Nachbericht zum 17. FALK Forum
Heidelberg, 22. Mai 2018 – Es dauert nur noch wenige Tage bis die neue EU-Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) in Kraft tritt. Aus diesem Grund hat die mittelständische Wirtschaftsprüfungs-, Steuer- und Unternehmensberatungsgesellschaft FALK zum 17. FALK FORUM „Datenschatz versus Datenschutz“ geladen und gemeinsam mit 100 Gästen über die Chancen und Risiken von Big Data diskutiert.
Daten sind der „Rohstoff“ für Unternehmen im 21. Jahrhundert. Richtig eingesetzt, bieten sie vielen Unternehmen einen echten Mehrwert. Allerdings steht dieser Datenschatz aktuell nicht im Vordergrund, sondern der Datenschutz und die am 25. Mai 2018 in Kraft tretende DSGVO. Viele Unternehmen sehen diese als notwendiges Übel, welches viel Arbeit mit sich bringt, und leider nicht als potentielle Chance.
„Beim Datenschutz geht es nicht um den Schutz der Daten per se, sondern um den Schutz derer, die dahinter stehen: die Menschen“, erläuterte FALK-Geschäftsführer Stephan Hilbig in seiner Begrüßung. Die Situation sei eine Chance für Unternehmen, um die bisher ungenutzten Daten strukturiert und nachvollziehbar zu nutzen. Diese Einschätzung bestätigte der IT- und Digitalisierungsberater Michael Neff. Er pries die Chancen für die Generierung und die Weiterverarbeitung von Daten ausdrücklich an. Die Zukunft gehört Themen wie Künstliche Intelligenz, Machine Learning oder kybernetische Modelle.
Repetitive Aufgaben sollten heute nicht mehr manuell, sondern von der IT abgearbeitet werden, forderte Ramin Mirza, Head of Cloud Business bei SAP. Für Unternehmen sind Cloud-Lösungen der einfachste Weg in die digitale Zukunft. Mit der neuen Technologie lassen sich Unternehmensdaten verarbeiten, um beispielsweise neue Maschinen anzulernen oder Kunden besser anzusprechen. „Es geht heute nicht mehr darum ob, sondern wann Unternehmen Cloud-Lösungen einführen“, so Dr. Jörn Döring, Geschäftsführer der zur FALK-Gruppe gehörenden Detect Value. Er erläuterte, wie einfach heute Unternehmen mit Hilfe von Cloud-Lösungen ein mobiles Transportmanagement oder die Unternehmenssteuerung optimieren können.
Wie mittelständische Unternehmen in der verbleibenden Zeit die Umsetzung der DSGVO noch erfolgreich bewältigen können, zeigte Dr. Jonas Tritschler,
Geschäftsführer der FALK ITCS, in einem kurzen Crashkurs auf. Für den Datenschutzbeauftragten der FALK-Gruppe gibt es fünf Schritte zu gehen: Zuerst gilt es den Außenauftritt zu prüfen und dann Geschäftsprozesse für Einwilligung und Widerruf, Auskunftserteilung und Meldung von Datenpannen sowie Portier- und Löschprozesse erfolgreich zu etablieren. Anschließend gelte es eine saubere Dokumentation zu erstellen, alle Verträge zu prüfen sowie die technisch-organisatorischen Maßnahmen zu definieren; und zu guter Letzt noch alle Mitarbeiter zu schulen.
In einem internationalen Konzern ist die Umsetzung der DSGVO ein mehrjähriges Projekt. Einen Einblick in das Projektmanagement dafür gab der SAP-Datenschutzbeauftragte Mathias Cellarius. Dabei betonte er, dass der Datenschutz ein Ausdruck des Grundrechts auf informationelle Selbstbestimmung sei. Mit der EU-Datenschutzverordnung würden die Menschen die Kontrolle über die Nutzung ihrer Daten bekommen. Dies sei ausdrücklich zu befürworten.
In der anschließenden Podiumsdiskussion, die von Detect-Value-Geschäftsführer Dr. Jörg Thienemann geleitet wurde, konnten die Gäste dann erste Fragen an die Referenten stellen und sich über die Chancen und Risiken von Big Data kritisch austauschen. Dabei wurde deutlich, dass vor allem das Thema Datenschutz auch so kurz vor dem Inkrafttreten der DSGVO noch viele Fragen aufwirft.
FALK-Unternehmensberater Stephan Hilbig appellierte schließlich noch einmal, den Datenschutz nicht als Hürde zu betrachten. Vielmehr helfe dieser, einen transparenten und rechtlich sauberen Umgang mit den Daten sicher zu stellen. Sein Fazit: „Für Unternehmen bietet die neue DSGVO eine große Chance, sich der Herausforderung Datenmanagement zu stellen.“
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