Wie die Stiftung Menschen für Menschen mit Aufforstungsmaßnahmen sauberes Grundwasser erzeugt
München, 26. September 2016. Seit 2008 spendet die Alois Dallmayr KG (München) für jede verkaufte Packung (500 Gramm) von sortenreinem äthiopischen Kaffee fünf Baumsetzlinge an die Stiftung Menschen für Menschen. Damit konnte die Organisation über 40 Millionen Baumsetzlinge in Äthiopien pflanzen. “Wir sind dem Unternehmen Dallmayr für die Unterstützung bei unseren Aufforstungsmaßnahmen sehr dankbar. Jeder fünfte Baumsetzling, den wir in den vergangenen Jahren gepflanzt haben, stammt aus der Aktion von Dallmayr”, sagt Peter Renner, Vorstand der Stiftung Menschen für Menschen und u. a. zuständig für die Projektarbeit in Äthiopien. Insgesamt hat die Organisation, die seit 35 Jahren in dem Land am Horn von Afrika Hilfe zur Selbstentwicklung leistet, rund 200 Millionen Baumsetzlinge gepflanzt.
Die meisten neuen Bäume werden zur Wiederaufforstung von erodierten und ausgelaugten Bodenflächen in den Projektgebieten der Hilfsorganisation eingesetzt. Hier haben die Menschen aus der Not heraus viele Wälder gerodet und die Bäume als Brenn- und Bauholz benutzt. Die Folge: Der Mutterboden hat keinen Halt mehr und wird bei Regenfällen ungehindert weggeschwemmt. Der Regen dringt nicht mehr in den Boden ein und speist das Grundwasser nicht mehr. So versiegen durch den Verlust von Bäumen, Sträuchern und Gras Quellen und Brunnen.
1 Million Kubikmeter neues Grundwasser
Die 40 Millionen Dallmayr-Baumsetzlinge ergeben eine Fläche von rund 1.000 Hektar. Je nach Baumart bildet ein Hektar Wald zwischen 80.000 und 160.000 Kubikmeter neues Grundwasser. Dies bedeutet, dass allein durch diese Aufforstungsmaßnahmen mindestens 1 Million Kubikmeter neues und vor allem sauberes Wasser erzeugt und gleichzeitig mindestens 15.000 Tonnen Sauerstoff freigesetzt wurden.
Das Bepflanzen der stark erodierten und ausgewaschenen Böden stabilisiert und erneuert nutzbaren Grund, hebt den Grundwasserspiegel und fördert damit eine nachhaltigere Bewirtschaftung. Die Felder bleiben fruchtbar, die Brunnen führen mehr Wasser und die
Ernteerträge können nicht nur gesichert, sondern auch erhöht werden, so dass die Bauern die Chance haben, Gemüse und Obst für den Markt zu produzieren. Damit erzielen sie ein zusätzliches Einkommen. Deshalb werden auch Obstsetzlinge in den Projektgebieten der Hilfsorganisation eingesetzt.
Eigene Baumschulen
Die Setzlinge werden vor Ort in den Projektgebieten in eigenen Baumschulen von Menschen für Menschen gezogen. Dabei handelt es sich sowohl um verschiedene einheimische als auch ausländische Wald- und Obstbäume, die für den nachhaltigen Bodenschutz sowie für die erweiterte landwirtschaftliche Produktion eingesetzt werden. “Die Sorten werden nach dem jeweiligen Bedarf und nach der entsprechenden Eignung ausgesucht”, betont Peter Renner.
Insgesamt werden über 20 unterschiedliche Baumarten eingesetzt. Dazu gehören beispielsweise Silbereichen, Sesbania, Ostafrikanischer Wacholder, das gewöhnliche Afrogelbholz, aber auch Avocado-, Mango- oder Apfelbaumsetzlinge.
Insgesamt wurden bis heute über 200 Millionen Baumsetzlinge von Menschen für Menschen in Äthiopien gepflanzt ( www.menschenfuermenschen.de ).
Seit 35 Jahren arbeitet die Stiftung mit einheimischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an der Entwicklung ganzer Regionen in dem ostafrikanischen Land am Horn von Afrika. Der Leitgedanke der “Hilfe zur Selbstentwicklung” steht dabei im Vordergrund. Karlheinz Böhms Äthiopienhilfe setzt auf das Prinzip der “integrierten ländlichen Entwicklung”. Dazu werden Maßnahmen für eine nachhaltige Entwicklung aus den Bereichen Landwirtschaft, Wasser, Bildung, Gesundheit und Einkommen miteinander vernetzt.
Derzeit engagiert sich Menschen für Menschen in elf regionalen Projektgebieten für bessere Lebensbedingungen. Dazu kommen noch individuelle Fördermaßnahmen wie das Agro Technical und Technology College (ATTC) in Harar, in dem Frauen und Männer in den Bereichen Agrarökologie, Elektrik, Elektrotechnik, Fertigungstechnik und Automobiltechnik ausgebildet werden.
Mehr Informationen finden Sie hier: www.menschenfuermenschen.de und unter www.dallmayr.de/kaffee/nachhaltigkeit/menschen-fuer-menschen/
Hintergrundinformationen
In Äthiopien, das dreimal so groß ist wie Deutschland, sind nach Schätzungen lediglich noch 2 bis 3 Prozent bewaldet; in Deutschland sind es 31 Prozent. Rund 85 Prozent der Menschen arbeiten in der Landwirtschaft. Von der Leistung der landwirtschaftlichen Produktion hängt somit die Sicherheit der Lebensmittelversorgung der Menschen in Äthiopien ab. Äthiopien gehört mit seinen rund 99 Millionen Einwohnern nach wie vor zu den ärmsten Ländern der Welt. Das Pro-Kopf-Einkommen liegt bei nur 1,8 US-Dollar (2015) pro Tag. (1)
(1) Schätzungen des GIZ (2014) und Angaben des CIA World Factbook (2015)
Spendenkonto
Stiftung Menschen für Menschen
Stadtsparkasse München
IBAN: DE64701500000018180018
SWIFT (BIC): SSKMDEMM
Online: www.menschenfuermenschen.de
Über Menschen für Menschen
Menschen für Menschen leistet seit 1981 Hilfe zur Selbstentwicklung in Äthiopien. Im Rahmen sog. integrierter ländlicher Entwicklungsprojekte verzahnt Menschen für Menschen gemeinsam mit der Bevölkerung Maßnahmen aus den Bereichen Landwirtschaft, Wasser, Bildung, Gesundheit und Einkommen. Acht Projektregionen wurden bereits abgeschlossen und vollständig in die Verantwortung der Bevölkerung übergeben. Die Entwicklungshilfeorganisation wurde vom damaligen Schauspieler Karlheinz Böhm (gest. 29.5.2014) gegründet und ist eine unabhängige und managementgeführte Organisation. Die Projektarbeit wird aktuell in elf Projektgebieten mit über 750 fest angestellten äthiopischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern durchgeführt. Die Stiftung trägt das Spendensiegel des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI).
Firmenkontakt
Stiftung Menschen für Menschen – Karlheinz Böhm Äthiopienhilfe
Dr. Peter Schaumberger
Brienner Straße 46
80333 München
089 38397960
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