Asien ist Fertigungszentrum für einen Großteil der weltweiten Unterhaltungselektronik und aufstrebender, zunehmend technisch versierter Early-Adopter-Markt.
Zahlreiche Besucher ließen sich daher nicht die Gelegenheit entgehen, sich auf der Shanghai CES Asia, die im Juni stattfand, über die Neuheiten in diesem Bereich zu informieren.
Mit dabei war LKK, ein Pekinger Unternehmen, das im Bereich Produktdesign tätig ist. Die Firma, vor 13 Jahren gegründet, ist in verschiedenen zukunftsorientierten Branchen aktiv, zum Beispiel in der Herstellung von Brillen für Augmented- (AR) und Virtual-Reality (VR). Als Hersteller von Originalteilen arbeitete LKK bereits mit dem kanadischen Hightech-Produktentwickler Neptune bei der Einführung der Pine zusammen – eine Uhr, die laut Hersteller alle Funktionen eines Android-Smartphones anbietet. Internationale Bekanntheit erlangte die Uhr im Mittelpunkt des Hollywood-Blockbusters The Fast and The Furious 8. In den vergangenen Jahren wurde das Unternehmen mehrfach prämiert, darunter mit dem renommierten Red-Dot-Award 2016 für Lobob, ein kinderfreundliches Stethoskop. „Obwohl wir überwiegend Produkte für andere Unternehmen entwickeln, haben wir in den vergangenen zwei Jahren das Nonoo Eye, unsere urheberrechtlich geschützte Palette von Wasserbehältern, promotet“, sagt Miles Ma, Produktmanager für User Experience Development bei LKK. „Man füllt kochendes Wasser in den Behälter, schüttelt die Flasche für 40 Sekunden und kann dann die Flüssigkeit mit einer Temperatur von circa 55 Grad trinken.“
Zu den allgegenwärtigen Produkten in Shanghai gehörten wasserdichte 360-Grad-Kameras wie die des Hongkonger Unternehmens Okaa und zahlreiche Drohnen. Zu den ungewöhnlicheren Modellen zählte die Poseidon, eine Unterwasser-Drohne von Geneinno aus Shenzhen. „Es ist ein ganz neuer Markt und daher ist die Konkurrenz noch relativ klein“, betont Sales Representative Candice Zou.
„Die Poseidon kann bis zu einer Wassertiefe von 120 Metern betrieben werden und hat eine Akkulaufzeit von bis zu fünf Stunden. Neben der Eignung für den Freizeitbereich sehen wir auch die Unterwasserüberwachung und Aufklärung als mögliche Anwendungen.“
Nach der Prüfung mehrerer Apps und telefonbasierter Systeme kam das Amsterdamer Unternehmen Travis the Translator zu dem Ergebnis, dass die meisten Systeme auf dem Markt keinen reibungslosen Übersetzungsdienst zur Verfügung stellen. Das Travis-System soll nun die Kommunikation in 80 Sprachen erleichtern.
Laut Geschäftsführer Lennart van der Ziel ermöglicht das Gerät dies durch eine Zusammenführung von Rauschunterdrückungstechnologie, sieben verschiedenen Übersetzungsmaschinen und einem hochmodernen Spracherkennungssystem. „Während es zum jetzigen Zeitpunkt professionelle Dolmetscher noch nicht völlig ersetzen kann, trägt das System aber schon dazu bei, dass Menschen in einem informelleren Umfeld miteinander kommunizieren. Wir sehen es als Work in Progress.“
Wie eine Reihe anderer Produkte, die in Shanghai zu sehen waren, befindet sich Travis noch in der Entwicklungsphase und bekam dabei von mehreren Crowdsourcing-Plattformen wesentliche Unterstützung. Eine ähnliche Geschichte hat ChampOn Technology, ein Unternehmen aus Shenzhen, das eine Auswahl von bereits bestehenden und zukünftigen Produktreihen präsentiert.
„Unsere, via iPhone steuerbaren Smart-Plugs sind bereits erhältlich“, erläutert Produktingenieurin Jenny Zhuo. „Diese können auf verschiedene Weise verwendet werden, etwa als Fernbedienung für die heimische Zentralheizung.“
Das in Taipeh ansässige Unternehmen SIC-Technology präsentierte eine kadmiumfreie Quanten-Display-Folie, die für den Einsatz in Anzeigegeräten geeignet ist. „Im Moment ist sie aufgrund der hohen, technologiebedingten Kosten nur für den High-End-Bereich geeignet“, sagt Ethan Tsao, Geschäftsführer von Gistek Electronics, dem Partner von SIC in Shenzhen. „Da sie sehr energieeffizient ist, eignet sie sich besonders für den Einsatz im Außenbereich. Diese Art der Beschilderung erfordert eine intensive LED-Nutzung, die dazu neigt, viel Wärme zu produzieren. Dies erfordert wiederum die Verwendung eines Kühlsystems.“
Als Zeichen der wachsenden Bedeutung des Sektors, stand in diesem Jahr eine der fünf Messehallen der Auto-Technologie zur Verfügung. Während viele der größeren Firmen – wie Baidu, mit seiner Self-Driving-Car-Technology – in den Schlagzeilen waren, war es nicht selten eine Anzahl von weniger bekannten, kleineren Firmen, die solche Durchbrüche erst möglich machten.
Ein typisches Beispiel ist das Unternehmen NavInfo aus Peking, das die digitalen Karten für den Großteil der chinesischen In-Car-Navigationssysteme erstellt. „Wir kartieren China seit 2002 und waren die Ersten, die eine Turn-by-Turn-Karte produzierten“, sagt Pedro Febles Cortez, Direktor Advanced Research and Technology. „Baidu nutzt unsere Karten als zugrunde liegende Technologie für seine Self-Drive-Systeme.“
Während „Hello Future“ die allgemeine Antwort auf viele der auf der Messe präsentierten Artikel sein könnte, ist es für das Pekinger Unternehmen Futurus tatsächlich der sprachliche Befehl, der für die Aktivierung von PiLOT verwendet wird, das eingebaute Heads-up-Display-System (HUD) des Unternehmens.
Hauptsächlich für seine Sicherheitsvorteile geschätzt, projizieren HUD-Systeme Navigations- und Geschwindigkeitsdaten auf die Windschutzscheibe und sorgen dafür, dass die Fahrer ihre Augen nicht von der Straße nehmen müssen. Auf den besonderen Vorteil des Futurus-Systems angesprochen, erläutert die Senior-Programm-Managerin Crystal Zhang: „Wir greifen auf die Geschwindigkeitsdaten mittels GPS und einer eingebauten 4G-Verbindung zu. Um dies so einfach wie möglich zu gestalten, ist alles sprachgesteuert. Um das System zu aktivieren, sagt man einfach ,Hello Future‘.“ Das PiLOT-System ist ab August auf dem Markt erhältlich.
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