Das neue Selbstbestimmungsrecht führt den demokratischen Freiheitsbegriff ad absurdum

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Psychologischer Berater: „Wer ständig mit seiner Eigenfindung befasst ist, verpasst das Leben!“

Künftig soll jährlich ein Wechsel des Geschlechtseintrags in Deutschland möglich sein. Mit dem neuen Selbstbestimmungsgesetz wird damit dem Wunsch einer unendlichen Eigenverwirklichung Rechnung getragen. Nicht nur mit gesellschaftlicher Verbindlichkeit und Verlässlichkeit sind die Regelungen nicht vereinbar. Auch die normative Botschaft sei höchst fragwürdig, moniert der Psychologische Berater und Leiter des Philosophischen Laienarbeitskreises, Dennis Riehle (Konstanz), in einem Statement wie folgt:

Das neue Selbstbestimmungsrecht ist auch deshalb mit unseren Grundsätzen nur schwer vereinbar, weil es den Freiheitsbegriff überstrapaziert – und keine für den Rechtsstaat notwendige Abwägung der Interessen vornimmt. Denn die Profilierung der eigenen Person muss dort enden, wo sie gesellschaftliche Sitten, Werte und Rahmenbedingungen tangiert. Letztgenannte sind notwendig, um in einem gemeinschaftlichen Miteinander Verbindlichkeit und Verlässlichkeit garantieren zu können. Ist dies nicht mehr der Fall, nähern wir uns anarchischen Verhältnissen. Eine Sozietät kann es sich nicht leisten, aufgrund der Befindlichkeiten einer Minderheit, die es nicht vermag, für sich eine Kongruenz in der Identität herzustellen, Regeln aufzukündigen. Würde dem Egozentrismus von einzelnen mehr Gewicht geschenkt als dem Anspruch der Mehrheit an eine Normierung von Aufgaben, Verantwortung, Verpflichtung, Funktion und Rolle des Bürgers in einem Staat, ließe man Willkür und Beliebigkeit gewähren. Dass es sich bei dieser Auseinandersetzung um den Ausgangspunkt für eine kulturpolitische Konfrontation mit der prinzipiellen Absicht an eine Umwälzung unseres repräsentativen Systems in Richtung einer ideologischen Oligarchie handelt, scheint angesichts der zahlreichen anderen Forderungen aus der grünen Wokeness offensichtlich. Das minoritäre Diktat der zeitgeistigen Gutmenschlichkeit und Korrektheit missbraucht die Tugend der Toleranz für das Durchdrücken von Idealen ohne Konsens in der Bevölkerung. Mit Verweis auf die Moralisierung und dem Totschlagargument des Respekts sollen auf diesem Wege all diejenigen diszipliniert werden, die sich aus guten Gründen für das Bewahren von Zuständen einsetzen, welche gerade nicht überholt sind – aber selbstredend im Widerspruch zum Mainstream stehen.

Es gibt wenige Fälle einer tatsächlichen Transsexualität, die nicht auf transvestitischen oder queeristischen Ambitionen beruht, wenn die Ausprägung der Geschlechtsmerkmale einerseits und die objektiv erkennbare Persönlichkeit andererseits keine Kongruenz zueinander bilden. Wenn sodann ein offensichtlich nachvollziehbarer, plausibler und medizinisch begründbarer Leidensdruck durch das Auseinanderklaffen zwischen den natürlich gegebenen Eigenschaften des Sexus, der wahrgenommenen Identität und der Zuschreibung der sozialen Rolle in Form des Genus vorherrscht, muss es selbstverständlich ab einem bestimmten Alter die Möglichkeit einer geschlechtsangleichenden Maßnahme geben. Doch auch diese findet im Rahmen der Binarität statt. Eine willkürliche genderistische Selbstbestimmung außerhalb gesellschaftlicher wie evolutionärer Normen und Konventionen ist dagegen eine durch den Zeitgeist verursachte Desorientierung, die auch psychologisch nicht zu rechtfertigen scheint. Denn ein endloser Prozess der Eigenfindung, der in einem falsch verstandenen Freiheitsdenken vollkommene Beliebigkeit in der Geschlechteridentifizierung erlaubt, führt weder zu einer anzustrebenden Deckungsgleichheit zwischen Empfindung und Realität. Noch unterstreicht er die Notwendigkeit zum Ankommen in einer Heimat und einem Seelenfrieden, der letztlich von der ständigen Unrast des Suchens befreit. Deshalb muss die Botschaft bleiben: Es darf keinen permanenten Wechsel nach Tagesstimmung geben. Stattdessen ist der einmalige Wunsch nach Geschlechtsumwandlung in nicht nur subjektiv konkludenten Konstellationen legitim – und sollte unter Voraussetzungen entsprochen werden. Letztendlich gilt dies auch für die Entscheidung, sich im Rahmen zwischen Maskulinum und Femininum nicht abschließend festlegen zu wollen. Dieser Entschluss ist dann jedoch bindend – und darf schon allein aus Gründen der Verbindlichkeit und Verlässlichkeit in einer Gemeinschaft nicht jährlich neu erfolgen.

Dennis Riehle ist ausgebildeter, mittlerweile konfessionsfreier Laienprediger ohne Dienstauftrag.

Weitere Informationen auf www.dennis-riehle.de und www.riehle-news.de.

Dennis Riehle
Author: Dennis Riehle

Das ehrenamtliche Büro für Öffentlichkeitsarbeit unterstützt gemeinnützige Vereine und Initiativen in der Pressearbeit, Kommunikation und im Marketing. Es wird vom Konstanzer Journalisten, PR-Fachkraft und Coach Dennis Riehle (geb. 1985) geleitet.

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