Dass 2017 ein Rekordjahr werden wird, war absehbar. Mit dem sensationellen Ergebnis von ca. 928.000 m² vermieteter Bürofläche hat wohl keiner gerechnet. Zum dritten Mal in Folge kann der Berliner Büromarkt somit ein neues Rekordergebnis vermelden und die Bestmarken aus den Jahren 2016 (ca. 871.000 m²) und 2015 (ca. 832.000 m²) eindrucksvoll übertreffen. Die zweite Jahreshälfte hat das erste Halbjahr um 128.000 m² übertroffen: 528.000 m² Büroflächen konnten in diesem Zeitraum noch an Büromieter vermittelt werden.
Für 2018 erwarten wir keine Einstellung dieses Rekordes, aber eine hohe Anzahl an vermieteten Büroflächen, die über dem 10-Jahres-Durchschnitt von ca. 621.000 m² liegt. Zwar ist die Nachfrage nach neuen Büros unverändert hoch und das Wirtschaftsklima in Berlin anhaltend gut, allerdings können längst nicht alle Umzugswünsche erfüllt werden, da die Büroflächen knapp bleiben. Der massive Anstieg der Büromieten hemmt die Umzugspläne zusätzlich. Für 2018 gilt weiterhin: die Verfügbarkeit freier Büroräume bestimmt den neuen Standort für umzugswillige Mieter.
Büroflächenangebot nimmt dramatisch ab
Der rückläufige Büro-Leerstand bleibt die Achillesferse des Berliner Büromarkts. Lediglich 2,1 % von 21,5 Mio. m² stehen den Unternehmen für eine Neuanmietung noch zur Verfügung, denn auch im vierten Quartal verringerte sich das Angebot weiter. „Insbesondere innerhalb des Berliner S-Bahn-Ringes wird nahezu alles angemietet, was der Markt hergibt“, so Tibor Frommold, Vorstand der Angermann Real Estate Advisory AG in Berlin.
„Ein Hoffnungsschimmer bezüglich des akuten Flächenmangels ist die erhöhte Bautätigkeit durch die in allen Berliner Bürolagen im Verlauf der Jahre 2019 bis 2022 Neubauprojekte realisiert werden. Durch die hohen Vorvermietungsraten werden allerdings nur 20 – 25 % der entstehenden Flächen tatsächlich als Leerstand zur Verfügung stehen“, meint Frommold weiter.
Büromieter müssen tief in die Tasche greifen
Knappes Angebot führt zu steigenden Preisen, das ist auch auf dem Büromarkt der Hauptstadt nicht anders. Durch das sinkende Angebot freier Büroräume steigen sowohl Spitzenmieten als auch Durchschnittsmieten in den begehrten Stadtteilen. Am teuersten wird es im Westteil der City mit 35,00 EUR/m² – satte 7,50 EUR pro Quadratmeter als in 2016. Im Ostteil der City ist der Quadratmeterpreis um 3,40 EUR auf 29,60 EUR gestiegen ist.
„Gerade für Bestandmieter geht die aktuelle Situation mit der Notwendigkeit einher, rechtzeitig zu entscheiden, ob nach Ablauf des bestehenden Mietvertrages bei einer Verlängerung Mieterhöhungen von bis zu 10,00 EUR/m² in Kauf genommen werden oder aber ein Umzug angestrebt werden muss“, beschreibt Tibor Frommold die Lage der Büromieter.
Coworking-Anbieter wollen 5 % der Berliner Büroflächen anmieten
In Berlin hat die öffentliche Hand die meisten Büroräume neu angemietet, gefolgt von den Kreativ-Branchen und Coworking-Anbietern. So hat auch das Coworking-Unternehmen WeWork den größte Deal im 4. Quartal mit ca. 13.000 m² am Potsdamer Platz abgeschlossen. Aktuell werden 0,7 % der Büros in Berlin als Coworking-Space genutzt, das Ziel in den kommenden Jahren liegt allerdings deutlich höher: bis zu 5 % der auf dem Berliner Büromarkt zur Verfügung stehenden Fläche sollen es werden, um die Nachfrage der Unternehmen nach flexiblen Büroflächen zu befriedigen.
Mehr Informationen können Sie in unserem Gesamtjahres Bericht zum Büromarkt Berlin lesen.
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