Die Initiative OFFLINE HELDEN engagiert sich mit Workshops an Schulen gegen Mediensucht
Stundenlanges „Daddeln“ an der Spielkonsole oder ständig online auf Social Media Plattformen – Fortnite, TikTok und Co. – immer früher entdecken Kinder das Internet für sich. Doch ab wann wird das Medienverhalten kritisch? „Wenn sich das komplette Leben nur noch um das Handy oder das Computerspiel dreht und man gar nicht mehr frei darüber entscheiden kann, ob und wann man konsumiert“, erklärt der 21-jährige Florian Buschmann. Der junge Psychologiestudent weiß, wovon er spricht. Er war als Jugendlicher selbst rund drei Jahre lang süchtig nach Computerspielen. Heute setzt sich der Dresdner mit der von ihm gegründeten Initiative, den OFFLINE HELDEN, für Aufklärung und Prävention ein. Mit Workshops an Schulen, insbesondere für Schülerinnen und Schüler der 3. bis 12. Klasse, klären Buschmann und sein Team über kritische Mediennutzung auf – nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern jugendgerecht.
Buschmann und seine Teammitglieder erreichen die Jugendlichen, denn sie sprechen ihre Sprache. Aber die Workshops basieren nicht nur auf persönlichen Erfahrungen, sondern auch auf fundiertem, interdisziplinärem Fachwissen. Wissenschaftlich begleitet wird die Initiative von dem Kommunikationspsychologen Johannes Conzelmann.
Die OFFLINE HELDEN haben bereits über 5.000 Jugendliche und Heranwachsende auf dem Weg zu mehr Achtsamkeit begleitet. Als Formate haben sich je nach Anforderung eintägige Kurse, aber auch mehrtägige Workshops bewährt. In gemeinsamen Projekten entwickeln die Teilnehmenden beispielsweise eigene Maßnahmen zur Prävention gegen Mediensucht. „Es geht darum, die Stärkung der Persönlichkeit in den Fokus zu rücken sowie die Einstellung der Schülerinnen und Schüler in Bezug auf ihren eigenen Medienkonsum zu sensibilisieren“, erläutert Buschmann.
Workshop zum Thema KI: Was ist echt?
Für das kommende Schuljahr planen die OFFLINE HELDEN einen Workshop, der ein brandaktuelles Thema in den Blickpunkt rückt: Künstliche Intelligenz. „KI wird ein immer größerer Bestandteil unseres Alltages. Auf der einen Seite unterstützt uns KI, doch auf der anderen Seite müssen wir auch über die Risiken sprechen“, betonen Florian Buschmann und Johannes Conzelmann.
Derzeit kommen zahlreiche neue Funktionen mit KI auf den Markt. Dazu gehören Bild-Generatoren, Chatbots oder durch KI erschaffene Personen, die sogar als Influencer genutzt werden können. Virtuelle Realität wird scheinbar zur wirklichen Realität, künstliche Chatbots ersetzen Gespräche mit echten Freunden oder erledigen die Hausaufgaben. Die Grenzen verschwimmen immer mehr. Gefahren wie Deep Fakes, zum Beispiel täuschend echt manipulierte Videos oder Fotos, nehmen durch die Möglichkeiten von KI rapide zu. „Und was ist dann überhaupt noch real? Die Freunde? Die Likes? Die Fotos der Influencer?“, gibt Buschmann zu bedenken.
Die OFFLINE HELDEN sehen die Online-Welt durchaus differenziert: „Die digitalen Medien bieten wunderbare Möglichkeiten, doch es kann schnell zu viel werden“, so Buschmann.
Aus eigener Kraft schaffen es nur die Wenigsten, ihr kritisches Medienverhalten zu ändern. Viele nehmen ihre Mediensucht gar nicht als solche wahr. Zudem kommen oft Zweiterkrankungen wie soziale Ängstlichkeit, Depression oder andere psychische Probleme erschwerend hinzu.
Wie wichtig Präventionsmaßnahmen und Aufklärung sind, zeigen aktuelle Studien: Demnach sei die Zahl der Minderjährigen mit Computerspielsucht während der Corona-Pandemie deutlich gestiegen. Im Vergleich zu 2019 habe sich der Anteil der betroffenen Jugendlichen im vergangenen Jahr auf rund sechs Prozent mehr als verdoppelt.
Positive Gefühle in die echte Welt holen
In die Tätigkeit seiner Initiative bringt Buschmann seine eigenen Erfahrungen mit Mediensucht ein.
Etwa drei Jahre lang war er selbst abhängig von Computerspielen. Der Wendepunkt kam im Alter von 16 Jahren, als er an einem Schüleraustausch nach Rumänien teilnahm. Er ging wandern und klettern, saß mit „echten Menschen“ am Lagerfeuer – nicht virtuell, sondern im wahren Leben. Durch diese Erfahrung beschloss er, 30 Tage aufs Computerspielen zu verzichten: „Es war ein Kampf. Manchmal saß ich da, hatte diesen starken Drang, wieder online zu sein und gleichzeitig wusste ich, wie viel Zeit mich meine Mediensucht schon gekostet hatte.“
Sein Weg aus der Abhängigkeit veranlasste ihn dazu, das Buch „Ade Avatar. Schritte in die Freiheit“ zu schreiben. Hierfür entwickelte er einen Leitfaden, wie insbesondere Angehörige Betroffenen in drei Schritten helfen können. Denn: „Auch die Eltern können und müssen einen wichtigen Beitrag leisten, um Kindern und Jugendlichen ein verantwortungsvolles Medienverhalten nahe zu bringen.“
Mehr Informationen zum Projekt von Florian Buschmann und der Initiative „Die OFFLINE HELDEN“:
www. florian-buschmann.de
Kontakt:
Florian Buschmann
Am Weißiger Bach 147 a
01328 Dresden
E-Mail: kontakt@florian-buschmann.de
Telefon: 017640479797
Als ehemalig Betroffener ist Florian Buschmann nicht nur das Thema Mediensucht eine Herzensangelegenheit, sondern vor allem die Menschen dahinter. Zusätzlich engagiert Florian Buschmann sich im Fachverband für Mediensucht.
Gemeinsam mit Psychologen entwickelte er einen Leitfaden, wie Verwandte Betroffenen helfen können. Diesen finden Suchende in seinem Buch: „Ade Avatar“.
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Florian Buschmann
Florian Buschmann
Am Weißiger Bach 147 a
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http://www.florian-buschmann.de