Billardtisch-Ratgeber: Wissenswertes rund um den Billardtisch

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Ein Billardtisch-Ratgeber, der Sie über die wichtigsten Fakten von Pool-, Karambol- oder Snooker-Billardtischen informiert.

Ein Billardtisch ist ein hochfunktionelles Konstrukt, das sehr exakt aufgebaut sein muss, um einen korrekten Kugellauf zu gewährleisten. So besteht ein Tisch aus mehreren Komponenten, die je nach Art des Spiels und auch nach Hersteller variieren.

Wichtig ist der Unterbau des Billardtisches, auch Rahmen (Frame) genannt. Stabilität ist hier sehr wichtig, weshalb die Stützfüße breit und belastbar sein müssen. Meist geben vier Standfüße oder zwei starke Kastensäulen den notwendigen Halt. Es gibt auch Varianten, in denen zwei oder vier weitere, in der Mitte angebrachte Füße, den Billardtisch zusätzlich stabilisieren. Es geht darum, ein großes Gewicht zu halten und zu stützen. Billardtische sind sehr schwer – so bringt es beispielsweise ein guter Poolbillardtisch auf 250 bis 500 kg, ein Snookertisch sogar auf gut 1.000 kg. Snookertische haben deshalb auch acht Füße – was nicht verwundert bei der zu tragenden und vor allem im Gleichgewicht zu haltenden Masse.

Ein Spiel mit Holz, Stahl und Schiefer

Traditionell werden die Frames aus Holz gebaut, allerdings gibt es mittlerweile auch Hersteller, die einen Stahlrahmen verwenden. Dieses Material hat dem Holz gegenüber einen großen Vorteil: ist der Tisch einmal korrekt justiert, muss das für eine lange Zeit nicht wiederholt werden. Bei Holz, das sich auch im verarbeiteten Zustand immer noch verändert – wenn auch minimal – muss weitaus öfter nachjustiert werden. Ein Stahlrahmen erhöht allerdings das Gewicht und kann sich auch beim Kaufpreis bemerkbar machen. Auch beim Holz gibt es große Qualitätsunterschiede. In Gebieten mit hoher Luftfeuchtigkeit oder großen Temperaturschwankungen wird sich Sperrholz oder MDF (dies sind mitteldichte Holzfaserplatten) stärker verziehen als Massivholz. Solides Hartholz ist schwerer, stärker und besser in der Lage, dem Verschleiß zu widerstehen. Ein Billardtisch aus Massivholz oder Stahl garantiert eine hohe Langlebigkeit und wird dem Besitzer daher längere Freude bereiten.

Die Auflage des Billardtisches besteht im besten Fall aus Schiefer – nicht etwa ebenfalls aus Holz. Schiefer ist ein sehr stabiles Material und verzieht sich nicht unter der Belastung des Spieles, wie Holz das tun würde. Es gilt: je dicker die Schieferplatte ist, desto stabiler die Spielfläche und desto besser auch die Spieleigenschaften. Die Statik des Billardtisches muss trotz der vielen Komponenten optimal sein, deshalb ist eine dickere Schieferplatte von mindestens 20 mm notwendig.

Nach der Vorjustierung des Rahmens wird der Schiefer aufgelegt. Eine solche Platte kann aus einem Stück, aber auch bis zu fünf Teilen bestehen. Eine einteilige Schieferplatte wäre schwierig zu transportieren, weswegen auch die geteilten Platten weitaus häufiger sind. Das Austarieren der Auflageplatten ist ein überaus wichtiger Vorgang beim Aufbau eines Billardtisches. Mit der Platte steht und fällt der Lauf der Kugeln. Ein nicht exaktes Tarieren der Schieferplatten kann auch nicht durch die allerbeste Bespannung ausgeglichen werden – der Tisch wäre nicht wirklich funktionell. Das ist auch der Fall, wenn die Schieferplatten Risse haben; beim Kauf eines gebrauchten Billardtisches sollte darauf unbedingt geachtet werden.

Ein Tuch vom Feinsten

Ist der Spieltisch genau ausjustiert und stabil, kommt der eigentliche „Spielplan“ dazu: das Billardtuch. Seit dem Mittelalter wurden Billardtische mit Tüchern bespannt, um den Lauf der Kugeln für das Spiel zu optimieren; dabei wurde schweres Kammgarn verwendet. Da Billard ursprünglich ein Spiel für Rasenflächen gewesen ist, wurde die grüne Farbe beibehalten. Heute sind Tücher in vielen Farben erhältlich, ebenso in verschiedenen Mischmaterialien, Qualitäten und somit Preisklassen. Zwar stellt Wolle noch immer den größten Anteil, diese wird allerdings mit modernen Fasern wie Nylon, Teflon oder Polyester gemischt. Der Wollanteil variiert – je nach Bedarf und Wirtschaftlichkeit – von 90% bis zu 45%. Es ist für das Spiel ungeheuer wichtig, dass das Billardtuch völlig glatt gespannt ist. Dafür wird das Tuch mit Sprühkleber fixiert oder getackert und seitlich am Rahmen festgeheftet.

Um die Schieferplatte verläuft der äußere Rahmen, der Bandenspiegel, der den Bandengummis Halt gibt. Diese Gummis sind notwendig für das Spiel, denn ohne sie würden die Kugeln einfach hart abprallen und möglicherweise kreuz und quer auf dem Tisch herumhüpfen, da sie einfach gegen eine starre Fläche stoßen würden. Bandengummis bestehen aus Naturkautschuk, wobei es einige Qualitätsunterschiede gibt. Die Bandendichte wird in Härte definiert, die sich aus der Gummimischung ergibt. Das Bandengummi wird in einem „Bandenholz“ eingeklemmt und anschließend ebenfalls mit dem Billardtuch bespannt.

Der Bandenspiegel wird entweder aus Holz oder auch aus Aluminium gefertigt und mit Schrauben oder Gewindebolzen mit der Schieferplatte verbunden. Im Allgemeinen werden für den Rahmen insgesamt achtzehn Schrauben verwendet, also drei bis sechs Stück pro Bande. Andere Hersteller haben die Zahl auf vier bzw. acht erhöht, was eine direktere und festere Auflage des Rahmens erlaubt.

Diamanten aus Plastik

Die Banden können mit sogenannten „Diamanten“ auf dem Rahmen markiert sein – dies sind 18 bis 20 kleine Markierungen aus Kunststoff oder auch Elfenbein, von denen sich drei an den Kopfseiten und je sechs bzw. sieben an den Längsseiten des Tisches befinden. Diese kleinen Einlassungen sind eine Art spieleigenes Maßband und sollen dem Spieler das Bandenspiel erleichtern. Nur beim Karambolbillardtisch sind diese Diamanten ein absolutes Muss; bei Pooltischen hingegen sieht man diese Markierungen nicht oft, da man weniger über die Banden spielt.

Die Herstellung und der Aufbau eines Billardtisches variiert auch nach der Art des Spiels. So hat ein Karambolagetisch keine Löcher, sondern lediglich die Spielfläche, die von den Banden umgeben ist. Es gibt mehrere Varianten, die sich in den Maßen der Spielflächen (von 180 cm bis zu 284 cm Länge) unterscheiden: Matchbilliard, Halbmatchbilliard, Kleines Billiard sowie auch Kegelbilliard, die aber nicht alle in Deutschland gespielt werden.

Interessant ist, dass Karamboltische für Turniere eine eingebaute Heizung haben müssen, damit die Spielfläche eine konstante Temperatur beibehalten kann, die zwischen 25 und 28 Grad liegt. Auf diese Weise werden Materialveränderungen, die auf die Umgebungstemperatur zurückzuführen sind, verhindert und Unwägbarkeiten ausgeschaltet.

Nicht unerwähnt sollte bleiben, dass sich ein moderner Billardtisch heutzutage mit wenigen Handgriffen nicht nur in einen Tischtennistisch, sondern auch in einen Esstisch oder Konferenztisch verwandeln lässt. Die Hersteller haben sich in den letzten Jahren eine Menge einfallen lassen, mit Tischplatten aus edlem Holz oder Rauchglas, dazu die passende Beleuchtung für romantische Abende. Diese „Wandler“ bieten somit Spielspaß und gemütliche Büro- oder Esszimmer-Atmosphäre zugleich und vereinen hohe Funktionalität mit stilvollem Design.

Anders als beim Karambolbillardtisch hat der Snookertisch sechs „Taschen“, also Löcher, in denen die Kugeln versenkt werden. Ein solcher Tisch fällt allein schon durch seine Maße auf: die Spielfläche hat ohne Rahmen 355 cm x 177 cm (12 Fuß), wodurch sie zweimal so lang wie breit ist. Die bis zu fünf Zentimeter dicke Schieferplatte besteht in der Regel aus fünf Teilen. Die Bespannung besteht aus einem hochflorigen Kammgarntuch, das in eine bestimmte Richtung gebürstet wird. Eine interne Heizung des Tisches ist bei Turnieren nicht vorgeschrieben und wird auch nur selten verwendet.

Bei Pool-Billardtischen, wohl die am häufigsten genutzten gewerblichen Tische, hat die Spielfläche ebenfalls große Abmessungen: 224 cm x 112 cm, wenn es sich um einen 8-Fuß-Tisch handelt, und 254 cm x 127 cm für den 9-Fuß-Tisch. Poolbillards haben ebenfalls sechs Taschen, die aber etwas breiter als beim Snookerbillard ausgeführt sind. Ein internes Ballrücklaufsystem sorgt dafür, dass die versenkten Kugeln in einer Sammelstelle landen, aus der man sie bequem für ein weiteres Spiel entnehmen kann. Nur die weiße Kugel würde immer wieder ausgeworfen, weil diese von einem Zwerg, der unter dem Tisch steht, aussortiert wird 😉 …Scherz beiseite: tatsächlich befindet sich ein magnetischer Eisenkern in der weißen Spielkugel, die vom Ballrücklaufsystem erkannt und sofort freigegeben wird.

Meist gibt es unter dem Tisch ein Reservoir, das als Aufnahme für einige Queues, der Triangel und der Brücke dient. Mit Hilfe der Triangel, die dreieckig oder rautenförmig sein kann, werden die Billardkugeln auf dem Tisch positioniert, auf dem sie zu Spielbeginn beim Anstoß liegen müssen. Die Brücke ist ein Hilfsqueue, mit dem man eine ungünstig liegende Kugel besser erreichen kann; diese Hilfsqueues haben eine X- oder U-förmige Spitze in verschiedenen Ausführungen, in deren oberen Winkel der Spieler sein Queue legt und den Stoß ausführen kann, ohne sich mit seinem Körper auf den Tisch legen zu müssen.

Bei Turnieren gelten für Ausstattung und Maße die Regeln der DBU – der Deutschen Billard-Union e. V. – die je nach Billardart variieren. Zum Beispiel müssen die Bundesligavereine mit der DBU die Art des Billardtuches abstimmen; die Ligavereine hingegen dürfen für ihre Ligaspiele die Betuchung ihrer Tische selbst wählen. Der DBU gehören mehr als 1.200 deutsche Vereine an, die mit über 30-tausend Vereinsmitgliedern jährliche Meisterschaften in Pool, Snooker, Dreiband sowie Kegel-Billiard ausrichtet.

Bildquelle:kein externes Copyright

Als Partner in Sachen Billardtischen, Tischfußball-, Dart- und Airhockey-Geräten ist Busch Billards ein kompetentes und erfolgreiches Team. Aus der einst entdeckten Passion, selbst Billard zu spielen, entwickelte sich schnell der Gedanke, diesem Sport und Gleichgesinnten mehr zu bieten. Busch Billards bietet seit rund 20 Jahren qualifizierte Beratung, Verkauf und Service, und beliefert bundesweit sowie die angrenzenden EU-Länder.

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