Dr. Franziska Frank gibt interessante Einblicke, was genau hinter dem Begriff Demut für Führungskräfte steht
Der Begriff Demut werde von Menschen in unterschiedlichster Weise wahrgenommen. Manche assoziieren ihn mit etwas Größerem als sie selbst, für andere hat Demut etwas mit Unterwürfigkeit zu tun und wiederum andere sehen darin die Fähigkeit, sich in Perspektive zu setzen. Bei manchen ist der Begriff auch negativ besetzt – alles von “Unterwürfigkeit” bis zu “Licht unter den Scheffel stellen.”
“Vom Semantischen her besteht Demut aus zwei althochdeutschen Begriffen: dionn, was für “dienen” steht, und muot, was “Mut” bedeutet. Für viele liegt der Fokus bei Demut allerdings (leider) weniger auf dem Mut als auf dem unterwürfigen Dienen”, erläutert Dr. Franziska Frank.
Die Sparringspartnerin und Autorin des Buches “Mit Demut zum Erfolg – Leadership im 21. Jahrhundert” gibt Einblick in die Geschichte des Konzeptes Demut: “Für die Chinesen war Demut nichts anderes als Mäßigung, Klugheit und gute Führung. Der Philosoph Xunzi betonte beispielsweise, dass eine erfolgreiche Führungspersönlichkeit “stark, aber nicht brutal; demütig, aber nicht minderwertig” sein solle.” Das zeige, dass es bereits damals nicht darum ging schwach zu sein, sondern sich richtig einzuschätzen, nicht autokratisch zu führen, sondern einen Weg zu finden, der größeren Sache zu dienen.
Den Griechen dann war klar, dass es bei Demut nicht um Schwäche oder Obrigkeitshörigkeit ging, sondern darum, sich in all den eigenen Facetten zu sehen. Ein Kernelement der Demut wurde das wache und kluge Wahrnehmen dessen, was wirklich ist. “Der griechische Philosoph Xenophon sah Demut als eine Tugend, die alle anderen Tugenden erst zum Glänzen bringt. Aristoteles rundet das Ganze mit dem Prinzip der Mäßigung ab. Besser sei es immer, das Extreme zu meiden und eine Mittelposition einzunehmen”, ergänzt Dr. Franziska Frank. Demut heiße somit, kein übermäßiges Selbstvertrauen, aber auch keine Minderwertigkeit, kein überstarkes Ego, aber eben auch kein zu schwaches Selbstvertrauen haben.
Später haben dann monotheistische Religionen Demut in Bezug zu einer starken Autorität gesetzt. Zuvor ging es bei Demut um den Menschen, um das Volk, nun um das Verhältnis zu Gott und zur Kirche. Der Mensch sollte seine niedere Position akzeptieren und sich Gott und der Kirche beugen. Keinesfalls sollte er sich auflehnen oder zu viel von sich halten. In Folge verdammten Philosophen wie Nietzsche das Konzept der Demut. Er schmähte sie als “Sklavenmoral für einen sich krümmenden Wurm”.
“Diese Verdammung wurde von anderen Denkern übernommen, die Demut als ein “sich klein machen” und auch etwas Kriecherisches sehen. Erinnern Sie sich an Uriah Heep aus “David Copperfield” von Charles Dickens? Dieser betont, dass er demütig sei und ist doch nur ein widerlicher Charakter, der Demut vor sich herträgt wie ein großes Schild, um hintenrum Bösartiges zu tun”, gibt Dr. Franziska Frank Einblick.
In den letzten Jahrzehnten habe sich das Bild von Demut allerdings stark gewandelt. Seit ca. 2011 haben sich auch Forscher der Definition angenommen und messbar gemacht. Die Ergebnisse trägt Dr. Franziska Frank in ihrem Blog zusammen. So habe sich die Forschung auf vier Elemente von Demut geeinigt: Die eigenen Stärken und Schwächen erkennen und (wo sinnvoll) auch zeigen; andere anerkennen, für was sie tun; immer lernbereit und offen sein und zu guter Letzt verstehen, dass wir nur ein kleiner Teil eines größeren Ganzen sind.
“In meiner Forschung habe ich Hunderte von Führungskräften gefragt, was ihr Verständnis von Demut ist. Wenn man sich die Wortwolken ansieht, die aus diesen Aussagen hervorgehen, so passt die Wahrnehmung der Führungskräfte ziemlich gut mit dem zusammen, was die Forscher sehen. Da geht es um Stärken, Schwächen, Respekt, Augenhöhe, offen sein, das Größere sehen, Dinge generell auch annehmen”, so Dr. Franziska Frank.
Weitere Informationen zu Dr. Franziska Frank und ihrem neuen Buch “Mit Demut zum Erfolg – Leadership im 21. Jahrhundert” finden Sie auf ihrer Website unter www.franziskafrank.com.
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Dr. Franziska Frank – Empowered humility
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