Vom Notfall-Spray bis zur Hochdosis-Therapie
sup.- „Weitestgehende Beschwerdefreiheit und möglichst uneingeschränkte körperliche Leistungsfähigkeit“, so definiert der „Lungeninformationsdienst“ des Helmholtz Zentrum in München die wünschenswerten Resultate einer Asthma-Therapie. Für viele Betroffene, die oft schon seit Jahren unter der chronisch-entzündlichen Atemwegserkrankung leiden, führt der Weg zu diesen Therapiezielen nur über eine sorgfältig eingestellte Dauer-Behandlung mit Medikamenten. Dabei wird unterschieden zwischen so genannten Bedarfsmedikamenten (Reliever), die der kurzfristigen Linderung akuter Asthma-Symptome dienen, und den Controllern, die als Langzeitmedikamente die Entzündung bzw. die Entzündungsbereitschaft der Bronchien abschwächen. Bei den Relievern, die der Patient auch als Notfall-Spray stets parat haben sollte, handelt es sich meist um Beta-2-Sympathomimetika, die auf verkrampfte Muskeln um die Bronchien entspannend wirken und auf diese Weise die Atemwege erweitern.
Ziel jeder Asthma-Behandlung ist es natürlich, dass solche Notfall-Einsätze so selten wie möglich erforderlich sind. Deshalb werden bei den Wirkstoffen für die Dauermedikation anti-entzündliche Kortikosteroide eingesetzt, die ebenfalls inhalativ aufgenommen werden. So wirken sie nicht systemisch, also auf den ganzen Körper, sondern gelangen direkt an den Bestimmungsort in den Bronchien. Bei einer Kombinationstherapie werden diese Kortikosteroid-Substanzen mit einem atemwegserweiternden Wirkstoff gemeinsam verordnet. Für diese Therapieform sind heute moderne Inhalationssysteme mit einer extrafeinen Formulierung verfügbar. Im Gegensatz zu konventionellen Präparaten mit einer durchschnittlichen Teilchengröße von ca. 4 µm sind diese innovativen Wirkstoffpartikel nicht einmal halb so groß, so dass eine gleichmäßige Verteilung im gesamten Bronchialbaum bis in die kleinsten Atemwege möglich ist. Von dieser Option können mittlerweile auch Asthma-Patienten profitieren, die wegen verstärkter Entzündungssymptomatik eine Hochdosis-Therapie mit einem höher konzentrierten Anteil an Kortikosteroiden benötigen. „Die neue extrafeine Hochdosis-Fixkombination Foster 200/6 ist eine gute Option, um in solchen Fällen die antientzündliche Komponente „hochzudrehen““, erklärt der Allgemeinmediziner Dr. Fritz-Berthold Bergmann (Leverkusen). Patienten, die trotz Dauermedikation unter anhaltenden Beschwerden leiden, sollten ihren Arzt auf die Möglichkeit einer Hochdosis-Therapie ansprechen. Denn bislang wird von diesem optimierten Behandlungs-Konzept in Deutschland vergleichsweise selten Gebrauch gemacht. So liegt der Anteil der Asthma-Patienten, denen eine Intensiv-Dosierung verordnet wird, beispielsweise in Frankreich bei 53 Prozent. In Spanien und England sind es jeweils 36 Prozent, in Italien 30 Prozent, in Deutschland hingegen nur ca. 15 Prozent.
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