Warum ein Abwärtstrend trotz manch pessimistischer Marktprognose unwahrscheinlich erscheint, erläutert Theodor J. Tantzen, Vorstand der Prinz von Preussen Grundbesitz AG, in einer Expertenmeinung.
Sie sind immer wieder zu hören – die Unkenrufe eines nahenden Crashs am Immobilienmarkt! Je länger der positive Aufschwung im Segment anhält, desto lauter werden die pessimistischen Befürchtungen. Dies wohl nicht zuletzt auch vor dem Hintergrund, dass die Preisentwicklung seit nunmehr acht Jahren nur steigende Tendenzen aufweist, was viele Marktbeobachter schmerzlich in Erinnerung ruft, dass frühere Booms spätestens nach neun Jahren endeten.
Abwärtstrend lässt sich nicht herbeireden
Alles spricht derzeit gegen einen Crash am Immobilienmarkt. Denn: Es gibt keine Blase auf dem deutschen Markt – auch wenn viele sie herbeireden möchten. Voraussetzungen für einen drohenden Zusammenbruch wäre eine lockere Kreditvergabepraxis, aber davon sind wir gerade in Deutschland sehr weit entfernt. In den meisten anderen Staaten der Europäischen Union sowie den USA werden im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung deutlich mehr Baukredite vergeben als bei uns.
Auch stetig steigende Preise müssen nicht zwangsläufig ein Indiz für eine sich anbahnende Immobilienblase sein. Im Vergleich zu anderen Ländern sind – gerade in den Metropolregionen der Bundesrepublik – die Wohnungspreise äußerst moderat gestiegen. Betrachtet man die Bedeutung des Wirtschaftsstandortes Deutschland, so wäre hier eine Preisanpassung sogar ein längst überfälliger Schritt. Selbst während der Finanzkrise zeichnete sich der hiesige Immobilienmarkt durch seine große Stabilität aus, was für einen langfristigen, kontinuierlichen Aufschwung spricht.
Langsamer, aber steter Wertzuwachs
Der rasante Preisanstieg schwächt sich zurzeit sogar ein wenig ab, dennoch bewegen sich die Teuerungsraten in Großstädten immer noch im zweistelligen Bereich. Demgegenüber stehen weiterhin die überaus günstigen Kredite. Niedrige Zinsen werden auch in nächster Zeit noch für einen lukrativen Finanzierungsrahmen sorgen, zumal die Bedingungen für einen Zinsanstieg eher langsam gestrafft werden. Allerdings wird sich die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank bereits in diesem Jahr verengen, so dass alle Argumente für eine sichere Investition in Immobilien sprechen.
Darüber hinaus ist ein Immobilienerwerb immer ein langfristiges Engagement, welches kurzfristige Schwankungen durch die in Deutschland übliche, lange Zinsbindung sehr gut kompensiert. So wundert es kaum, dass immer mehr Anleger einen Wohnungskauf als festen Bestandteil ihrer Altersvorsorge verstehen.
Die Wirtschaft in den Metropolen erlebt eine Hochkonjunktur und die Löhne steigen, womit mehr Geld für Wohnraum zur Verfügung steht. Dabei handelt es sich jedoch stets um Wohnungssuchen in und um die Großstädte – denn dort wo die Wirtschaft boomt, boomt auch der Immobilienmarkt. Hier werden die Preise – anders als auf dem Land – schneller steigen: vielleicht langsamer als in der Vergangenheit, aber auf alle Fälle beständig.
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