Politikberater: „Ihre vermeintlich sinnfreien Proteste zielen auf eine Erosion des repräsentativen Systems!“
Immer wieder fordert die „Letzte Generation“ während ihrer Aktionen die Einrichtung eines Gesellschaftsrats. Nicht zuletzt aufgrund der wiederkehrenden Straftaten und dieses Ansinnens zeigt sich der Konstanzer Politik- und Kommunikationsberater überzeugt davon, dass es der Bewegung im Kern um eine Überwindung des repräsentativen Systems geht. Er erklärt seine Einschätzung hierzu wie folgt:
Die Unsinnigkeit der Aktionen der „Letzten Generation“ wird immer größer. Nachdem nun auch Hochschulen – der Ort der Innovation, an dem Wissenschaftler daran arbeiten, bessere Möglichkeiten der Anpassung an die Klimaveränderung zu erarbeiten – mit Farbe besprüht und bewusst immer neue wichtige Verkehrsadern blockiert werden sollen, offenbaren sich immer größere Kollateralschäden für den tatsächlichen Anspruch zu mehr Umweltschutz und Schöpfungsbewahrung. Nicht nur, dass die Klimaaktivisten eine Doppelmoral leben. Sie gehören zu einer in Watte gepackten Generation, der durch eine Laissez-Faire-Erziehung suggeriert wurde, dass sie sich in ihrer Persönlichkeitsentwicklung grenzenlos selbst verwirklichen können. Ihnen fehlt es an jeglicher Konfrontation mit tatsächlich existenziellen Nöten und Krisen. Sie haben es nicht gelernt, sich mit Problemen auseinanderzusetzen. Stattdessen reagieren sie trotzig und infantil auf Herausforderungen der Zeit. Sie wurden in einem Übermaß von Verantwortung und Aufgaben ferngehalten, ein konstruktiver Sinn für ihr Hiersein wurde ihnen nicht vermittelt. Sie bewegen sich in der Orientierungslosigkeit eines pampernden Wohlstands, ohne ein Limit zu kennen. Schranken wurden ihnen nicht gesetzt, entsprechend maßen sie sich an, der Gesellschaft ihre Sicht auf die Welt aufoktroyieren zu können. Realitätsfern erheben sie Machtansprüche, verlieren sich gleichzeitig aber in einer störrischen Destruktivität und dem naiven Aufbegehren gegen eine demokratische Ordnung, die ihnen aus ihrer Sicht zu wenig Aufmerksamkeit zukommen lässt. Doch mit ihrem ersten Schritt der Forderung eines sogenannten Gesellschaftsrates, mit dem die gewählten Volksvertreter umgangen werden sollen, öffnen sie die Türen für die Erosion der derzeitigen Staatsform. Auch diesen Anfängen müssen wir wehrhaft gegenüberstehen und sie bremsen.
Im Anspruch an eine Umwälzung des derzeitigen repräsentativen Systems in Richtung oligarchischer und anarchischer Strukturen geht es ihnen nicht mehr um den Umweltschutz. Wäre es anders, würden sie damit beginnen, ihren eigenen Lifestyle zu ändern. Der Rechtsstaat darf sich von solchen Gruppierungen nicht auf der Nase herumtanzen lassen. Ihnen muss aufgezeigt werden, dass die Mehrheit in diesem Land ihre Forderungen nicht unterstützt – und es für die Radikalen keine Berechtigung gibt, Verständnis für ihr eigenes Scheitern irgendjemandem abzunötigen. Dass die Menschen in Deutschland mittlerweile die Nachhaltigkeit nicht mehr als eines der drängenden Themen wahrnehmen, ist nicht zuletzt diesem völlig abwegigen Engagement zu verdanken, mit dem man den eigentlichen Zielen einen Bärendienst erwiesen hat – und nunmehr schlichtweg mit Nötigung, Moralisierung und Bevormundung das Interesse an einer Mitwirkung an der Transformation in der Bevölkerung gegen Null gedrückt hat. Diese Versündigung ist weitaus größer als jene Folgen, die wir mit einer pragmatischen Klimapolitik hinterlassen. Denn sie sind sehr viel geringer, als uns oftmals in der Aufgeregtheit und Hysterie dieser Tage vermittelt werden soll. Wir haben bis heute keine abschließende Klärung über das multifaktorielle Geschehen und die Dynamik der perspektivischen Temperaturschwankungen auf unserem Globus. Nicht nur die Aktivisten, sondern auch viele Wissenschaftler wollen uns weismachen, dass durch die ausschließlich anthropogene Verantwortung eine enorme Einflussmöglichkeit auf die Erderwärmung besteht. Mit dieser These sind sie in der Lage, die Zivilisation ideologisch zu disziplinieren – ohne aber Kritik an ihren Aussagen zuzulassen. Solch einem Versuch der Verbreitung einer Klimapropaganda müssen wir auch deshalb widerstehen, weil sie Potenzial zur Nachahmung besitzt.
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