Fachtierarzt und Agrarwissenschaftler. Das sind wir den Tieren und dem Verbraucher schuldig, so Hellwig weiter. Eine im wahrsten Sinne für Alle gesunde Milchproduktion muss auch für die breite Masse der Milchproduzenten möglich sein und nicht nur einer kleinen Spezialistengruppe überlassen werden. Diese Göttinger Erklärung 2016 wurde in sehr vielen Medien veröffentlicht und diskutiert. Aus Reihen der Tierärzteschaft wurde die Wichtigkeit der Thematik betont und auch einige Landwirte meldeten sich, um ihre Unterstützung der Göttinger Erklärung 2016 für mehr TIergesundheit und Tierwohl unserer Milchkühe zu bekunden unterstützen. Allerdings sieht der AVA-Chef Ernst-Günther Hellwig kaum Resonanz oder Zustimmung von einer Vielzahl der Bauernverbände und Zuchtorganisationen im deutschsprachigen Raum. Die von der Tierärzteschaft in die Diskussion gebrachten Einwände werden zum Teil negiert, meist aber ignoriert. Ganz aktuell hat sich auch die Bundestierärztekammer (BTK) zum Thema in einer Resolution geäußert. Die BTK stellt die Nutztierzucht unter Tierschutzaspekten in Frage. “Neben den klassischen Infektionskrankheiten spielen leistungs- und managementabhängige Krankheiten und Mortalitäten eine immer größere Rolle sowohl in der tierärztlichen Bestandsbetreuung als auch in der amtstierärztlichen Überwachung landwirtschaftlicher Nutztierhaltungen“, so die Resolution vom 16. April 2016. Für die Tierärzteschaft greife die “Berücksichtigung der Tiergesundheit bei der Zucht auf Leistungsfähigkeit, wie sie in § 1 Abs. 2 des Tierzuchtgesetzes gefordert wird, zu kurz, um Tierschutzprobleme in der Nutztierzucht zu beseitigen, die in Abhängigkeit von der Leistungsfähigkeit der Tiere auftreten“ so die BTK weiter in ihrer Resolution. Die Bundestierärztekammer fordert das Landwirtschaftsministerium auf, diesbezüglich aktiv zu werden, um das Tierschutzgesetz in aller Form durchzusetzen.
Mehr und mehr Tierärztinnen und Tierärzte sehen die Entwicklungen in der Tierzucht sehr kritisch. Es kann nicht sein, dass nur „ein Handvoll“ Top Landwirte in der Lage sind, diese hochleistenden Tiere bei bester Tiergesundheit und Tierwohl zu managen. Es müssen alternative Möglichkeiten geschaffen werden, um Tiere und landwirtschaftliches Management so in Einklang zu bringen, dass Tierschutz, TIergesundheit und Tierwohl erfüllt werden. Die landwirtschaftlichen Verbände und Organisationen können uns jetzt nicht mehr ignorieren oder übergehen. Sie sollten sich schnellstmöglich mit uns an einen Tisch setzen. Das sind wir den Tieren und den Verbrauchern schuldig, so der Chef der Agrar- und Veterinär- Akademie (AVA), Ernst-Günther Hellwig.
Zur Information: Die Agrar- und Veterinär- Akademie (AVA) mit Sitz im münsterländischen Horstmar-Leer, konnte im letzten Jahr über 4000 Fachleute in ihren Fortbildungsveranstaltungen begrüßen.
Die eigene Fachzeitschrift (NUTZTIERPRAXIS AKTUELL (NPA) mit einer Auflage von 5000 Exemplaren informiert aktuell über moderne Nutztiermedizin und Landwirtschaft.
Die Agrar- und Veterinär- Akademie (AVA) wurde 2001 gegründet und ist eine Fortbildungsgesellschaft mit dem Ziel der Aus- und Weiterbildung und der Verteilung von Informationen für den landwirtschaftlichen und tiermedizinischen Bereich. Gleichzeitig ist die AVA ein Forum für Landwirte und Tierärzte, das die Herausforderungen der Produktion gesunder Nahrungsmittel in den nächsten Jahrzehnten in den Blick nimmt.
»Ziel der Agrar- und Veterinär-Akademie ist es, die Probleme der modernen, nachhaltigen Landwirtschaft und Tierhaltung zu erörtern. Wir wollen gemeinsam Wege finden, um tiergerecht, praxisbezogen und verbraucherorientiert zu arbeiten. AVA-Kurse helfen Arzneimittel einsparen«
Ernst-Günther Hellwig, Gründer und Leiter der AVA, Horstmar-Leer
Ernst-Günther Hellwig, Agrarwissenschaftler und Fachtierarzt
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