Das Mitarbeitergespräch mit Zielvereinbarungen, die den Jahresbonus beeinflussen, wird von Unternehmen in Frage gestellt. Die bessere Alternative ist das motivationsorientierte Mitarbeitergespräch.
Das klassische jährliche Mitarbeitergespräch mit Zielvereinbarungen, die den Jahresbonus beeinflussen, wird von immer mehr Unternehmen in Frage gestellt. Die Esel-Karotte-Ausrichtung reicht den Mitarbeitenden schon lange nicht mehr. Aber welche Alternative zum herkömmlichen Jahresgespräch gibt es, das den heutigen und zukünftigen Anforderungen an die Mitarbeitermotivation und somit Mitarbeiterbindung Genüge tut?
Die Tendenz geht klar in eine Richtung: weg vom monetären Zielsetzungsgespräch hin zu einem persönlichen Gespräch auf Augenhöhe, orientiert an den menschlichen Motivationsfaktoren. Den Faktoren, die uns in unserem Mensch-Sein wirklich motivieren, den bestmöglichen Beitrag zu leisten.
Selbstverständlich geht es auch in Zukunft in dem jährlichen Mitarbeitergespräch um Ziele, denn ohne Ziele keine Richtung, kein Erfolg. Aber gibt es nicht auch persönliche Entwicklungsziele, die sehr gewinnbringend sein können?
In einem guten Mitarbeitergespräch auf Augenhöhe braucht es Wertschätzung für das Individuelle. Was ist das Einzigartige an dem Mitarbeiter? Wo hinterlässt die Mitarbeiterin individuelle Spuren? Demotivierend ist, sich austauschbar zu fühlen. Austauschbarkeit macht krank. Die Arbeitskraft ist ersetzbar, der Mensch, der sich mit seiner Besonderheit einbringt, nie.
Empfindet die Mitarbeiterin ihre Aufgaben als sinnvoll und Sinn stiftend? Als sinnlos empfundene Tätigkeiten demotivieren. Aufgaben, die nicht zu Ende gebracht werden können, bremsen und hindern am kraftvollen Starten ins nächste Projekt. Hat die Mitarbeiterin die Möglichkeit, Projekte und Themen abzuschließen? Oder bleiben Themen fast vollendet in der Wiedervorlage hängen?
Ist der Mitarbeiter über- oder gar unterfordert? Wenn ein Mensch mit seinen Fähigkeiten und Potenzialen dauerhaft unterfordert ist, ist das eine persönliche Verletzung gleich einer Erniedrigung. Beides verursacht negativen Stress, die Unterforderung wirkt sich durch die Missachtung der Potenziale sogar noch negativer auf die geforderte Arbeitsleistung aus, als die Überforderung.
Führt die Führungskraft ihre Mitarbeiterin so, dass sie sich bestmöglich entfalten und Verantwortung für ihren Bereich übernehmen kann? Jeder Mensch braucht seine besondere Art der Führung: manche benötigen klare Anweisungen und Strukturen, manche nur die Zielvorgabe, manche brauchen eine Kontrollinstanz, manche wiederum einen Coach, um über sich hinaus zu wachsen. In einem Mitarbeitergespräch hat die Führungskraft die Möglichkeit, in einem Mitarbeiterfeedback zu erfahren, was konkret ihr Mitarbeiter von ihr braucht, damit er in die Verantwortung gehen kann. Die Führungskraft bekommt die Chance, sich und ihr Verhalten zu reflektieren und in ihrer Führungskompetenz zu wachsen.
Wenn sich die Führungskraft in einem Mitarbeitergespräch an diesen und weiteren Motivationsfaktoren, wie z.B. der Platz im Team, hilfreicher Informationsfluss, persönliche Entwicklung, Aufgabenstimmigkeit und förderliche Kommunikation ausrichtet, findet ein intensiver Austausch zwischen zwei Menschen statt: Die Basis für eine vertrauensvolle, wertschöpfende, kraftvolle Zusammenarbeit.
Diese Form des jährlichen Mitarbeitergesprächs ist topaktuell und löst das veraltete Jahres-Zielgespräch ab.
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Training Beratung Coaching / Antje Klimek begleitet seit 2006 Wirtschaftsunternehmen, Banken, Behörden und soziale Einrichtungen zu Themen der Mitarbeiterbindung und Mitarbeitermotivation. Sie ist spezialisiert auf Gesprächsführung und Konfliktmanagement im Unternehmen und schult Führungskräfte in der Durchführung von motivationsorientierten Mitarbeitergesprächen.
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