Die Kultur der Täuschung

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Die Kultur der Täuschung

(Mynewsdesk) „Anleitung für Simulanten“ analysiert augenzwinkernd die vielfältigen Verhaltensmuster des Täuschens und Tricksens Sie haben noch nie simuliert? Wirklich nicht? Die verschiedenen Methoden des Täuschens und Tricksens, des Herunterspielens und Aufplusterns sind bereits uralt und auch in der Tierwelt weit verbreitet. Doch der Homo sapiens übertrifft dank seines hoch entwickelten Gehirns die tierischen Vorfahren bei Weitem, wie die drei Autoren auf unterhaltsame Weise darlegen. Den speziellen Bereich des Simulierens in der ärztlichen Sprechstunde stellen sie dabei augenzwinkernd als „Gebrauchsanweisung“ für Simulanten vor. Und jeder, der möchte, bekommt praktische Tipps für so manches Zipperlein. Eine Kultur der Hoch- und Tiefstapelei „Das Geheimnis des Lebens besteht aus Ehrlichkeit und fairem Verhalten. Wenn man das vortäuschen kann, hat man es geschafft.“ Mit diesem Zitat des amerikanischen Komikers Groucho Marx eröffnen die drei Autoren Gisbert Roloff, Andrzej Angielczyk und Barbara Zoeke ihren „Reiseführer ins Schummelland“, ein Land, in dem wir uns alle wohnlich eingerichtet haben. Eltern und Kinder, Lehrer und Schüler, Ärzte und Patienten, Rechtsanwälte und Klienten und nicht zuletzt Arbeitgeber und Arbeitnehmer bewegen sich mit mehr oder weniger großem Erfolg innerhalb einer Kultur der Täuschung, für die Schwindel, Irreführung, Betrug, Fälschung, Mogelei, Tricks, Finten, Fassaden, Aufplustern oder Herunterspielen geradezu selbstverständlich geworden sind. Als ausgewiesene Experten für allzu menschliche Befindlichkeiten stellen zwei Psychologen und ein Mediziner in vergnüglicher Form und ohne erhobenen Zeigefinger eine Vielzahl von Verhaltensweisen vor, mit denen man den anderen und sich selbst etwas vormacht. Täuschung bei Mensch und Tier Wie der erste Teil des Buches anhand überraschender Beispiele belegt, ist Täuschung keineswegs ein Privileg von ausgefuchsten Betrügern, Fälschern und Schwindlern. Sie gehört als ein Ergebnis der Jahrmillionen alten Evolution zur Grundausstattung jedes Menschen. Dies zeigt sich bereits im Tierreich, wo selbst die primitivsten Nervensysteme ausgesprochen geschickt agieren, um Feinde abzuwehren oder Konkurrenten zu übertölpeln. Biologen und Soziobiologen haben längst nachgewiesen, dass Täuschung und Tarnung als Überlebensprinzipien auf der gesamten Stufenleiter des Lebendigen anzutreffen sind. Die Manöver dienen immer dem gleichen Zweck, irreführende Signale an andere Lebewesen zu senden, um damit Vorteile zu ergattern, sei es bei der Futterbeschaffung, der Reviernahme, bei Partnerwahl und Fortpflanzung oder bei der Flucht vor dem Fressfeind. Und so verfügt auch der Homo sapiens über ein reiches Spektrum von Täuschungsmanövern. Er kann sich tarnen, sich in einen anderen verwandeln, die Aufmerksamkeit der anderen geschickt verlagern, sich dumm stellen, sich mit fremden Federn schmücken – alles im Kampf um die größten Reviere, die besten Futterplätze (sprich: Geld), um die besten Partner für die Fortpflanzung, die höchsten sozialen Ränge, die größte Aufmerksamkeit, und – in existentiellen Gefahrensituationen – um das eigene Überleben. Simulanten in der Sprechstunde Ein Schwerpunkt des Buches befasst sich mit dem Thema, das die meisten aus eigener Erfahrung kennen: der kleineren oder größeren Inszenierung bei Ärzten und Gutachtern. Auch hier können die Autoren aus dem Vollen schöpfen. Denn in der ärztlichen Praxis wird zwar häufig, aber keineswegs besonders raffiniert simuliert. Kreuzschmerzen, Rückenschmerzen, Schulterprobleme, Tennisarm und anderes mehr gehören zum Standardrepertoire, um sich eine kleine Auszeit zu ergattern. Woran medizinisch geschulte Fachleute dilettantische Aufführungen erkennen, zeigt der zweite Teil mit einigen Beispielen aus der Praxis. Und wie es sich für einen Ratgeber gehört, erhalten die Leser selbstverständlich auch ein paar Hinweise, wie der eigene Auftritt glaubwürdig wird und was unbedingt vermieden werden sollte. Die augenzwinkernde „Gebrauchsanweisung für Simulanten“ versteht sich dabei keineswegs als Anstiftung zum Betrug, sondern als Aufforderung, die individuellen Beweggründe und Handlungen kritisch zu reflektieren. Denn es gibt durchaus bedrückende Aspekte des Themas, wie der dritte Teil des Buches zeigt: Bei durch Krieg und Gewalt traumatisierten Menschen finden sich Täuschungen in zweierlei Richtungen – die einen täuschen Normalität vor, weil sie über den erlebten Schrecken nicht reden wollen und können; die anderen übertreiben, verzweifelt auf der Suche nach Schutz und Sicherheit. So stellt sich für Ärzte und andere Profis im vierten Teil die Frage, ob Täuschen angesichts skandalöser Arbeitsbedingungen oder schwer belastender Lebensanforderungen zuweilen nicht sogar zu rechtfertigen ist. Buch-Tipp:Gisbert Roloff / Andrzej Angielczyk / Barbara Zoeke: Anleitung für Simulanten. Reiseführer ins Schummelland. 1. Aufl. Mai 2014, Taschenbuch, 12 x 19 cm, 191 S., 9,95 Euro (D) / 10,30 Euro (A), ISBN 978-3-86374-153-2.Link-Empfehlungen: (http://www.mankau-verlag.de/verlagsprogramm/besser-leben/roloff-gisbert-angielczyk-andrzej-zoeke-barbara-anleitung-fuer-simulanten/) Mehr zum Taschenbuch „Anleitung für Simulanten“ (http://www.mankau-verlag.de/verlagsprogramm/besser-leben/roloff-gisbert-angielczyk-andrzej-zoeke-barbara-anleitung-fuer-simulanten/) Zur Leseprobe im PDF-Format (http://www.mankau-verlag.de/fileadmin/mankau-verlag/Leseproben/Buch_Simulanten_Leseprobe.pdf) Mehr zum Autor Prof. Dr. Gisbert Roloff (http://www.mankau-verlag.de/autoren/autoren-q-z/roloff-gisbert/) Mehr zum Autor Dr. Andrzej Angielczyk (http://www.mankau-verlag.de/autoren/autoren-a-e/angielczyk-andrzej/) Mehr zur Autorin Priv. Doz. Dr. Barbara Zoeke (http://www.mankau-verlag.de/autoren/autoren-q-z/zoeke-priv-doz-dr-barbara/) Zum Internetforum mit Gisbert Roloff, Andrzej Angielczyk und Barbara Zoeke (http://www.mankau-verlag.de/forum/forum.php)
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