BDL eröffnete Vertretung in Brüssel | EU-Politiker betonen Bedeutung von Leasing für die Unternehmensfinanzierung in Europa
Berlin/Brüssel, 16. Juni 2016 – “Wir unterstützen den derzeit diskutierten Vorschlag einer “small banking box”, die regulatorische Erleichterungen für regional tätige Institute mit Standardgeschäft vorsieht. Was für diese nicht systemrelevanten Banken gelten soll, muss erst recht für mittelständische Leasing-Gesellschaften zutreffen”, forderte gestern BDL-Präsident Martin Mudersbach anlässlich der offiziellen Eröffnung des Brüsseler Büros des BDL vor zahlreichen Vertretern der europäischen Politik und Verwaltung.
In einem gemeinsamen Vorstoß hatten zum Jahresbeginn der deutsche und britische Finanzminister erklärt, dass die vom Baseler Ausschuss erarbeiteten Regulierungsstandards vor allem auf die großen, systemrelevanten Institute zugeschnitten sind. Dies stelle für kleinere Banken einen Wettbewerbsnachteil dar. Regulatorische Erleichterungen für diese weniger komplexen Institute seien daher sinnvoll. Nun hat die Generaldirektion von EU-Kommissar Jonathan Hill signalisiert, kleinere Institute über die geplante Anpassung der Kapitaladäquanzrichtlinie und -verordnung hinaus zu entlasten. “Dies begrüßen wir sehr, denn mehr Proportionalität in Aufsicht und Regulierung ist dringend erforderlich”, führte Mudersbach aus. “Mit Sorge beobachten wir in Europa einen Trend zur Standardisierung mit starker Orientierung an Großbanken.” Für die mittelständisch ge-prägte Leasing-Branche sei dies geschäftsbedrohend. Denn über die Hälfte der Gesell-schaften beschäftigt weniger als 15 Mitarbeiter und ist damit “kleiner als das kleinste Institut der Volks- und Raiffeisengruppe”. In ihrer Heterogenität ist die deutsche Branchenstruktur einzigartig in Europa.
“Um der deutschen Leasing-Wirtschaft eine eigene Stimme in Europa zu verleihen, haben wir ein Büro mit einer Ständigen Vertreterin in Brüssel eröffnet”, erläuterte der BDL-Präsident. Letztlich gehe es auch darum, die Finanzierung des Mittelstandes sicherzustellen, erklärte er mit Blick auf den Standort des Büros im Haus von Eurochambres. In Deutschland nutzen nach einer TNS-Marktstudie rund 70 Prozent der Unternehmen mit bis zu 50 Beschäftigten regelmäßig Leasing. 2015 realisierte die Leasing-Wirtschaft für ihre Kunden Investitionen in Höhe von knapp 60 Mrd. Euro in Maschinen, Fahrzeuge, IT oder andere Wirtschaftsgüter.
Leasing für Mittelstand unerlässlich
Der Europaabgeordnete Mag. Othmar Karas betonte in seiner Keynote-Rede anlässlich des Eröffnungsabends die Bedeutung des Leasing für die mittelständische Unternehmensfinanzierung in Europa. Mag. Karas, der aktuell einen Parlamentsbericht über die Finanzierungsquellen von KMU erstellt, erläuterte, dass die Unternehmenslandschaft in den Mitgliedsstaaten sehr unterschiedlich ausgeprägt sei und verschiedene Geschäftsmodelle, Größen, Finanzstrukturen und Rechtsformen vorherrschen. Diese länderspezifischen Faktoren und kulturellen Unterschiede seien nicht unerheblich für den Finanzierungsbedarf und die Verfügbarkeit von Finanzierungsoptionen. Er hob daher hervor: “Die Investitionsfinanzierung in der Breite der Unternehmen ist entscheidend. Daher ist Leasing für die KMU-Finanzierung unerlässlich.”
Industrie 4.0: Leasing hat Vorreiterrolle für Realisierung von Investitionen
Über die Finanzierung von Investitionen in den digitalen Wandel sprach Herbert Reul, weiterer Keynote-Speaker des Abends. Der Vorsitzende der CDU/CSU-Gruppe im Europäischen Parlament erklärte: “Der digitale Wandel bestimmt die Zukunftsfähigkeit der europäischen Wirtschaft. In Deutschland wird Industrie 4.0 eine entscheidende Rolle übernehmen. Die Leasing-Wirtschaft hat hierbei eine Vorreiterrolle, diese zusätzlichen Herausforderungen und Investitionen zu realisieren.” BDL-Präsident Mudersbach erläuterte, dass Leasing-Gesellschaften Experten für die Wirtschaftsgüter und Märkte sind. In der Vergangenheit haben sie aufgrund dieser Expertise Kunden unterstützt, Innovationen in den Märkten einzuführen und flexible passende Finanzierungslösungen zu konzipieren. “Leasing-Unternehmen sind daher prädestiniert, Investitionen in den digitalen Wandel zu realisieren.”
Der Bundesverband Deutscher Leasing-Unternehmen (BDL) vertritt als einziger Verband die Interessen der Leasing-Wirtschaft in Deutschland. Seine 170 Mitgliedsgesellschaften repräsentieren etwa 90 Prozent des Gesamtmarktvolumens. Die Struktur der Leasing-Branche ist vielschichtig. Den Markt teilen sich große, meist auch international tätige Gesellschaften und eine Vielzahl kleiner und mittelständischer Leasing-Unternehmen. Derzeit sind in Deutschland Wirtschaftsgüter im Wert von weit über 200 Mrd. Euro verleast. Mit einem Neugeschäftsvolumen von 60 Mrd. Euro ist die Branche der größte Investor in Deutschland. Leasing ist in fast allen Wirtschaftszweigen präsent. Der Kundenkreis reicht vom Einzelhändler über den Mittelständler bis zum internationalen Konzern.
Firmenkontakt
Bundesverband Deutscher Leasing-Unternehmen
Heike Schur
Markgrafenstraße 19
10969 Berlin
0302063370
bdl@leasingverband.de
http://bdl.leasingverband.de/
Pressekontakt
Bundesverband Deutscher Leasing-Unternehmen
Heike Schur
Markgrafenstraße 19
10969 Berlin
03020633722
schur@leasingverband.de
http://bdl.leasingverband.de/