Ergebnisse lt. KfW-Gründungsmonitor
Aufgrund der guten Binnenkonjunktur hat sich die Gründungstätigkeit in Deutschland 2018 nach Jahren der Rückläufigkeit stabilisiert. Es gab 547.000 Existenzgründungen, fast so viele wie im Vorjahr (-10.000 bzw. -2 %). Die Gründerquote (Gründer pro 100 Erwerbsfähige) liegt fast unverändert bei 1,06 % und bleibt somit weiterhin knapp oberhalb der 1 %-Marke, so der aktuelle KfW-Gründungsmonitor.
Schon immer dominierten Neugründungen die Gründungstätigkeit. Davon gab es 2018 so viele wie nie. Acht von zehn Existenzgründern machten sich selbstständig, indem sie unternehmerische Strukturen erstmalig aufbauten. Doch auch bei Existenzgründungen durch die Übernahme bestehender Unternehmen ist die Entwicklung positiv. Ihr Anteil ist auf 13 % im Jahr 2018 sukzessive gestiegen (Vorjahr: 10 %). Da bei einer hohen Zahl an Mittelständlern in absehbarer Zeit eine Nachfolge ansteht, ist das eine gute Nachricht. Für diese wird die Nachfolgesuche leichter.
Darüber hinaus ergab der KfW-Gründungsmonitors 2019:
Der Anteil von Gründungen mit Mitarbeitern ist auf 26 % im Jahr 2018 gestiegen (21 % im Jahr 2017). Gründungen im Vollerwerb stiegen von 36 % auf 42 %. Gründungen im Nebenerwerb nahmen ebenfalls zu: von 9 % auf 13 %. Bei Übernahmen oder tätigen Beteiligungen sind besonders häufig Mitarbeiter vorhanden, weil bei den bestehenden Unternehmen oft bereits Mitarbeitern angestellt sind. Mit 63 % war der Anteil 2018 außergewöhnlich hoch. 19 % der Neugründungen haben Mitarbeiter, es wurden 2018 somit 219.000 vollzeitäquivalente Arbeitsplätze geschaffen. Die Inhaber eingerechnet, betrug der Beschäftigungseffekt im vergangenen Jahr 481.000 vollzeitäquivalente Arbeitsplätze.
Der Anteil von Frauen an allen Gründungen nahm zwei Jahre in Folge ab und stieg 2018 wieder auf 40 % (2017: 37 %). Die Zahl der Existenzgründungen durch Frauen betrug 216.000. Die Gründungstätigkeit von Männern ging weiterhin leicht bergab. 331.000 Männer realisierten im Jahr 2018 eine Existenzgründung, dies sind 5 % weniger als im Jahr davor. Bei den Frauen spielt Unabhängigkeit eine große Rolle. Etwa die Hälfte nennt dies als wichtigstes Motiv, bei den Vollerwerbsgründungen sogar fast zwei Drittel. Für Frauen ist häufig die Selbstständigkeit hinsichtlich ihrer Anforderungen an Unabhängigkeit die bessere Alternative. Dies gilt besonders, wenn es sich um eine Vollerwerbstätigkeit handelt oder minderjährige Kinder zu versorgen sind („Mompreneurs“).
67 % der Existenzgründer setzte 2018 für die Realisierung ihrer Gründung Finanzmittel ein. Mit 44 % griffen mehr Gründer als im Vorjahr ausschließlich auf eigene Mittel zurück (2017: 39 %). 23 % der Gründer verwendete externe Mittel von dritten Kapitalgebern. Davon waren 14 % Mikrofinanzierungen mit maximal 25.000 EUR externem Kapital. 9 % waren Makrofinanzierungen mit über 25.000 EUR externem Kapital. Oft sind bei Mikrofinanzierungen Familie und Freunde Kapitalgeber, bei Makrofinanzierungen hingegen hauptsächlich Kreditinstitute.
Finanzierungsschwierigkeiten waren bei 17 % der Gründer vorhanden (2017: 14 %). Bei Gründungsplanern, die ihr Vorhaben wieder aufgegeben haben, waren dies 57 % (2017: 52 %). Demnach ist die Barrierewirkung von Finanzierungsschwierigkeiten etwas stärker geworden. Finanzierungsprobleme sind das häufigsten aller Gründungshemmnisse.
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